Azoren - Mittelmeer, 9.Tag

Ranja
Martin Keller
Tue 15 Jun 2010 12:12
36:17N 04:15W

 

Di, 15.6.10    Etmal: 133.9  nm      

 

Zmi: Penne mit Tomatensauce     Zna: Kartoffeln mit Salsichas und Spinat   Zwipf: Studentenfutter    Zmo: Cornflakes mit Früchten

 

 

Am Nachmittag geht es mit der Unterstützung des Stroms mit 5kn in Richtung Tarifa. Es hat wenig Wind, wie es Ron vorausgesagt hat. Die Frachter kommen im Gänsemarsch daher.

Wenn man die Strasse zum richtigen Zeitpunkt einfährt hat man 9h günstigen Strom, erst danach folgen 3h Gegenstrom. Schon ziemlich früh, erkennen wir, dass unser Timing denkbar schlecht ist und dass wir Tarifa bei aufkommendem Gegenstrom erreichen. Viel ausrichten können und müssen wir nicht, weil es nur leichten Wind von achtern hat. So segeln wir einfach drauf los. In meiner Nachtschicht wechselt der Strom langsam die Richtung. Als wir bei einer Strömungslinie vorbeikommen, kann man sie regelrecht spüren. Der Autopilot kann den Kurs nicht mehr halten, weil sich Ranja gerade in die Strömung stellt. Die Wellen und der Wind schieben einen zwar nach Logge immer noch mit 5 kn nach vorn, auf dem GPS schaut aber nur noch 1kn raus. Während Martins Schicht sitzen wir während ca. 2h fast fest, bis sich die Strömungsrichtung ändert. Danach bessert es sich. Bei Gibraltar haben wir dann schon 2kn Mitstrom.

Dort ist bezüglich Verkehr die Hölle los. Die einen Frachter bleiben in der Strasse, andere aber kommen oder verlassen die Ankerplätze westlich und östlich des Felsens von Gibraltar. Wir zählen bis zu 30 Schiffe aufs Mal. Mit AIS, Radar und einem wachen Auge, lässt sich aber das Gewimmel gut beobachten, und wir geraten in keine Havarie.

Der Wind nimmt auf 22kn zu, genau von hinten. Dazu bleiben uns 2kn Strom erhalten. Somit sind wir nun mit 9kn unterwegs. Das ist fantastisch.

Um das morgige WM-Spiel Schweiz:Spanien schauen zu können, gehen wir nach zehn Tagen auf See wieder an Land. Wir wissen allerdings noch nicht wo.

 

Spruch des Tages: 

Die Strass von Gibraltar haben wir hinter uns gelassen
wir sind im Mittelmeer und können es selbst kaum fassen!