celox² Newsletter #04 - Sicherheitsüberprüfung

celox2
Gottfried Poessl
Mon 16 Nov 2009 18:05
Position:    28:07.74N 15:25.57W    ( http://blog.mailasail.com - celox )

Bordzeit:    15:15   

Logge:       0

etmal:        n.a.

Segelzeit:  00d 00h 00m 

ETA:          n.a.

 

Liebe Segelfreunde !

 

Gestern abend haben wir wieder versucht Las Palmas mit dem Auto zu erkunden und eine gemütliches Restaurant für unser Dinner zu finden. Pustekuchen. Weder einigermaßen ordentliches Lokal, noch den dazu notwendigen Parkplatz gefunden. Nach 45 min DownTown Las Palmas haben wir die Schnauze voll und fahren wieder in die Marina. Wir Essen wieder im sleben Restaurant wie am Vortag. Das Essen ist in Ordnung, Preis und Leistung passen. Nur der Likor "vom Haus" nach dem Essen ist untrinkbar.

Anschließend haben wir noch mit einer Flasche Rotwein unseren Überstellungsskipper hoch leben lassen. Gerhard Tersch war uns eine wichtige Stütze bei der Vorbereitung zur ARC. Er hat schon am Weg nach Las Palmas unseres celox² immer wieder optimiert und Langfahrt tauglich gemacht. Danke Gerhard, wir werden nach unserer Rückkehr sicher noch ein kleines Bierchen zusammen trinken.

 

Heute morgen, gab es kein Frühstück. Um 9 Uhr war die Sicherheitsüberprüfung der celox² angesetzt. Da wir die Checkliste noch nie durchgegangen sind, sondern immer nur von jedem einzelnen Teil gewußt haben, dass es sich an Bord befindet, haben wir bereits um 8 Uhr eine eigene interne Überprüfung angesetzt. Alles klar, der "Safety Instructor" des WCC kann kommen.

Das tur er dann auch mit 5 min Verspätung. Rob Gaffney kommt an Bord und kontrolliert sehr genau. Jeder Splint wird angeschaut, alles peinlich genau genommen. Wir müssen noch die Rettungsringe und die Lifesling jeweils mit einem Licht und einer Pfeife ausstatten. Einige rückstrahlende Tapes sind noch mit dem Bootsnamen zu versehen, das war es dann im Groben. Natürlich bis auf die Rettungsinsel. Die war dann sein Lieblingsthema. Wir haben verstanden, dass die Reißleine erst bei Benutzung direkt mit dem Schiff verbunden werden muss. Rob will das aber anders haben. Gerhard unser Bordtüftler war wieder kreativ im Einsatz und hat eine perfekte Fixierung gebaut. Rob ist happy und gibt die Rettungsinsel frei. 

Allgemeiner Tenor von Rob war, dass sich unsere celox² in einem perfektem Zustand befindet. Das ist insofern ein dickes Lob, als neben uns viele reine "Langfahrt" Yachten liegen.

 

Unsere Rettungsinsel und die Signalmittel in einem wasserdichten Behälter 

 

 

Nach der Sicherheitsüberprüfung, fahre ich mit Gerhard Tersch zum Flughafen, er fliegt um 13 Uhr zurück nach Österreich. Am Rückweg schaue ich noch bei einem der größten Supermärkte auf Gran Canaria vorbei. Der "Al Campo" Markt ist wirklich genial. Alles auf einem Fleck, da werden wir unsere Lebensmittel kaufen. Als keinen Test, packe ich gleich 42 Pakete mit 6x1,5l Wasser in mein kleines Auto. Mehr geht wirklich nicht mehr. Beim Rückweg in die Marina sitze ich schon auf einer Schwelle auf.

Ausladen und wieder ab in den Supermarkt, 2. Ladung.

 

Heute haben wir 54 Pakete 6x1,5l Wasser, 18 six-pack´s Bier und ein paar Inkredenzien für den Sun Downer eingekauft. Heute daher kein Fitnessprogramm notwendig. 324 Flaschen Wasser vom Supermarkt zu Auto und dann zum Schiff geschleppt :-(.

 

Wo soll das alles nur verstaut werden ? 

 

Begonnen wird mit dem Bier. Wir haben 18 six-packs zu verstauen. Das reicht für 18 Tage und 6 Crewmitglieder für ein Bier zum Essen. Wr hatten noch keine Meuterei, auch keinen "Mann über Bord", der Skipper hat sich freiwillig "bierfrei" erklärt. Damit reicht ein six-pack pro Tag. Der Skipper wird an anderen six-packs arbeiten :-).

 

Die Geber für Logge und Echolot perfekt geschützt, rundherum nur Bier.

 

Anschließend werden die 324 Wasserflaschen im Schiffsboden verstaut. Gerhard kriecht wie ein "Jungspund" am Boden und sortiert die six-pack´s. Walter führt exakt Buch. Als Wirtschaftsprüfer geht ihm keine Flasche durch die Lappen. Jede Flasche bekommt eine Nummer. Jedes Crewmitglied hat mindestens zwei Flaschen zu 1,5l pro Tag. Die Flaschen werden von der Küchencrew ausgegeben, um Kontrolle über den Verbrauch zu haben. Zusätzlich haben wir noch ca. 700 l Tankwasser an Bord. Das sollte bis "drüben" reichen.

 

Gerhard verstaut, Walter markiert und führt Buch

 

Während ich im Supermarkt war, hatten Gerhard und Walter ein wenig Freizeit. Man sieht, dass auf Gran Canaria das Thema Sandburg ganz anders verstanden wird. Walter hat das tolle Foto von diesem Sandkünstler geschossen.

 

 Sandburg einmal anders !

 

Heute haben wir auch unsere Bordbibliothek geöffnet. Einige Bände sind schon vorhanden. Auffällig ist, dass wir ein Buch doppelt an Bord haben. Der Roman von Carsten Jensen "Wir Ertrunkenen" liegt zweimal auf. Gerhard und Christian haben diese Buch an Bord mitgebracht. Beide behaupten Stein und Bein, dass sie das Buch geschenkt bekommen haben und es sich nicht um eine Auseinandersetzung mit unserer Zukunft geht. Ein weiteres interessantes Buch habe ich von meinem Betreuer der Sparkasse OÖ, Dir. Dorfner, bekommen. In Shackletons Führungskunst beschreiben Margot Morell und Stephanie Capparell die Geschichte der "Endurance" und die schwierige Mission des Polarforsches Ernest Shackleton. Wir wollen einmal hoffen, dass wir nicht diese Gefilde erreichen. Dann müsste ich als Skipper und Navigator den Hut nehmen.

 

Warum hat Gerhard ein Buch mite dem Titel "Du mußt dein Leben ändern" mit?

 

 

Nach etaner Arbeit, wieder am Weg zur Sailors bar, um euch den Newletter zu schicken. Die folgende Tafel zeigt, wie viele Segelfanatiker auf gut Glück nach las Palmas kommen, um vielleicht noch als Deckshand auf einer Yacht anheuern zu können. Das kommt aber für uns nicht in Frage, haben heute schon genug Flaschen an Bord geholt :-).

 

Wer will mich !

 

 

Habe heute noch einen Termin für Donnerstag fixiert. Nachdem ab Mittwoch, alle Anteilseigner der celox² zum ersten Mal gemeinsam an Bord sind, ist am Donnerstag die offizielle Schiffstaufe angesagt. Andrew Bishop, der managing director des WCC wird eine Ansprache bei uns am Deck halten. Als Patin, es sollte schon eine Frau sein, haben wir Annika Weible ausgewählt. Unsere Betreuerein vom WCC wird unsere celox² taufen. Wir wissen zwar noch nicht wor wir den "Schampus" wirklich zerschmettern wollen. Gerhard hat noch bis Donnerstag Zeit eine Lösung zu finden :-).

 

In unserem Refugium angekommen sitze ich wieder hier und schicke euch unsere News of the day.

 

Natürlich wieder in Nationalfarben, rot und weiß.

 

 

Morgen werden wir unsere kleinen Aufgaben vom Safety Check erledigen, einkaufen und dann einen Ausflug in den Süden der Insel machen.

 

So long,

 

Euer

Gottfried