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Lapita-Voyage
Klaus Hympendahl
Fri 16 Jan 2009 06:30
Position: 04° 14'S,152,° 25' E

Wir sind auf den Duke of York Inseln, nur 20 sm E von Rabaul. Bei der Überfahrt mussten wir wieder unter der Lavastaubwolke des Vukans hindurchsegel. Dieses Mal bekamen wir nicht so viel Asche mit. Danach kam der Regen, dann die Sturmböe mit drehendem Wind und die nahen Inseln lagen im Nichts ... nur graue Wolken. Wir schafften es in die Passage und lagen - alle klitschnaß - gut geschützt vor Anker. Nicht so das andere Boot, das zwei Stunden später reinkam, weil direkt nach uns der Gezeitenstrom gewechselt hatte. Bei Dunkelheit haben wir sie reingelotst. Kaum lagen sie vor Anker, kam Hanneke mit dem Einheimischen Harry an Bord. Wir würden in einer Tabuzone ankern. Die Traditione verlange, dass nur initiierte Männer, keine Frauen sich nier aufhalten dürften. Also bei Dunkelheit neu ankern. Ach, Harry sprach perfekt Deutsch. Sein Vater war Deutscher, seine Mutter Papua. Ein häufiges Beispiel aus dem ehemaligen deutschen Kolonialgebiet.
Heute sind wir mit Harry auf die Nachbarinsel gefahren. Ein Archäologe aus Rabaul hatte uns berichtet, dass man hier Lapita-Keramikscherben finden würde. Wir fuhren skeptisch los. Keine 3 Stunden später hatten wir Dutzende von Scherben gefunden. Zum Teil mit schönsten Dokors wie auf antiken griechischen Vasen.Einen Teil hatten wir in nur 10 bis 20 cm Tiefe gefunden, den anderen Teil in aufgewühlten Haufen von Kokosnuß-Krabben. Diese buddeln sich ihr Loch bis zu einem Meter tief und fördern die Scherbe zu Tage. Wenn ich Archäologe wäre, würde ich diese Tiere intensiver einsetzen.
Es war ein großartiger, erfolgreicher Tag mit all den wunderschönen Keramikscherben aus der 2-3000 Lapita Kultur.

Unsere neuen Mitsegler Nada Mandelbaum und Hannes Dehner fühlen sich pudelwohl und haben sich sofort integriert. Nada kocht hervorragend und Hannes ist von den Segeleigenschaften begeister, es geht begeistert Ruder.
Sollte in den nächsten Tagen keine Logbucheintargungen erscheinen, bitte nicht besorgt sein, denn das Iridium funktioniert seit dem Wassereinbruch nicht zuverlässig.
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Klaus Hympendahl

Lapita Voyage
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