48:43 N  34:24 W

 

Bergfest im Nebel

 

Den dritten Tag nun bereits segelt HIGH YIELD im dicken Nebel des Ostatlantik. Das vom Golfstrom transportierte noch karibikwarme Meer trifft auf eine durch nördliche Strömungen schon deutlich abgekühlte Luft. Der nebelreichste Ort der Welt, die Neufundlandbänke, liegen zwar schon ein gutes Stück achteraus, bezüglich der geografischen Breite zwischen 45 N und 50 N sind wir aber noch mit denen auf “Augenhöhe”. Da die Luft zwar merklich abgekühlt, aber noch nicht wirklich kalt ist (nach Schleswig-Holsteiner Maßstäben), muss es wohl am relativ warmen Wasser liegen, das berüchtigte Nebelphänomen der Grand Banks auch etliche hundert Seemeilen weiter östlich anzutreffen ist  Geschenkt! Hier an Bord beginnt langsam alles klamm zu werden, so dass auch der Kugelschreiber auf der stets offen aufgeschlagenen Logbuchseite nicht mehr so richtig schreiben mag. Seit 04:00 ADT läuft darum auch unsere Heizung erstmalig auf Touren – etwas, dass wir uns noch vor fünf Tagen nicht hätten vorstellen können. In diesem Nebel also haben wir gestern zünftig, wie es sich gehört, unser Bergfest gefeiert: mit einem Schluck erstklassigem Single Malt aus Oban, einer kleinen Cohiba (für die, die es mochten) und selbstgebackenen Keksen. Von Allem hat natürlich auch Rasmus seinen Teil abbekommen. Bislang hat sich das im guten Segelwind auch bemerkbar gemacht! Mit weiterhin 4 Bft. aus westlichen Richtungen schnurrt HIGH YIELD des Tags unter S2, des Nachts, wegen der für die Steuerleute im Nebel fehlenden Orientierungsmöglichkeiten, unter Fock, vor dem Wind in Richtung eines Ortes der in der Seekarte als “Faraday Seemount” (49:98 N 29:75 W)bezeichnet wird. Den sollten wir in den nächsten 48 Stunden erreicht haben, so uns der Wind hold bleibt. Mit besten Grüßen von der durch Nebel zwangsweise kurzsichtigen HIGH YIELD Crew.