Bordzeit:    03.12.2009 12:45  ( = UTC-3 )  

Logge:       6346,0

etmal:        132,0

Segelzeit:  11d 02h 45m 

ETA:         10.12.2009 - ca. 1200 UTC

Liebe Segelfreunde !

Am späten Nachmittag hat gestern der Wind überraschend nachgelassen. Wir sind seit dem Start sehr verwöhnt von den konstanten ENE/NE Winden. Wir dümpeln nur mit 3 kt Richtung St. Lucia. Das wird ein etmal zum Vergessen. Mit dem Wind lassen auch die Wellen etwas nach.  Die celox² schaukelt nicht sehr herum. Das ist eine gute zeit zum Kochen.

Gerhard hat uns ein mexikanisches Reisgericht gekocht. Obwohl es aus einer Fertigmischung nur durch Zugabe von heißem Wasser recht einfach zum Zubereiten ist, schmeckt es hervorragend. Wahrscheinlich hat Gerhard heimlich noch ein wenig verfeinert. Als Nachspeise gibt es wieder Lindt Schokolade, diesmal ohne Frust.

Wir segeln wieder in eine helle Nacht. Es ist an Bord alles zu einer Routine geworden. In dieser Nacht gibt es außer einem Angriff eines fliegenden Fisches keine nennenswerten Ereignisse. Der Fisch hat sich verflogen und ist im LazyBag gelandet. Heute beim Setzen unseres Gennakers haben wir in gefunden und bestattet.

Am Vormittag war dann wieder ein Reinemachen angesagt. Im Vorschiff gärt etwas und das läßt üble Düfte durch das Boot ziehen. Die Übeltäter sind schnell gefunden. Nicht Robert und Christian sind die schuldigen, sondern in einem Staubereich im Boden vor der Bugkoje stinkt es verdächtig. Dort haben wir Fruchtsäfte und einige Six-Packs Bier verstaut. Die Bewegungen im Schiff haben scheinbar eine Fruchtsaftpackung durchgescheuert, der gärt jetzt schön langsam vor sich hin. Das wäre für die Crew zum Verschmerzen gewesen, dass aber auch einige Bierdosen ganz feine Scheuerstellen bekommen haben und auslaufen bringt helle Aufruhr. Diese Brühe aus gärendem Fruchtsaft und Bier stinkt wirklich bestialisch. Christian räumt die restlichen Saftpackungen aus und sichert die Biere. Von einigen Dosen muss er sich trennen. Dies unter lautem Protest. Robert opfert sich und schöpft die stinkende Brühe aus dem Bodenteil.

Ein Foto wollten wir euch darüber ersparen. Er war knapp am k.....

Mittlerweile steht die Sonne fast am Zenit, es ist unerträglich heiß. Unsere Sonnenanbeter verkriechen sich alle unter Deck. Die Wache verkriecht sich im kleinen Schatten den die Sprayhood wirft. In solchen Situationen ist es nicht schlecht eine 8. Crewmitglied zu haben. Jonny, unser Autopilot, macht unter diesen Bedingungen einen guten Job. Die Wache ist immer sprungbereit, falls Johnny doch einmal seinen Dienst versagen sollte.  

Walter hat uns heute zur Mittagsjause ein "Misch Masch", wie er es bezeichnet, gemacht. Tomaten, Zwiebel, Käse, Wurst und Eier in die Pfanne. Umrühren und warten. Kommentar von Robert "I mechat gern a Bananensplit". Leichte Entzugserscheinungen machen sich bei dem Einen oder Anderen bemerkbar. 

Heute Nacht werden wir die 1000sm Schallmauer zum Ziel brechen.

Wir riechen schon die Cocktails.  

Euer 

Gottfried