30.07.2012 immer noch Darwin!

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 30 Jul 2012 03:31

Was zum Teufel machen wir immer noch in Darwin?!? Wir schwitzen und warten oder wir warten und schwitzen. Es ist zum Mäusemelken! Ich könnte in ein Brett beissen…die beiden Männer  (Kaspar und Peter ) versuchen mich zu beruhigen oder wie man hier permanent sagt „no worries“. Was ist los! Wir haben auf ein parcel gewartet, ein cooling-Topf für die gearbox. Nachdem zwei völlige Ignoranten an Bord waren, haben wir endlich einen Yanmar-Spezialisten gefunden, der das Teil diagnostiziert hat.

Aus Japan dauert es über drei Wochen, also über Conrad, NZ bestellt. Das Päckchen hat den Flieger in Singapore verpasst, war dann am Freitag hier. Da ist in Darwin ein public holiday gewesen, am Wochenende wurde nicht ausgeliefert und heute Montag kann der mechanic nicht, ist anderweitig verpflichtet.

Die Rally ist am Samstag gestartet, wir haben von der Küste aus – ich etwas wehmütig -zugeschaut. Macht im Prinzip nichts, wenn man einmal in Indonesien eingescheckt hat, kann man überall hin, kann an den events teilnehmen oder auch nicht.

Gestern haben wir uns mit „Ambika“ im Yachtclub zum Dinner getroffen. Die sind inzwischen auch glücklich eingetroffen, wahrscheinlich werden sie sogar vor uns abreisen. Sie rufen aber gerade an und berichten, soo einfach sei das Ausschecken für sie auch nicht. We`ll see.

Was haben wir die ganze Zeit gemacht?  Eine dreitägige Bustour nach Kakadu und Katherine Gorge, das sind beides Nationalparks. Wir haben jumping crocodiles gesehen, einen scenic flight unternommen, bei dem man sehr gut die riesigen swamp-Gebiete, bizarre Steilhänge aber auch die grösste Uranabbaustelle mitten im Nationalpark gesehen hat. Und wir sind zu rocks gelaufen um Aboriginees rockart anzuschauen. 30/ 40 tausend Jahre alt. Sehr sehr beeindruckend. Dreimal waren wir in visitor-centres, wo die Aboriginees , die das Land besitzen ( und es an den Staat vermietet haben ) ihr Leben, ihre Geschichte darstellen.

Auf dem Yellow River Billabong haben wir eine Bootsstour gemacht, wunderbare Vögel und crocodiles a gogo gesehen. Billabong ist ein Wasserloch, das nach dem Regen, der alles überschwemmt, als Teich auch in der Trockenheit erhalten bleibt. 

Am Nachmittag des zweiten Tages sind wir in den Katherine Gorge Nationalpark gefahren. Frühstück auf einem Schiff, Wechsel auf ein anderes Schiff und Fahrt durch die Sandsteinschluchten mit vielen Erklärungen. Auf der Heimfahrt war noch Gelegenheit bei den Edith Falls zu baden. Letzter Stopp war Adelaide River War Cemetery. Die Fahrtstrecke betrug insgesamt über 1000 km und war manchmal etwas langweilig, denn die immer gleiche Landschaft – Savanne mit Bäumen und hohem Gras wird in dieser Jahreszeit on purpose abgebrannt. Schwarze Bäume all überall. Wir dürfen zuhause kein Holz im Kamin verbrennen, das nicht wenigstens zwei Jahre abgelagert ist, und hier werden diese riesigen Landstriche abgekokelt. Sinn der Sache ist, dass neues Gras spriesst und so Tiere noch mal frisches Futter in der langen Trockenheit bekommen. Ausserdem kann man besser jagen,  und manche Bäume öffnen ihren Samen nur nach Feuer. Die Aboriginees praktizieren diese Methode der vorsorgenden gemanagten Brände seit tausenden von Jahren.

Es war ganz toll, wir haben die Fahrt sehr genossen, mit netten Leuten und einem netten kompetenten Fahrer, der auch als guide alles wunderbar zu erklären verstand.

 

 

wetlands

 

Hochplateau aus dem Flieger

 

 

     

Rockart                            jumping crocodile

          

 

   

 

 

Yellow River Billabong

 

 

 

Katherine Gorge

  

managed bushfires

 

In der Tipparary Marina smalltalk mit immer mehr Teilnehmern der Rally. Jeden Montag ist BBQ, wenn das Griechische Restaurant geschlossen hat. Alle warten auf Pakete, Mechaniker , Rigger etc. und sind auf der Jagd nach irgendwelchen Ersatzteilen. Alle klagen über den mangelnden Service, keiner ruft zurück und man braucht schon starke Nerven, wenn du immer wieder „no worries“ zu hören bekommst. Und das alles bei Affenhitze!!! Hier ist Winter! Alle Schiffe fahren Einkaufswagen hoch bepackt an uns vorbei. Bis Singapore gibt es nicht mehr sehr viel zu kaufen ausser ein bisschen Obst und Gemüse und vor allem keinen Alkohol!

Inzwischen hat Vicoria uns auf dem Schiff besucht. Praktischerweise hat sie den Apéro gleich mitgebracht. Sie lebt seit vielen Jahren in Darwin und ist eine Klassenkameradin aus dem Katharineum zu Lübeck. Wer hätte das gedacht, dass wir uns hier, nach so langen Jahren treffen würden. Unsere gemeinsame Freundin Ilse hat das arrangiert. Vicroria zeigt uns Darwin, wie wir es sonst nie erlebt hätten. Wir sind ihr sehr dankbar und haben es sehr genossen. Wir fahren mit ihr abends an den Mindil Beach. Aus dem Auto tragen wir Faltstühle zum beach, trinken dort mitgebrachten Wein, sehen die Sonne untergehen, verholen unter die Bäume, besorgen uns von den unendlich vielen Fressbuden etwas zu essen und geniessen das warme Wetter.

Wir lernen den Parap Markt kennen, ein „social“ market. Darwin ist sehr weitläufig und man geht auf verschiedene Märkte, um dort auch Freunde zu treffen, einen Kaffee zu trinken und einen Pfannkuchen zu essen. Man kann natürlich auch schon morgens chinesisch, thailändisch oder malayisch essen und /oder Gemüse einkaufen. Giselchen bekommt einen neuen Hut, in blau, Nummer vier.

Unser Gemüse füllen wir auf am Sonntagmorgen auf dem Rapid Creek market, ein fast reiner Gemüsemarkt, danach schauen wir schnell noch mal vorbei beim Nightcliff Market, der wieder Anlaufstelle ist, um dort Freunde zu treffen.

Nick der Otto-Spezialist

 

Aborigenees Art, wir sind begeistert

          

Im Darwin Yachtclub, fantastic!

         

Hüte bekommt man auch auf dem Markt

 

Verabschiedung der Rally mit Kaspar u Victoria

 

Victoria an Bord

                    

                am beach                                                                      mein neuer Hut

 

Heute Montagmorgen die grosse Enttäuschung, dass der mechanic erst morgen kommen kann.  Wir gehen alle zum Friseur und machen letzte Handgriffe. Immer in der Hoffnung, dass unser Problem morgen gelöst werden kann, damit wir dann mit dem Nachmittaghochwasser doch noch aus Tipparary heraus können.