Mohammedia und El Jadida 33:15.23N 8:30.07W
Real Time
Detlef Lange
Mon 28 Jan 2008 17:21
unseren 24 Stunden- Törn haben wir gut überstanden und sind in Mohammedia angekommen. Dort wurden wir abermals sehr freundlich und hilfsbereit empfangen.
Es wurde vom Hafenmeister sogar super Englisch gesprochen. Wir lagen in einem kleinen Yachthafen mit genügend Platz an Schwimmstegen. Wer fährt auch um
diese Jahreszeit nach Marokko? Der Atlantik war platt wie ein Spiegel- unglaublich. Wir motorten die ganze Strecke. Dazu gabs noch viel Nebel, was für uns sehr unge-
wohnt war; richtig unheimlich. Wir fuhren fast nur über Radar. Hat trotzdem alles gut geklappt.
Da wir uns gerade im Tidengewässer befinden, hatten wir ca. 3 m! Wasserstandsunterschied. Immer was Neues. Am Schwimmsteg kein Problem.
Beim Landgang in Mohammedia wurden wir auf Deutsch von einem Mohammedaner angesprochen und schon hatten wir einen privaten Stadtführer für 6 Euro, der uns
den Markt und ein nettes einheimisches Restaurante zeigte, wo ich (Mone) das berühmte "Kuskus" gegessen habe und leckere Fleischspieße gab es auch mit Pommes und
Salat. Eine Rechnung von 16 Euro! Kibir, so hieß unser netter Führer, ist Fischer und hat uns wahrscheinlich im Hafen gesehen und wollte sich etwas dazuverdienen. Auch o.k.
Mit ihm wurden wir auch nicht so oft von Bettlern/ Verkäufern angesprochen, was angenehm war. Sicherer fühlten wir uns auch.
Kleine blonde Jungens mit blauen Augen sind hier sehr beliebt und Jonah wird oft über den Kopf gestrichen. Soll hier wohl Glück bringen.
Hier in El Jadida liegen wir an der Mole mit diversen langen Leinen, auch mit 3m Wasserstandsunterschied alle 6 Stunden, da ist es manchmal nicht so einfach, von
oder an Bord zu kommen.
Die Fahrt hierher war auch easy mit langer Atlantikwelle (2m) und strahlendem Sonnenschein und mal ohne Nebel. Nur die Sonne, das Meer, 5 Fischerboote und wir- toll!
Auf die vielen Fischernetze müssen wir allerdings höllisch aufpassen, wenn man sie sieht, hat man schon fast eins erwischt. Dann schnell die Motoren auf Leerlauf und
drüberschweben, bis man wieder frei ist.
Im Mohammedia sind wir früh weitergefahren und sind noch im Dunkeln im Frühdunst an Casablanca mit seinen ca. 25 Frachtschiffen vor Anker vorbeigefahren.
Im Hafen von El Jadida erwartete uns eine herrliche Einfahrt mit Festung und das übliche freundliche Empfangskomitee mit Hafenmeister, Gehilfen und Schaulustigen,
die sofort zur Hilfe eilten. Sehr angenehm. Überhaupt sind wir überrascht, wie gut es hier in Marokko so klappt: Festmachen, Einreiseformalitäten alles ohne
Bakschisch (Trinkgeld) und sehr nette und hilfsbereite Leute. Man gut, daß wir diesen Abstecher gewagt haben. Die Häfen sind super bewacht.
Was heftig ist, ist die Wasserverschmutzung, schon bevor man in den Hafen fährt, schwimmen teilweise undefinierbare Dinge herum. Im Hafen nicht besser.
Der schöne Atlantik...
In den sanitären Anlagen von El Jadida muß man am besten die Augen schließen, sonst bekommt man Herpes. Aber immerhin gibt es heißes Wasser, was auch immer
betont wird. In den vorherigen Häfen sind die Duschen gut gewesen.
Heute haben wir mal wieder den Strand besucht, zur Freude der Kinder. Dort konnte man, man glaubt es kaum: Ponyreiten und Kutsche fahren. Also Jonah rauf auf
die Kutsche und Farah- Schnecke natürlich auf den Rücken des Ponys. Zwei glückliche Kinder hatten wir da!
Die beiden sind überhaupt gut drauf: Ausgeruht und gesunde Gesichtsfarbe und topfit! Wenn es dann noch ab und an eine neue Kassette auf der Fahrt gibt, sehen und
hören wir sie teilweise 2 Stunden nicht mehr. Es wird viel Lego gebaut, Bücher angesehen/vorgelesen, gemalt, gehäkelt, geflochten, Bügelperlen gemacht, Kassette/CD gehört.
Heute werden wir noch die portugiesische Festung und die Stadt erkunden und dann gehts weiter nach Essaouira. Wieder 24 Stunden auf dem Wasser.
Und danach auf die Kanaren!!! Leider schaffen wir es nicht, an Detlefs Geburtstag dort zu sein. Man kann nicht alles haben.
Bis demnächst liebe Grüße
von Euren 4ren auf der Real Time
