17.Tag auf See - stabiles karibisches Passatwetter

Santa Isabella
Gerda und Ralph Heilig
Wed 9 Dec 2009 14:25
17.Tag auf See - stabiles karibisches Passatwetter

Position : 15:19.00N 56:19.00W

Datum: 09.12.2009

Uhrzeit: 1200 UTC

Kurs: 290 Grad

Geschwindigkeit: 7 SOG

Wind: 23 Knoten 

Wellen: 2,5  Meter

Luftdruck: 1014 hPA

 

Hallo vom Atlantik.

 

inzwischen vergehen die Tage wie im Flug. Wir haben die 300 sm Grenze zu unserem Ziel Rodney Bay auf St. Lucia unterschritten. So wie unsere Reise naehert sich das Blogende mit grossen Schritten. Derzeit befinden wir uns in einem stabilen karibischen Passatwetter und rauschen Raumschot's bei 20 - 25 kt Wind Richtung Westen. Waehernd gestern die Sonne uns den ganzen Tag treu blieb und wir mit einem herrlichen Sonnenuntergang mit Tschikowsky's Klavierkonzert Nr.1 B-Moll (Berliner Philharmoniker - Herbert von Karajan) verwöhnt wurden wollte sich die Sonne heute Morgen noch nicht so recht blicken lassen. Inzwischen strahlt Sie uns jedoch schon wieder aufs Deck. Wir waren heute Vormittag von ein paar "Squalis" (wie wir Sie inzwischen liebevoll nennen) umgeben. Neben der unangenehmen Eigenschaft dass Sie, wenn man sich unter Ihnen befindet meist Starkregen bringen, haben Sie auch die gern gesehene Eigenschaft, dass Sie uns kraeftig Wind bringen wenn Sie neben uns vorbeiziehen und somit unserm Ziel immer naeher. Inzwischen kann man die "Einschlagrichtung" ( das ist jene Gerade auf dem Radar, welche die Zugrichtung der Squall anzeigt) schon ganz gut einschaetzen und daher die Trefferwahrscheinlichkeit eines Squalls beim Auftauchen sehr gut bestimmen. So sind Oelzeug Fehlalarme deutlich weniger geworden. Mit der zunehmendden Anzahl von Squalis die man als Rudergaenger durchfahren hat, waechst auch die Sicherheit.  Am Anfang weiss man ja nicht was da auf einen zukommt.

 

(Bild: Sonnenuntergang auf dem Atlantik)

 

Inzwischen hat Klaus unsere Pantry zu seiner Hausbaeckerei umfunktioniert. Er naehert sich mit seinen Backkuensten schon der Perfektion. So haben die Semmeln (fuer unsere Ostoesterreichischen Kollegen sind das Breotchen) inzwischen das Aussehen von richtigen Kaisersemmerln ( bitte googeln, mir es zu kompliziert zu beschreiben wie " a gscheite Weana Kaisersemmel" aussieht). Auch die erste bayrische Betzn haben wir heute gebacken.

 

Vom Seglerischem gibt es nicht viel neues. Mit Genua und Backbordschoten laufen wir stabil Kurs 295. Demnaechst werden wir halsen und dann Raum ins Zielfinale laufen.  

 

Der Fischerfraktion ist das Fangglueck gehoerig abhanden gekommen. Keine F(r)ischware.

 

Als last Miinute update. Soeben um 1345 UTC hat uns nochmal eine Squall mit Boen von 35 kt erwischt. Iris und Astrid laufen die Boe vor dem Wind ab.

 

Ralph

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Nun moechte ich mich als Skipper der Felicita auch noch kurz zu Wort melden:

 

Ich moechte mich bei der Crew bedanken, ueber die kollegiale Stimmung und den großen Einsatz das gesteckte Ziel "St.Lucia" zu erreichen.

Ebenso bei Iris und Astrid, die uns sehr oft wirklich lecker bekochten.

Vergessen will ich auch nicht die Technik. Einem besonderen Dank gilt dem Autopiloten, der uns dabei unterstuetzte.

Trotz defefektem Groß liegen wir immer noch gleichauf mit den anderen 2 Sun Odyssey 54 DS.

 

Da wir die Felicita im Maerz auch wieder nach Europa bringen werden, haben wir uns entschlossen ein Buch über diese beiden Transatlantiktörns zu schreiben.

Bei dem Ruecktoern von St.Martin ueber Horta/Azoren nach Malaga werden wir auch einen Blog führen.

Das Buch wird unter dem Titel "Karibik Hin- und zurück" erscheinen.

 

Herzliche Grüße vom Atlantik

 

Ralf