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Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Thu 22 Jan 2009 06:40
Gedankensplitter
Hannes, Eigner einer schönen 39 Fuss SUNBEAM in Kroation ist durch seine
Erfahrung eine große Hilfe und geht unermüdlich Ruder. In seiner ruhigen
Art hat er Nada die wichtigsten Knoten beigebracht.
Nada ist ein Glücksstern, immer gut drauf, voller Begeisterung für das
Erlebte auf dem Meer - bei Tag und besonders bei Nacht. Sie verwöhnt uns
Männer mit ihrer Kochkunst.
Matt geht es besser, obwohl seine Wunde nicht schön aussieht. Er hat vom
Schlafmodus in den Lesemodus umgeschaltet. Ein gutes Zeichen. Gestern hat sein Vater auf dem
Iridium Satphone angerufen und ihm zum Geburtstag gratuliert.
Die Stimmung ist also gut. Und das bei Gegenwind. Seit gestern Morgen kommt
der Wind aus der Richtung in die wir wollen: aus Treasury Island. Wir sgeln
also nach S für eine Nacht und dann nach N am Tag. Immer wieder dreht der
Wind ein bißchen und hinterläßt daduirch eine kabbelige See, die das Boot
überhaupt nicht mag. Bei ruhiger See haben wir von Bug zu Bug 110° gemessen,
unter diesen Bedingungen sind es ca. 140°. Die Boote haben beide keinen
klassischen Kiel, kein Skeg oder Steckbretter, was für bessere
Am-Wind-Bedingungen sorgen würde. Wir sind bei der Hitze doch ziemlich
geschafft, dem Ziel nur im Schneckentempo entgegenzukommen. Da läßt sich wieder
Mal gut eine englische Segelweisheit zitieren: Gentlemen never sail to windward!
Ich kann natürlich auch einmal von unseren B eobachtungen berichten.
Vorgesterm kam ein Hubschrauber von der Insel Bougainville - wohlvon den Kupfgermjinen auf dem Weg ins weitentfernte Port Moresby - und ging runter.
Erst dachte ich, der will Matt ein Geburtstagsgeschenk runterwerfen oder Kontakt aufnehmen (z.B. auf UKW). Aber dann kurvte er dirtekt über unsern Masten und die beiden Flieger wollten wohl nur mals sehen
wer denn da in diesem antiquiertem Boot sergelt. Die dachten natürlich an
Einheimische und waren wohl überrascht "Weiße" an Bord zu sehen..Was gabs
noch? Pottwale links und rechts von uns (wenn die mal nicht mit ihrer
Schwanzflosse unser Boot streicheln wollen!), Pilotwale ums Schiff herum,
springende Tunas, kochendes Meer voller Bonitos.
Mittags bin ich instinktiv auf neuen Bug gegangen, gen Norden. Und siehe da, der Wind drehte langsam auf SSE. Wir können langsam über 30°, 60° und jetzt 80° anlegen. Wenn es 95° sind, ist es perfekt und wir haben Treasury Island im Zielviesier.
Morgen möchte ich über die ersten Erfahrungen mit der Sternnavigation berichten.
Es ist 16.30 Uhr, noch sehr heiß. In einer Stunde bereite ich unseren Sundowner. Rezept: Ein kleines Schnappsgläschen 3/4 mit Ruim (nur 32 %!!), dazu Limonensaft und brauner Zucker. In Martinique heißt so etweas Un Petit.
Alle lieben es....
K.Hy.
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