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Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Tue 27 Jan 2009 04:38
Position: 07° 27' S, 155° 40' E

Über das andere Boot

Bevor ich zum Them komme, muss ich eine Beobachtung loswerden, die ich schon lange veröffentlichen will, aber immer wieder vergssen habe.Wi haben jetzt ca. 2.600 sm gesegelt, das sind ca 5.000 km. Während dieser Zeit haben wir nur eine Yacht aus der Weite in Indonesien gesehen: Wer also seinem Stegnachbarn mal aus dem Weg gehen will, kann sich ja mal mit dem Revier hier beschäftigen.

Solveig ist die Freundin von Rüdiger. Und Rüdiger macht vier Etappen bei
Lapita Voyage mit. Inzwischen heißt Rüdiger Rudi, weil die beiden Engländer
Hanneke und James das wohl besser aussprechen können. Die vierte Person auf
dem Boot LAPITA ANUTA ist Eve aus Düsseldorf, unser "Küken".
Jedenfalls hatte Solveig mich angeschrieben, dass sie garnichts über das
Leben auf der ANUTA erfährt. Ich muss sagen, dass sie uneingeschränkt recht
hat (schreibt man Recht jetzt groß oder klein?).
Also, heute waren wir auf der ANUTA, ankernd vor Mono Island, zum Frühstück eingeladen. Wir haten gestern bei zwei jungen Männern Batterien für Ihre Taucherlampen gegen acht Lobster getauscht plus ein "Fanggeld". Es gab also 8 große Lobster. Solveig, Du siehst. Rüdiger geht es gut. Eve und Rudi haben beide abgenommen, fast jeder hat Pfunde gelassen.
Rudi hat nach dem Lobster meinen Laptop wieder auf Forderman gebracht, denn
seit gestertn geingen keine Emails mehr raus. Er erkennt manchmal nicht das
USB-Kabel. (In einem Fenster heißt es "Kann Modem nicht finden bzw. ist nicht
konfiguriert"). Dann funktioniert es oft mit Neustarten, aber nicht immer.
Gibt es in der Runde jemanden, der bei der Fehlerfindung Tipps geben kann?
Ich kann natürlich nichts über den täglichen Hergang auf ANUTA schreiben,
aber Eve und Rudi scheinen eine gute Freundschaft gesachlossen zu haben. In
letzter Zeit sind sie mehrfach bei uns an Bord zu Besuch. Gestern Abend
haben wir gemeinsam bis in die Nacht Tee getrunken und ich habe mit einem
Insulaner, dessen Vater von den Gilbert Inseln (heute Kiribati) eingewandert war, Pfeife geraucht und wir haben uns Geschichten erzählt.
Ich weiß, dass Rüdiger und Eve auf ANUTA ein wenig mehr Einsatz zeigen
müssen, weil der 80-jährige James gewise Dinge nicht mehr gut ausführen kann.
Dafür geht er tags über längere Wachen am Ruder. Fällt wiederum nachts aus,
da er den Kompasse nicht ablesen kann.
Liebe Solveig, Rüdiger ist gut drauf, voller Pläne und begeistert über seine
Teilnahme an der Expedition. Seine Harre sind länger und auch sein Bart ist mehr ein 14 Tage als ein drei Tage Bart.
Auffalend war gestern die Bändigung eines Haarschopfes durch ein Band. Nein, es war kein Pferdeschwanz, eher ein Fohlenschwänzchen.
Gestern haben sich beide Boote per Dingischlepp in eine ruhigere Bucht
verlegt. Dabei fiel mir auf, dass Eve das Dingi mit Motor wie ein
erfahrener Seemann.fährt, ziemlich cool hat sie das gemacht.
Wir sind heute um 10.30 Uhr abgesegelt. ANUTA braucht immer etwas länger und wird eine Stunde später folgen.
120 sm bis zur Insel Rendova Isl. liegen vor uns. Dort treffen wir uns, um gemeinsam durch die Marovo Lagoon zu segeln, von der James Michener meinte, sie sei das Achte Weltwunder.
Mal sehen...


K. Hy.




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