celox² Newsletter #13 - Neue Motivation !

celox2
Gottfried Poessl
Thu 26 Nov 2009 13:12
Position:    23:24.74N 24:33.95W    ( http://blog.mailasail.com/celox )

Bordzeit:    26.11.2009 11:02  ( = UTC-2 )  

Logge:       5276,0

etmal:        138,0

Segelzeit:  04d 00h 02m 

ETA:          n.a.

 

Liebe Segelfreunde !

 

Nach dem Durchhänger gestern, wo wir gleich an verschiedenen Ecken mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen hatten, kehrt wieder Motivation ein. Die Hauptgründe dafür sind verschieden. Für den ersten Frust haben uns zwei Tafeln Lindt Exclusive "Dark Orange Intensive" darübergeholfen. Gemeinsam im Cockpit sitzend haben wir Stück für Stück genossen. Weitere Hilfe haben wir dann von unserem Bordarzt Manfred erhalten. Er hat die beste Medizin in solchen Situationen ausgepackt. Den Humor. Manfred ist ein wandelndes Witzelexikon. Er braucht nur ein Stichwort und kann sofort eine Unzahl von Witzen erzählen. Die Stimmung der Crew ist wieder im Lot.

 

Anschließend ist weitere Analyse des Vorfalls angesagt. Wir sehen den gebrochenen Schäkel, der die Rolle für das Spifall am Mast trägt. Wir trauen unseren Augen nicht, was das für ein Scherzartikel ist. Wir gehen einmal davon aus, dass sich bei Bavaria Yachts gar nicht vorstellen kann, mit einer Bavaria bei 20 kt wahrem Wind mit einem Spinnaker zu segeln. Einfach unglaublich. An alle Bavaria Eigner, traut eurem Spifall nicht !!!

 

Ein absoluter Witz !

 

Neue Motivation keimt in der Crew auf. Alle tüfteln an Lösungen, wie wir den Spinnaker so schnell als möglich wieder in Einsatz bringen können. Die Ersatzteilkiste wird durchgekramt und ein geeigneter geschmiedeter Schäkel gefunden, mit dem wir die Rolle wieder am Mast montieren können. Manfred ist nur schwer zurückzuhalten, sofort in den Mast zu klettern und die Reparatur durchzuführen. Wir entscheiden jedoch, wegen der Dämmerung noch bis morgen mit der Reparatur zu warten.

 

Theo hat uns in der Zwischenzeit "Penne arrabiata" gekocht. Es schmeckt allen vorzüglich.

 

Die Nacht bricht sehr schnell herein. Die Dämmerung ist nur sehr kurz. Diesmal segeln wir nur mit dem Großsegel bewaffnet durch die Nacht. Wir machen trotzdem relativ gute Fahrt. Im Schnitt schaffen wir fast 6 kt. Im Gegensatz zum Fahren mit dem Spinnaker geigt das Boot unter dem Großsegel sehr. Da wird schlafen fast eine Kunst. Wenn man jedoch müde genug ist, kann man auch bei solchen Situationen schlafen.

 

Wir segeln beim Passieren des Längengrades 22,5°W in eine neue Zeitzone. Bordzeit ab jetzt ist UTC -2h. Christian hat die Extrastunde bei der Wache gewonnen. 

 

Der Wind frischt in der Morgendämmerung auf ca. 20-25kt auf. Wir machen gute Fahrt. Der Ablauf der Reparatur der Spirolle wird besprochen, die Umsetzung jedoch auf Nachmittag verschoben. Bei diesem Wind schicke ich niemanden in den Mast. Wir müssen Manfred fast anbinden, er will unbedingt in den Mast. Wir warten auf leichteren Wind, Sicherheit geht vor. Das "Rennen" ist für uns schon vorbei, da brauchen wir kein unnötiges Risiko eingehen.

 

Zum Mittagessen hat uns Walter heute eine Eierspeise mit Zwiebeln, Tomaten und allerlei anderer Inkredenzien gemacht.

 

Mittlerweile haben wir einen guten Bordalltag entwickelt. Jeder hat Zeit sich einem Buch zu widmen oder sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen. Robert möchte schon unbedingt tarockieren. Da nur er selbst und ich hartgesottene Tarockierer sind, müssen wir zwei Opfer finden, die sich in die hohe Schule des Tarock einweihen lassen wollen. Mal sehen.

 

Die Stimmung der Crew ist nach dem kurzen Tief gestern wieder im Lot.

 

Bis Morgen,

 

Euer

Gottfried