45:48.440S 74:09.888W

 

Der gestrige Morgen versprach wieder super Wetter. Blauer Himmel lugte durch die dünnen Wolken am Himmel hindurch. Und schrittweise wurde es immer mehr Blau. Wir legten bei Windstille ab und motorten über den Canal Pulluch in den Canal Abandonados. Hier begann das Abenteuer. Die Seekarte zeigt, dass hier keine offizielle Tiefenmessungen durchgeführt wurden und es sind unzählige Inselchen im Weg. Wir wissen zwar, dass man hier durch fahren kann – andere haben das auch schon gemacht – aber Vorsicht ist angesagt. An einer Stelle fällt die Tiefe plötzlich rapide ab. Thomas gibt Vollgas rückwärts. Der Tiefenmesser zeigt 1,5 Meter unter Kiel. Recht wenig. Dann geht es weiter in den Canal Alejandro. Der soll noch spektakulärer sein, noch mehr Inseln. Und tatsächlich gleich zu beginn wird es spannend. Wir fahren mit auflaufender Tide. An der Eingangs-Engstelle drängt sich das Wasser durch. Wir fahren mit 3 ... 4 ... am Ende mit 5 Knoten Strom durch nicht kartografiertes Gebiet. Wirbel, Strudel, überfallendes Wasser um uns herum. Und dann auch hier sprunghaft abfallende Tiefe. Wahrscheinlich durch Reflexion an unterschiedlichen Wasserschichten .... aber kann man da sicher sein? Wieder 1,5 Meter. Stress pur. Aber belohnt werden wir durch tolle Landschaft und später bei der Überfahrt in den Canal Chacabuco durch Segelwetter. Wir können mal wieder 5 Meilen segeln. Auch hier im Canal noch 3 Knoten Strömung mit uns. Aber bei 200 MEter Wassertiefe ist das sehr entspannt. Wir segeln bis in die Bucht Jacqueline. Dort wollen wir eigentlich vor dem Wasserfall mit Landleinen ankern. Aber Fischer haben eine Leine quer über die Bucht gespannt. Also hängen wir uns mit dem Heck einfach daran. Wird schon passen. Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein am breiten Sandstrand. Wir sammeln Holz und Abends gibt es ein großes Lagerfeuer mit Folienkartoffeln und Röstbrot. Bis spät sitzen wir am Feuer und freuen uns über den unheimlich klaren Sternenhimmel bei Vollmond.