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Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Thu 5 Feb 2009 07:47
Position: 09° 10' S, 159° 40' E

Von Krokodilen und einem schrecklichen Törn...

Im N Australiens gibt es Crocs - wie sie so auch auf Warnschildern
bezeichnet werden -, in Neu Guinea und auch auf vielen Solomon Inseln. Beim
Besuch einer neuen Insel heißt eine unserer ersten
Fragen: Gibt es hier Krokodile und habt ihr hier Malaria?
Also, auf Russel Isl. gibt es Krokodile. Sogar viele. Letzes Jahr hat es an
unserem ersten Anklerplatz ein kleines Mädchen erwischt. Die Tikopianer
jagen diese Reptile, die eine Länge von bis zu 4 Metern erreichen. Als Waffe
dienen Speere aus Moniereisen und Äxte. Sie suchen die Krokodile in
Sumpfgebieten tagsüber auf, bevor sie nachts ins Waser gehen und auf Jagd.
Letzte Jahr haben sie 20 Tiere getötet.
Als unser Anker nicht hochkam, ging John ins Wasser und tauchte zwei Mal bis
er frei war. Ich fragte ihn natürlich nach der Gefahr. Er grinste und
antwortete: "No danger in day time."
Das Symbol des Krokodils konnten wir auf vielen Schnitzereien und Bildern in
PNG und hier beobachten. Es scheint ein sehr ambivalentes Verhältnic zu
Krokodilen und ihren Kräften, ihrer Schläue und Agressivität zu herrschen.
Einerseits werden sie getötet, gefürchtet und gehasst, andererseits werden
sie
verwewigt, vielleicht sogar verehrt, so wie auch Haie auf der solomonischen
Insel M;alaita verehrt werden.
Ca. 10 Jahre ist es her, dass ein schweizer Paar die Insel Utupua (St. Cuz
Isl, die vorletzte Insel vor Tikopia) anlief. Sie gingen vor Anker und der
Skipper tauchte, ob dieser gut sitzt. Ihn hat ein Krokodil attakiert und er
starb. Später haben die Dorfbewohner Reste seiner Leiche am Ufer gefunden.
Ich hörte, dass die Frau später den Dorfbewohnern ein kleines Schulgebäude
geschenkt hat für die Hilfe und Unterstützung, die ihr in dieser schweren
Zeit entgegengebracht wurde.
Seit gestern segeln wir wieder. Um 9 Uhr haben wir Russel Isl. verlassen.
Mit an Bord ist Mark der geheime Häuptling. Leider können wir ihm keinen
schönen Törn bieten. Es ist 12 Uhr der 5.2. und wir bolzen immer noch
gegenan. Am ersten Tag kreuzten wir 5 Stunden an der gleichen Stelle.
Strom und schwachew Wind machten uns zum Speilball.
Der Wind kommt aus NE, der Richtung in die wir wollen. Ziel ist
Honiara.
Nachdem wir nun seit 7 Tagen Regen, Regenböen und. Starkwinde hatten, langt
es. Ich bin ziemlich stinkig. Alles ist nass in den Stb. Kojen.(meiner auch) Gott sei Dank
habe ich die kleine Navigationsecke mit einem transparenten Plastik geschützt.
Selten war meine Vorfreude auf ein schönes zivilisiertes Abendessen so groß
wie heute.
Mich lockt besonders der Point Cruz Yacht Club in dessen Räumen ich meinen
50. Geburtstag vor fast 20 Jahren gefeit hatte.

K. Hy.



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