celox² Newsletter #23 - Geile Nacht !
Position:
15:30.68N 48:08.56W ( http://blog.mailasail.com/celox
)
Logge: 6659,0 etmal: 151,0 Segelzeit: 13d 01h 16m
Liebe Segelfreunde !
Gestern nachmittag wieder durchschnittlicher Wind. Jedoch zu viel für den Gennaker. Der Spi steht seit unserem Schaden am Spibaum auch nicht mehr zur disposition. Somit dümpeln wir mit 5-6 kt Fahrt Richtung Westen. Irgendwie wünschen wir uns wieder die Gewitter von gestern Nacht. Mal sehen was kommt.
Die obligate Menumeldung zum Tag darf natürlich auch heute nicht fehlen. Christan und Walter haben uns ein "schwarzes Risotto" gekocht. Eines meiner Lieblingsessen. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass es vorzüglich geschmeckt hat. Als Nachspeise serviere ich noch eine bereits überreife Ananas, die überraschenderweise nicht schimmlig geworden ist. Das frische Obst und Gemüse geht uns jetzt so ziemlich aus. Wir sind aber auch nicht mehr lange unterwegs. Das ist zu verschmerzen.
Wir segeln in die Nacht und hoffen auf mehr Wind. Unsere Gebete werden erhört. Es steht uns die geilste Segelnacht seit Beginn unseres Crossings bevor. Das hat nichts mit den "girlies for sail" zu tun, die über Funk "Blind dates" abhalten, auch nicht mit anderen Besuchen von ausserirdischen Wesen, sondern alleine mit dem Aufkommen der nächsten Gewitterzellen. Gegen Mitternacht geht es so richtig los. Bis 30kt wahren Wind glühen wir unter Vollzeug dahin. Dann wird es Zeit zum Reffen. 1er Reff ins Groß und die Genua um die Hälfte reduzieren. Gott sei Dank kommt die Welle exakt von hinten, sodass wir sehr aufrecht und stabil segeln. Die Böen gehen bis 35kt wahren Wind. Wir laufen regelmäßig zwischen 9-10 kt, im Surf bis 11kt. "Surfin USA" !!!!!!!
Wir kommen wie gestern auch wieder nicht direkt in das Gewitter hinein und bleiben wieder vom Regen verschont. Der Wind ermöglicht uns einen echten Anliegerkurs auf St. Lucia. Das ist das Seglen, weshalb wir hier alle an Bord sind.
Nach dem Sonnenaufgang, löst die wärmer werdende Sonne die Gewitterwolken wieder auf. Der Wind geht auf 13-18kt zurück. Bei dieser Windstärke packen wir zur Belohnung des Wettergottes unserer "Red Lips" aus. Der Gennaker kommt zum Einsatz und schon machen wir wieder zwischen 7-9 kt Fahrt.
Um ein Foto für den Newletter zu haben, setze ich mich ganz vorne am Schiff in den Bugkorb. Mit den Wellen geht es dort wie mit einem Lift 3m auf und ab. Ein echter Spaß. Leider tauchen meine Segelschuhe in die Wellen ein und sind patschnass.
Der schönste Platz am Schiff !
Während meines kleinen Ausfluges ins Vorschiff kontrolliere ich wieder einmal unser Leinen auf Scheuerstellen. Es dauert nicht lange und die beiden ersten Kandidaten sind entdeckt. Wir müssen die Gennakerleine tauschen. Sie schamfilt am Bugsprit, das geht nicht mehr lange gut. Da wir diese Schwachstelle nur zu gut kennen, haben wir mit diese mit einer Sicherungsleine abgesichert. Gutes Zeug´s, Dyneema hält alles aus, meint man. Auch diese Leine wird beschädigt. Nur der Leinenmantel, nicht jedoch die Seele. Wir tauschen auch diese Leine aus.
Vorne Dyneema, hinten konventionell !
Nach der kleinen Reparatur ist Mittag und der kleine Hunger kommt. Heute gibt es Skipperpalatschinken. Christian ist schon ganz gespannt, da er mit mirschon mehrere Törn gefahren ist, jedoch noch nie in den Genuss gekommen ist. Das Besondere sind eigentlich die Auswahl der Marmeladen. "Schottische Beere" mit Whiskey, "Orange rough cut" mit Gin und "Pfirsich" mit Rum. Die flüssigen Beigaben zur Marmelade sind das wahre Salz in en Palatschinken. Es hat geschmeckt.
Skipperpalatschinken !
Mittlerweile das "2000er" Fest hinter uns gebracht. Wir freuen uns diese Marke überschritten zu haben. Nächstes Ziel ist die "Rettungsgrenze mit Hubschrauber". Rettungshbschrauber können je nach Typ 300 - 400 von der Küste entfernt operieren. Das Erreichen dieser Grenze ist für aus natürlich wieder ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt. Wir werden diese Grenze in ca. 2 Tagen erreichen.
Schönes Wochenende an euch zuhause,
Euer Gottfried |