Nichts ist vorhersagbar...
Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Wed 18 Feb 2009 07:42
Ich kann mich noch erinnern, dass Segler auf die Meteoro"logen" schimpften. Was in der Anklage gipfelte, dass sie zu 50 % "logen".
Die Zeiten haben sich geändert. Die Gitterpunkte ihrer Beobachtungen wurden immer feinmaschiger. Satellitenfotos und sensiblere Geräte. All das ist bekannt. Es ist auch bekannt, dass der DWD uns täglich die Wettervorhersagen per Email liefert. Diese haben meist gestimmt und waren für uns eine große Hilfe.
Nicht immer trafen sie in Gebieten mit vielen Inseln um uns herum zu. Denn da bestimmen Inseln, Berge, Kaps, Passagen zwischen großen Inseln,die wie ein Trichter wirken können und andere lokale Einflüsse auch das Wetter.
Hier in den Solomonen gibt es die großen bergigen Inseln, die den NW Monsun umleiten, aufhalten und stören. Die hohen Berge "ziehen" Wolken an, die sich hier auftürmen und sich abregnen. Mit anderen Worten das lokale Wetter ist ein anderes als die Großwetterlage.
Nun sind wir an der südlichsten der großen Inseln angekommen. In den Atlanten heißt sie St. Christobal, aber inzwischen nennt man sie nach dem traditionellen Namen Makira. Im SE von Makira liegt die sehr interessante kleine Insel St. Ana. Hier wollen wir eine Lapita Ausgrabungsstelle besuchen.
Von da aus haben wir eine 220 sm lange Ozeanpassage vor uns. Wir haben schon wesentlich längere Passagen bewältigt, aber nicht in der Zyklon-Saison.
Man findet diese tropischen Wirbelstürme, die auch Taifun oder Hurrikan heißen können, ca. 8° nördlich oder südlich des Äquators. Wir befinden uns jetzt auf 10° S und haben bereits das Gebiet möglicher Zyklone "betreten"..
Jetzt heißt es die richtige Großwetterlage abzuwarten, um dann in einem Rutsch diese 220 sm (ca. 400 km) durchzusegeln. Ziel ist die Hauptinsel der Snta Cruz Inseln.
Statistisch gibt es im Februiar eine größere Häufigkeit von Zyklonen.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste...
K.Hy..
Lapita Voyage
www.lapita-voyage.com
Satphone +88 163 166 9106