wieder Montenegro

06.September 2013 Es wird moniert, wir schreiben ja gar keinen Blog mehr…Ja wovon
auch?! Mit Restaurantführer nach Kroatien, rauf bis nach Split. Tagestouren von
2 bis 40nm, wenig bis gar kein Wind. Verschiedene Buchten, Städte und
Restaurants angesehen und getestet. Der Führer von der Türkei ist deutlich
besser. Jetzt erleben wir gute Vorspeisen und/ oder nicht so gute Hauptgerichte
oder umgekehrt. Die Städte sind mehr oder minder alle nach dem Venetianischem
Vorbild als Festungs- und Verteidigungsorte angelegt. In mehreren Städten gibt
es offensichtlich ein Fäkalienproblem, es müffelt. Selbst in Split. In Cavtat müssen wir zum Einklarieren an die Zollpier und erleben zum
ersten Mal, dass der Boden der Adria mit viel Tang und Kraut nicht ganz einfach
zum Ankern ist. Bei viel Wind gehen Boote auf Drift und das, obwohl sie meinen
den Anker gut gelegt zu haben. Das haben besonders die Italiener nicht in ihrem
Segelprogramm gelernt. Man lässt den Anker fallen – die Kette liegt
wahrscheinlich auf einem Haufen – schaut angestrengt dem Anker hinterher,
und nach fünf Minuten wird entschieden, der Anker hält! Nach Split wollten wir, da wir auf ein Ersatzteil gewartet haben. Die
Stadt selber ist voller Touristen. Alle wollen den Deokletian-Tempel sehen, der
in Teilen noch erhalten ist, und das Mausoleum des Kaisers. Das Grab des
„Christenverfolgers“ ist seit dem 4. Jhdt eine Kirche! Ein super Restaurant muss man erwähnen, das „Nostromo“. Als
wir nach Platz fragten, war alles ausgebucht, also sind wir am nächsten Tag
wieder hin. Ein humorvoller Ober – ja so etwas gibt`s! Und ein Chef, der alle 5 Minuten in seinem orangefarbenen Hemd in die
Küche stürzte, um nach dem rechten zu sehen. Eine Wand voller Auszeichnungen. Auf der Strand- Uferpromenade , „Riva“ genant – und
damit namengebend für alle Rivas (Riviera ist verwandt) tost das Leben. Jede
Nacht. Nächsten Tag sind wir nach Trogir gefahren. Dort haben wir eine
Charterbasis erlebt. Der gesamte Hafen war für den Freitag – Abgabetag
– für die Flotte gebucht. Daraus haben wir gelernt, dass man antizyklisch
fahren muss. Wir sind nach Dubrovnik „die Perle der Adria“ zurück
gefahren, um dort vor Anker liegend ( genau genommen Cavtat ) Philipp und
Gesche aufzupicken. Endlich mal Familie an Bord. Für Gesche war alles ganz neu
und sie war natürlich froh, dass es nicht sehr stark windete. Allerdings
konnten wir jeden Tag ein wenig die Segel lüften. Wir sind Schwimmen gegangen
und Outbord gefahren und gebastelt wurde natürlich auch!
Wir finden ein leeres
Schlauchboot. Philipp hätte es zu gerne gehabt! Wir melden den Fund. Teilweise lagen wir vor Anker oder an den Stegen von Restaurants. Auf
Lastovo haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht in die Stadt, die von
den Venetianern als Bestrafung für Piraterie ins Innere der Insel verlegt
wurde. Jeder Schornstein ist anders.
Am nächsten Tag treffen wir
Bekannte aus Deutschland und laden sie zum Apéro bei uns an Bord Wir wollen endlich mal selber kochen: schlicht Teigwaren mit
Tomatensosse. Auch sehr gut! In Korcula wollten wir wieder in die Marina, aber sie war voll, wir
sollten doch in der Bucht um die Ecke ankern. Was wir auch getan haben. Als wir
beim Nachtessen waren, fing es heftig an zu wehen. Am liebsten wären wir
zurück, aber der Hauptgang war noch nicht serviert. Als wir mit dem Dingi zum
Boot zurück kamen, „stand“ ein Boot quasi neben uns, und schimpfte,
unser Boot mache so komische Bewegungen! Wir hatten 60 m Kette gesteckt und
natürlich einen entsprechenden Schwoikreis. Jedenfalls war die gesamte Bucht
inzwischen voller Schiffe. 8 Leute waren auf diesem Boot und wir haben dann
deutlich zu verstehen gegeben, wir liegen hier seit Mittag und sie sollten
endlich verschwinden. Was sie dann auch getan haben. Noch zwei weitere Boote
gingen auf Drift in der Nacht. Die eine Woche war rasant zuende. Den letzten Abend haben wir dann
wieder in Cavtat angelegt. Der Flughafen ist tatsächlich nur eine Viertelstunde
entfernt. Cavtat ist wirklich ein Erlebnis. Es ist der erste Einklarierungshafen.
Eine Stadtpier und davon ungefähr 30 m Custom Pier. Man muss da anlegen!!! An
der Stadtpier liegen derweil die sehr sehr grossen Motoryachten, manchmal an
zwei Ankern. (bringt ja auch mehr money) Es gibt keine Murings. Der
Achterleinenannehmer verwarnt alle Segelboote hier ja bloss zum Klarieren
anzulegen, alles andere sei wegen der dicken schweren Anker viel zu gefährlich.
Abweisende Handbewegungen. Und ein Taucher kostet 150 Euros. Als wir mit
Philipp und Gesche anlanden wollen, kommt gerade ein heftiger Regenguss
herunter und wir sollen zwischen zwei riesige Motoryachten. Passen wir da
überhaupt zwischen?! Peter hat sein Schiff gut im Griff. Alles klappt und
passt. Wir liegen also an der Stadtpier! Erleichtert natürlich den Landgang.
Das Restaurant „Leut“ ist auch eins der besten, das wir angetroffen
haben. Alles durchgängig lecker und die Dorade in Salzkruste schmeckt fantastisch! Am nächsten Morgen um 7 Uhr wartet der Taxifahrer auf unsere Gäste. Wir wollen ausklarieren und dann zurück nach Montenegro. Im Office soll
Peter verholen an das Stück Custom-Pier!!! (Welch ein Schwachsinn, und die
dicken Pötte machen das ganz sicher auch nicht. Wir haben unsern Nachbarn
gefragt. „There is no sense in it.“) Er weigert sich und irgendwann
gibt der Beamte dann seinen Stempel. Cavtat ist ein nettes Städtchen aber
dieser ganze Irrsinn verleidet einem doch die Ansteuerung.
Das vordere Stückchen bis
zum ersten Motorboot ist der custom-Pier Zurück in Montenegro blitz und donnert und schüttet es drei Tage lang.
Das Schiff ist sauber und salzfrei. Wir packen TeApiti ein und fliegen für eine
Woche in die Schweiz. Hans feiert einen runden Geburtstag. Seit 4. September sind wir wieder hier. Wunderbares Wetter und lange
nicht mehr so viele Leute. Season is over. Wir wollen noch etwas die
„Bucht von Kotor“ erkunden, bleiben also in Montenegro. Bis wir
Teapiti wirklich winterfest machen, wozu das Segelabschlagen gehört. Am Ende
des Monats fliegen wir zurück. Es steht wieder ein runder Geburtstag an, wobei
der September und auch noch der Oktober der schönste Monat hier sein soll. Next
Year. |