Blog 20: Die letzte Atlantik-Nacht gibt nochmal alles!
SY HIGH YIELD
Dr. Hanns Ostmeier
Mon 21 Jul 2014 02:03
43:33.891N 009:38.695W
Seit gestern morgen um 8:00 sind wir wieder zum
Motorboot geworden. Der Wind war für uns nicht mehr segelbar. Seitdem laufen wir
direkten Kurs auf La Coruna, wo wir jetzt am späten Vormittag Ortszeit ankommen
werden. Gefrühstückt wird dann also noch einmal auf See.
Die Nachtwache ab 22:00 hatte noch einmal eine Reihe von Besonderheiten für uns parat. Wir
haben das Verkehrstrennungsgebiet "Finistere" knapp nördlich des
vierspurigen Zwangsweges überquert. Die ist eine der am stärksten befahrenen
Stellen auf den Weltmeeren, da hier der ganze Nord/Süd Verkehr von und nach
Europa abgewickelt wird. Auf dem AIS hatten wir mehr als 30 Fahrzeuge, in Sicht
waren es dann aber nur 5 - 6. Ein Funkkontakt zum russischen Kapitän eines
Frachters hat eine unklare Verkehrssituation schnell bereinigen können.
Der Himmel ist komplett wolkenlos, und das Wasser
des Atlantik glatt wie Glas. Die Milchstrasse wirft einen Widerschein auf dem
Wasser. So dunkel ist es hier. Vor einer Stunde ist im Osten der Mond
aufgegangen. Gerade als er über die Kimm kam, ist ein Tanker vor ihm hergefahren
- ein selten schönes Bild.
Die um 01:00 abgelöste Freiwache hat sich von dem
Anblick auch nicht lösen können, und noch für ein Stündchen ein Einschlafbier an
Deck getrunken.
Morgen geht für den größten Teil der Crew eine 23
tägige Atlantikreise zu Ende. Niels, Rüdiger und ich werden die neuen
Crewmitglieder treffen, und uns am Dienstag früh um 04:00 auf den Weg quer über
die Biskaya in die Bretagne aufmachen. Das Bloggen geht dann
weiter.
Bis dahin,
Hanns + Crew
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