Cape Reinga and the 90 miles beach

Blog 14.03.2012 Cape Reinga und 90-miles-beach
Samstag Am Morgen fahren wir
nach Norden auf dem highway Nr.1 um in Brynderwyn
auf die Nr. 12 nach Westen abzubiegen. In Matakohe gibt es das grösste Kauri- Museum Neuseelands.
Sehr sehr beeindruckend. An der Wand sind Kreise angemalt, es sind die
Durchmesser früherer Bäume. Ein Brett aus einer Baumlänge hängt in einer
grossen Halle, die Dimensionen sind gewaltig. Es werden Maschinen aller Art
gezeigt, besonders natürlich Sägen. Es gibt Filme, wie diese Riesen früher mit
Handsägen gefällt und mit 6-8 spännigem Ochsengeschirr geborgen wurden. Es sind
Räume der damaligen Zeit nachgestellt von der Hütte der „gumdigger“
bis zu wohlhabenden Familien, aber auch bäuerliches Gewerbe. Ein Raum enthält
eine Sammlung von „gum“ oder Harz der Kauri, es sind riesige
Klumpen. Die Bäume verlieren am Stamm nach und nach die Äste und auch die Borke
fällt regelmässig ab. Dabei fallen die gum-Brocken auf den Boden. Gum in guter
Qualität sieht so ähnlich aus wie Bernstein. Letzteres ist aber 100 Millionen
Jahre alt, gum nur 2000 oder jünger. Es war im 19. Jhdt. der wichtigste
Exportartikel und die Digger haben die Böden unter den Bäumen abgesammelt und
umgewühlt, um an das Material heranzukommen. In späteren Jahren sind sie mit
Spikes auf die Bäume geklettert, haben die Stämme angesägt, um sie quasi zu
melken. Das wurde 1905 verboten. Leider wurde Raubbau an diesen mächtigen
Bäumen getrieben, viele für den Schiffbau abgeholzt. Heute ist Fällen verboten
und es werden neue gepflanzt.
Es fehlen ein bisschen
die Proportionen, sorry Er ist 4,6m im
Durchmesser und 52m hoch, der älteste Baum der Welt Gegen 13 Uhr verlassen wir das Museum, es ist eine gute Vorbereitung
auf den Waipoua Forest,
wo es noch etliche Kauri gibt. Der grösste ist Tane Mahuta und 2000 Jahre alt.(s.o.) In Omapere an
der Westküste führt die Strasse wieder landein nach Osten entlang eines Fjordes
(Hokianga Harbour).Gegenüber
sind ausgedehnte hohe Sanddünen sichtbar. Die Nr. 12 führt uns weiter nach
Osten. Die Strassen in NZ sind zum Teil ziemlich kurvig und es geht uffe und
abbe.
Ein junger Kauri
(Araucarien-Art) von 1974 Sanddünen
bei Omapere In Pakaraka gibt
es eine historische kleine Kirche, die wir uns ansehen wollen, sie ist ganz und
gar aus wunderhübschem Holz. Am Morgen hat wohl eine Hochzeit stattgefunden,
sie ist noch geschmückt und in einem leaflet finden wir dann die Überraschung:
diese Kirche ist genau diejenige, die Henry
Williams (Übersetzer des Treaty of Waitangi) und Peters Urahn in
NZ gebaut hat, wo er gegenüber nach seiner Pensionierung lebte. Auf dem
Friedhof um die Kirche finden wir dann sogar die Gräber von ihm und seiner
Frau. Letztere hat fleissig Tagebuch geschrieben und Mark, ein Segler, hat uns
eine Kopie geschenkt. Der Kreis hat sich geschlossen.
St.
Trinity Church und die Gräber von Henry Williams und seiner Frau Wir biegen auf die Nr. 1 nach Norden und hinter Kerikeri geht es zur Taronui Bay, dort wohnen Babette und Jiri auf
der Te Kupanga Farm. Wir werden herzlich von ihr
und ihrer Freundin Gitta empfangen, der Ehemann ist schon wieder in CH.
Nachtessen findet statt unter einem riesigen Dach über einer Terrasse etwas
oberhalb des Haupthauses. Peter macht zur allgemeinen Freude ein richtig
schönes Feuer in der Feuerstelle. Das lässt den Regen vergessen. Es wird
ziemlich spät, wir haben es genossen. Zum Schlafen gehen wir in das „Pferdehaus“, dort gibt es
ein sehr hübsches Gästezimmer, ansonsten beherbergt das Haus Heu, Sättel uam.
für die 3 Pferde, die allerdings in der Regel draussen bleiben, aber zutraulich
ankommen, wenn man sich der Koppel nähert. Sonntag Gelegentliche
Regenschauer. Nach ausführlichem Frühstück entschliessen wir uns, doch nach
Norden zum Cape Reinga zu fahren. Die Wetterprognose für den nächsten Tag ist
noch schlechter. Auf der Nr. 10 geht es nach NW, der erste Stopp ist in Mangonui, ein must für fish and chips im Fishmarket.
Und tatsächlich, du holst dir deinen Fisch an der Theke ab, er wird in Papier
eingewickelt, das du einfach auf dem Tisch ausbreitest, die Sossen auch dazu
ausgiesst und isst! Früher soll es noch nicht einmal ein Besteck (Plastik)
gegeben haben. Der Fisch (bluenose) ist lecker und auch die chips, aber ganz
schön wuchtig alles. Der Laden brummt, ein Tipp von Babette, den jetzt
offensichtlich auch Busse anfahren. Wir haben Glück, die Sonne scheint, es ist
warm und wir schlendern noch durchs Dörfchen mit seinen netten Häusern und der
Blick aufs Wasser mit den vielen Booten lockt uns ja sowieso immer. Lecker! Die Strasse geht weiter genau nach Westen bis sie bei Awanui nach Nordwesten auf die Halbinsel zum
Cape führt. Dicht bei ist ein Kauri/ NZ-shop (Ancient Kauri Kingdom) mit Kauri- und anderen
Andenken. In einem riesigen Stamm führt eine Treppe nach oben, es gibt wirklich
hübsche Schalen, Schüsseln und alles Mögliche aus Kauri. Das Holz ist
inzwischen so wertvoll, dass auch Stämme ausgegraben werden, die lange im Sumpf
versunken waren. Das Holz hat dann einen leicht grünlichen Ton. Du kannst auch
einfach einen Block kaufen und dir selber etwas daraus werkeln, schnitzen,
schleifen. Bei Paua sehen
wir ausgedehnte weisse Sanddünen, the worlds purest Silica Sand Deposits. Sie
leuchten wirklich weiss im kurzen Sonnenschein.
Sanddünen bei Te Paki und
weisser Sand bei Paua Es gibt nur noch eine Strasse: zum Cape Reinga hin und zurück. Die Landspitze ist
in der Maori Legende heilig: place of departing spirits ins Jenseits. Das
Wetter wird schlechter, es beginnt zu regnen. Der Leuchtturm liegt auf einem
Hochufer, es geht kontinuierlich bergan. Als wir ankommen giesst es, die Wolken
hängen tief, wir sehen absolut nix, der ganze Parkplatz liegt im Nebel. Peter
fragt noch einen Franzosen, wo es denn nun zum Leuchtturm gehe, aber er sieht
noch nicht einmal den Fussweg. Schade, aber es wird immer schlimmer und wir
beschliessen zurück zu fahren. We haven`t seen anything! 10 km zurück fahren wir bei Te
Paki zu den Sanddünen, dort kann man auf den riesigen Dünen mit
einem Brett surfen. Aber bei Regen ist auch hier nicht viel los. Neben den Dünen
ist ein Fluss und wenn man den durchquert, kommt man an den 90-miles-beach, der hier beginnt oder endet.
Wir haben keinen 4wd und es ist nicht ratsam mit unserem Auto auf den Strand zu
fahren, soll man tunlichst nur bei Ebbe und mit 4wd. Grosse Schilder warnen
ausdrücklich. Am Südende des Strandes bei Waipapakauri Beach sind wir schon ziemlich spät
dran und Peter hat auch keine Lust mehr, nochmals ans Wasser zu fahren. Wir
wollen schliesslich bei Tageslicht ankommen. Babette amüsiert sich köstlich, wir seien ja wohl die einzigen Gäste,
die weder den beach noch das Cape gesehen haben. Unglaublich!!! „Bei Regen findet das Fest im Saale statt“. Wir nehmen das
Nachtessen in dem riesigen holzgetäfelten Wohnzimmer ein, mit einem wunderbarem
dunklem honigfarbenem Holzton. Früher stand hier ein Billardtisch, die Farmer
kamen von überall, es ist der gameroom gewesen. Montag Strahlende Sonne und
warm!!! Babette fährt uns noch kurz mit dem Auto über die Farm. Wir gehen zu
Fuss zur Lagune und zum Taranui Beach
– wunderschön- und
am Wasser entlang zurück zum Haus. Wir haben ein wundervolles Wochenende gehabt
und bedanken uns bei unser Gastgeberin for her hospitality, wir werden uns gern
daran erinnern und vielleicht sieht man sich irgendwann hier oder in Zürich
wieder. Wir fahren von der Farm noch nach Te Tii , eine Maori Siedlung. Die Ausleger
liegen am Strand und auch die Briefkästen sind lustig.
Man beachte Briefkasten
Nr. 6 ! In Kerikeri gibt
es unter dem Namen stone store das
älteste neuseeländische Steinhaus. Hübsch gelegen mit Kirche nebenbei, eine
nette Gartenanlage am Fluss und Segelschiffe vor Anker. Alles ganz idyllisch.
(Wahrscheinlich auch überlaufen in peak-time.)
Das älteste Steinhaus in
NZ bei Kerikeri, Enten im Gänsemarsch Bei Kerikeri Inlet landen
wir nicht am Wasser wie gedacht sondern auf einem Privatgrundstück. Also zurück auf die Nr.1. Bei Kawakawa
(waren wir schon mal, bunte Toiletten von Hundertwasser) fahren
wir in einem grossen Rundbogen nach Osten über eine Halbinsel. Der Weg ist
gravel, auf und ab und kurvig. Wir sehen nicht viel, alles dichter Urwald. Über
Helena Bay geht es nach Whangarei. Die
Ölkontrollleuchte geht an und erlischt auch nicht nachdem Öl nachgefüllt worden
ist. Wir füllen nochmals nach, aber nichts tut sich. Der Vertragsladen in
Whangarei hat natürlich schon zu, es ist fast 18 Uhr. Nochmals Kontrolle, dann
fahren wir heim, es ist ja genug drin. Wir kommen auch gut an, gottlob. Dienstag/ Mittwoch Unser
Lebensraum an Bord wird immer kleiner! Der Salon ist auseinander genommen, die
Treppe steht auf dem Tisch: Rowan arbeitet am Generator. Die Hallspar-Leute
arbeiten am Rigg und zum Lösen der chainplates müssen sie ziemlich weit in
unsere Eingeweide. Das Solarpanelgestell liegt schon am Boden, bereit zum
Montieren und die auf unsere Davits aufgeschweissten Anschlüsse soll demnächst
abgebeizt werden, dazu musste das Dingi weg. Wir sollten eigentlich in eine Lodge, haben dazu aber keine Lust und
kochen und essen tapfer an Bord. Tapfer deswegen, weil wir zum Essen rechts und
links neben unseren Betten hocken. (Wenn ich das im Klub erzähle….) Aber
wir sind ja froh, wenn hier etwas geschieht, allerdings gibt es immer wieder
Verzögerungen, weil irgendwelche Teile erst geliefert werden müssen. Der Vang-Mensch
aus USA hat vier (! In Worten vier!) falsche Dinge geliefert. Unfassbar. Und
Peters mail macht er auch nicht auf. Was ist denn das für ein
Geschäftsgebahren? Sobald Land in Sicht ist, werden wir auf die Südinsel fahren mit Tipps
von Christoph und David. (Auto war in der Werkstatt, ist wieder o.k. Wir sind
inzwischen 6000km mit ihm gefahren.) Wetter ist hier wirklich gemischt: gestern war es ganz warm. Ich bin
mit dem Fahrrad ins Städtchen, heute sind lange Hosen wieder angemessen von den
Regenschauern wollen wir nichts sagen. Scheint die Kiwis nicht zu stören. J |