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Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Fri 30 Jan 2009 06:03
Position: 08° 24' S, 157° 22' E

Es regnet, regnet, regnet....

...seit gestern Mittag haben sich die Schleusen da oben geöffnet. Alle 3 bis
4 Stunden steigert sich der Schub, dann folgt die halbstündige Bö mit
unangenehmen Windgeschwindigkeiten. "Kommt der Regen vor dem Wind, Segler
reff geschwind. Kommt der Wind vor dem Regen, ist es Seglers Segen". So,
oder ähnlich heißt die Regel von der Küste.
Aber wir brauchen nicht zu reffen, liegen wir doch "paradiesisch sicher" in
der Egholo Bay auf Rendova. Isl.
Man glaubt es nicht, aber wir frieren. Alles ist feucht, besonders die Füsse
und Hannes hat seine in der Koje in ein Handtuch gewickelt. Nada und ich haben leichtes
Fleecezeug an. Die Kojen sind auch feucht und klamm, Bettzeug, Handtücher
etc.. Jeder hat sich in seine Koje verkrochen - Weltuntergangsstimmung an Deck.
Eigentlich wollten wir heute auslaufen, aber der Regen und insbesonders die
Wettervorhersage haben uns überzeugt vor Anker zu bleiben.
Eine der wichtigsten Seglerregeln heißt simpel und überzeugend: "Segle nie
in schlechtes Wetter!"
Der DWD hat Windstärken 4-5 Bft. für die Strecke nach Honiara angesagt, mit einer
Periode von von 6-7 Bft.. Das tut man sich nicht in einem offenen Boot an.
Was lehrt uns der Regen?
Jetzt wird es fernöstlich weise. Strecke die Füße aus, relaxe, hole
verlorenen Schlaf nach, kontempliere weshalb du hier bist, gib Deiner Seele
eine Pause, lass Deinen Körper entspannen, nimm diese tropische Welt nicht
nur aus der sonnigen Postkartenperspektive wahr. Und während du all diesen
Gedanken nachhängst, sollst Du nicht vergessen, Deine Wasserkanister zu
füllen.
Für mich ist es die Zeit, Freunden und Bekannten einmal in Ruhe zu schreiben
mit denen ich fast vier M;onate keinen Kontakt mehr hatte.

K. Hy.






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