Martinique und Grenada

Blog 7.4. Grenada Positition 12:02.72N 61:44.99W Martinique ff „Die Teile kommen am Montagmorgen.“ „
Die Teile kommen am Dienstagmorgen.“ „ Dienstag 14 Uhr“ Sie
kommen kurz nach 15 Uhr und der Mensch, der sie in unseren Achterstagsspanner
einbauen soll- es sind mehrheitlich Dichtungen, macht keine Überstunden, also
„morgen früh“, das ist inzwischen Mittwoch, werden wir fertig. Ich
nutze die verbleibende Zeit und gehe ins Dörfchen zu einer Dame, die
Madras-Stoff verkauft. Unglaublich dieser Laden. Sie näht mir eine Tischdecke
aus einem Stoff, aus dem unsere Sets sind. Ich hatte 13.30 Uhr verstanden, sie
hatte 15.30 gemeint und umrandet den Stoff dann ad hoc. ( Nicht wissend dass
wir dann doch erst am nächsten Tag abfahren.)
Die Marina möchte auch noch, dass wir den Liegeplatz frei machen, also
verholen wir vor die Werkstattcontainer der Mechanikerfirma. Dort treffe ich
einen Skipper, mit dem ich mal von London nach Dublin gesegelt bin. Er hat
Probleme mit dem Vorstag und unsere Nachbarn rechts und links sind bunt
gemischt. In Le Marin leben viele Leute auf Schiffen, manchmal sehen die schon
wie rechte Seelenverkäufer aus.
Um 10.20 Uhr legen wir ab. Draussen wehen zwischen 18 und 26 kn Wind,
die Sonne scheint. Mit einem Reff im Gross und der Genua kommen wir fix voran
und segeln dabei noch handlich. In der Nacht weht es noch ein bisschen mehr, also Reff 2 und zeitweilig
hat Peter die Fock auch etwas eingerollt. Der schmale Mond zeigt sich nur kurz
und die einzigen Schiffe, die wir sehen sind trödelnde Musikdampfer, sie dürfen
ja nicht mitten in der Nacht in ihrem neuen Hafen ankommen. Gottlob gibt es aufgrund
der Wassertiefen keine Fischer. Die fürchte ich nachts am meisten. Das Wetter
bzw. der Wind kommt in Etappen: eine dicke schwarze Wolke bringt heftige Böen,
manchmal mit Regen bzw. Regenschauern, nie Blitz und Donner. Ist die Wolke
vorbei kann der Wind schon mal total zusammenfallen und man fragt sich Motor
oder nicht Motor. Dann pfeift es wieder. Zumal wir in Lee segeln werden die
Winde auch durch die Geografie bestimmt. Wir segeln vorbei an St. Lucia, St.
Vincent und Bequia. Das wars dann mit Rodney Bay, Castries, Marigot Bay, den
Pitons, und Soufriere auf St. Lucia. St. Vincent hat die aus dem „Fluch der Karibik“ bekannte
Bucht Wallilabou , Blue Lagoon uam Und auch die Admirality Bay auf Bequia mit
der berühmten Bar „Frangipani“ müssen wir links liegen lassen. Aber
wir sind beide schon dort gewesen und kennen diese Inseln. Wir sind etwas in
Verzug wg. der Warterei und die 23 Stunden Segelei hat uns 166sm weiter in den
Süden gebracht nach Grenada. Wir kommen an bei strahlendem Regen. Dabei ist es
warm. Wie mit Klamotten in der Sauna. Wir landen in einem ganz neuen Hafen. An der Funke meldet sich
niemand und dann kommt jemand auf einem Segway (Selbstbalanceroller) angedüst.
Es regnet bis gegen 16 Uhr. Peter drängelt mich, mir doch die Stadt anzusehen.
Habe ich Lust bei dem Wetter?? Wir fahren mit dem Taxi hinein und tatsächlich
es hört auf zu Regnen. Wir wandern um die Bucht herum. Einige Häuser sind immer
noch zerstört. Ein Hurrikan hat 2005 gewütet. Peter kann sich darin erinnern,
dass die Häuser der Stadt zur Hälfte abgedeckte Dächer hatten. Die Markthalle
sieht wohl auch etwas anders aus als damals, aber ich bekomme doch noch einen
Eindruck: viele kleine Stände mit Gewürzen aller Art und diversen Hotsaucen.
Nett anzusehen. Grenada ist bekannt für seine Gewürze. Auf dem Rückweg zur Marina gabelt uns ein Kleinbus auf, ihn hat der
Himmel geschickt. Morgen früh um 8 Uhr holt uns der Taxifahrer Mike ab –
er sei eben auch unser Guide, hat er betont.
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