47:25 N  037:32 W

 

Erste Hälfte: kurze Rückschau

 

Nach sensationellem Start und hohen Etmalen in den ersten fünf Tagen (Durchschnittsgeschwindigkeit 8,3 kts.) hat uns der Wind gegen Mittag des sechsten Tages zeitweilig im Stich gelassen. Auf nahezu flacher See konnten wir uns dann mithilfe unseres A0 im leichten Zug aus der Affäre ziehen, um zu Beginn des siebten Tages (15. 7. Mittags) wieder zarte 4 Bft. Wind zu finden. Unter S2 ging es dann munter in NO-licher Richtung weiter. Mit aufziehendem Tageslicht mussten wir dann aber feststellen, wir den Rest eines Fischernetzes hinter uns herzogen. Nach genauerer Analyse mit dem Unterwasserhandy lokalisierten wir eine Leinenschlinge auf mittiger Höhe unseres Ruderblattes. Sie saß so locker, dass sie beim Steuern nicht zu merken war. Da wir auf jeden Fall erst mal Strecke zwischen uns und der Schwachwindzone legen wollten, haben wir die Leine zunächst hochgebunden, und weiter Fersengeld gegeben. Am späten Nachmittag haben wir dann alle Segel geborgen und die Leine entfernt. Hierzu ist Rüdiger, bewaffnet mit unserem scharfen Brotmesser ins Wasser: nach einer Minute Tauchgang war das Ding entfernt! Die Arbeitsgeschwindigkeit wurde sicher auch durch die Tatsache beschleunigt, dass wenige Minuten vor dem Tauchgang ein kleiner Hai seine Flosse in Gegenrichtung an der Bordwand entlang gezogen hat. Rüdi hat keine Miene verzogen, war aber dann doch schnell wieder oben ;-)Dank und Anerkennung für diese Leistung!  Seitdem laufen wir während des 8. und 9. Tages unserer Reise bei stetigen 4-5 Bft. und Böen von 6 Bft.  stramm NNO Kurs um eine vor uns liegende Schwachwindzone in einem großen Nordbogen zunächst zu umfahren, um dann in 2-3 Tagen hoffentlich mit OSO unseren Anlauf in Richtung 50 N 10 W auf Englands Südspitze zu beginnen zu können. Mal sehen wie schnell wir dann die noch ca. 800 nm bis zum Lizard Point erledigen können. Daumendrücken für nördliche Winde kann dann sehr helfen. Beste Grüße von der derzeit vom Wetter eingenebelten HIGH YIELD Crew