celox² Newsletter #26 - Beim Überholen Blinker setzen !

celox2
Gottfried Poessl
Tue 8 Dec 2009 18:47
Position:    14:26.07N 55:50.13W    ( http://blog.mailasail.com/celox )

Bordzeit:    08.12.2009 14:30  ( = UTC-4 )  

Logge:       7105,0

etmal:        143,0

Segelzeit:  16d 05h 30m 

ETA:         11.12.2009 - ca. 1200 UTC

 

Liebe Segelfreunde !

. .

Unsere Reparaturen haben gut funktioniert, wir segeln mit dem Ref #2 im Groß Richtung St. Lucia. Langsamer, aber wir kommen an. Trotz der kleinen Segelfläche haben wir ein beachtliches etmal von 143 sm ersegelt. Das täuscht natürlich ein wenig, da wir keinen direkten Kurs auf St. Lucia halten können. Über Grund haben wir etliche Meilen weniger. Das wirkt sich natürlich auch auf unsere Position aus. Heute sind schon drei Teilnehmer an uns vorbeigesegelt. Die Nemo, Startnummer 117, ein 47" Katamaran hat uns über Funk angerufen. Andrea Aliverti, der Skipper des italienischen Bootes hat sich nach uns erkundigt. Wir haben nett geplaudert, er hat uns seine Unterstützung angeboten, falls weitere "Features" bei uns am Boot auftauchen. Wir bleiben über Funk in Kontakt.

 

 Startnummer 117, Nemo

 

Manfred ist unser Beobachtungsposten. Jederzeit bewaffnet mit dem Fernglas hält er Ausschau nach weiteren Teilnehmern. Natürlich sucht er auch schon Wolken, die vielleicht auf Land hindeuten. Wir haben jedoch noch immer ca. 340 sm zu segeln. Da dauert es noch ein wenig bis zum "Land in Sicht".

 

Is da was ?

 

Gestern haben wir dann ein interessantes Vergleichsprojekt diskutiert. Wir segeln unter Normalbedingungen zwischen 6-9 kt. Das sind ca. 10-15 km/h. Das ist ungefähr die Geschwindigkeit, die ein Steyr 15er Traktor zusammenbringt. Die Strecke von Triest bis Gibraltar sind für ein Segelboot auf der direkten Route gerechnet um die 1715 sm, also 3175 km. Ungefähr 2/3 der Strecke die wir hier über den Atlantik zurücklegen. Auf dem Landweg dürfte die Entfernung nicht unwesentlich anders sein. Es wäre spannend, wer die Strecke Triest - Gibraltar schneller zurücklegen würde. Das Segelboot oder der Traktor.

 

Unsere Entfernung nach St. Lucia beträgt noch 340 sm, also die Strecke von Bregenz nach Wien für den Traktor. Wer setzt sich in Bergenz auf den Traktor und fährt los? 

 

Nachdem wir unsere seglerischen Herausforderungen etwas zurückschrauben mussten, müssen wir natürlich Ausgleich finden. Gott sei Dank haben wir schon rechtzeitig mit dem Tarockieren begonnen. Jetzt zahlt sich das aus. Die Karten glühen schon. 

 

Dann doch noch ein echtes Highlight für den heutigen Tag. Gerhard hat an der Fischerleine einen Fisch beobachtet. Ein prüfender Zug an der Leine, Fischalarm ! Diesmal ein wirklich schönes Exemplar einer Goldmakrele. Es dauert einige Minuten bis der Fisch an Bord ist. Er wird ein echtes Festmahl abgeben.

 

 Goldmakrele mit 4 kg !  

 

Wir hoffen wieder auf mehr Wind in den Nachtstunden. Tagsüber nimmt der Wind immer etwas ab, was uns natürlich mit unserer "Minibesegelung" besonders hart trifft. Nachdem der Weg nach St. Lucia für alle Teilnehmer immer enger wird, schiebt sich das Feld immer mehr zusammen. Wir werden daher in den nächsten Stunden und Tagen sicher noch von einigen Mitbewerbern überholt werden.

 

Hoffentlich setzen sie wengstens den "Blinker" beim Überholen  :-).

 

Euer 

Gottfried