15.Tag auf See - blauer Himmel, herrlicher Wind

Santa Isabella
Gerda und Ralph Heilig
Mon 7 Dec 2009 14:42
15.Tag auf See - blauer Himmel, herrlicher Wind

Position : 15:19.00N 48:55.00W

Datum: 07.12.2009

Uhrzeit: 1200 UTC

Kurs: 260 Grad

Geschwindigkeit: 6,5 SOG

Wind: 20 Knoten 

Wellen: 2  Meter

Luftdruck: 1014 hPA

 

Hallo vom Atlantik,

 

wri naehern uns mit grossen Schritten der Karibik. Nachts ist Wache nur noch in kurzer Hose und T-Shirt angesagt. In Squalls ( und nun sind es endlich "richtige" Squalls ohne Blitz und Donner, dafuer mit viel Regen) wird noch in das Oelzeug geschluepft. Im Schiffsinneren haben wir 30 Grad. Je nach Wind und Wellenlage sind diejenigen gluecklich, welche Ihre Luken noch oeffene koennen, ohne dass die Kabine einen kraeftigen Schluck Meerwasser zu sich nimmt.

 

Gesegelt wird wie fast immer mit ausgebaumter Gross platt vor dem Wind.Gesteuert wird je nachdem wer Wache hat zum Teil per Hand zum Teil per Autopilot. Ueber jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Steuerungsmethoden wird schon seit Tagen unerbittlich diskutiert und die Fronten sind verfahren. Es sieht auch nicht so aus, als ob sich die Anhaenger der jeweiligen Steuerfraktion bis zum Toernende von der anderen Fraktion bekehren lassen. 

 

Heute Nacht hat uns nur eine harmlose Squall gegen 0300 UTC erwischt .Ansonsten herrscht guter Segelwind aus Ost. Spaet in der Nacht schlaeft der Wind hier gerne mal ein und dreht noerdlich um uns dann nach Sonnenaufgang ausgeruht mit neuem Schwung aus oestlicher Richtung nach St. Lucia zu schieben.

 

Heute werde wir im Laufe des Tages auch die 500 sm bis zum Ziel unterschreiten. Ich denke es sind alle froh wenn wir jetzt dann bald mal ankommen.

 

Gestern hat Joerg einen Thunfisch aus dem Wasser gezogen. Dieser wird heute von Astrid zu Thunfischsalat verarbeitet. 

 

 

 

Ralph

 

 

 

Heute auch nochmal ein Hallo von mir - Iris:

 

wir naehern uns mit grossen Schritten dem Ziel. Barfuss ueber den Atlantik - wir haben es fast geschafft. Wir, als Team, das aus Personen besteht, die unterschiedlicher nicht sein koennten. Und trotzdem - oder gerade deshalb - haben wir eine harmonische Reise. Die Kunst ist wohl, so nahbar zu sein, um sich seinen Mitseglern zu oeffnen, andererseits aber so unnahbar, um seine Privatsphaere zu wahren. Nach gut zwei Wochen auf See kennt man nun die Eigenarten der anderen, manches nervt vielleicht, manches hat man schaetzen gelernt. Fuer mich persoenlich war diese Atlantikueberquerung seglerisch keine Herausforderung. Ich werde erst sagen, ich habe den Atlantik per Segelboot ueberquert, wenn ich die Nord-Route gesegelt bin - sorry Mama, vom Segelvirus bin ich nicht geheilt!. Und meine letzte Langstrecke war es also ganz sicher nicht. Fuer andere glaube ich schon ;-) Wie gesagt - wir sind hier sehr unterschiedliche Menschen an Bord! Wir freuen und alle auf St. Lucia, und die verbleibenden Tage auf See werden wir sicher weiter harmonisch verbringen. Dann trennen sich unsere Wege wieder, manche werden sich vielleicht wiedersehen, manche nicht. Ich persoenlich habe mein Fazit laengst gezogen. Aber das behalte ich fuer mich!

 

Entspannt und sehr relaxed, zufrieden, braun gebrannt und heute mal etwas nachdenklicher gruesst euch Iris

 

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Thomas schreibt:

 

Nach nunmehr 15 Tagen auf See und tropischer Hitze greifen die Haluzinationen um sich:

Klaus träumt von einer Schweinshaxe mit Semmelknödel, Jörg von seinem zukünftigen Motorboot ("Jockel an und Hebel auf den Tisch"), Andy von seiner Freundin Marina (er hat Glück, sie wartet in St, Lucia auf ihn), Ralph von einem 5-Sterne-Hotel all inclusive und ich von den Schoko-Schnitten meiner Frau, die ich auf einmal essen würde (=Wink mit dem Zaunpfahl).

Es bleibt mir nur noch meinem Freund nORaD nachträglich zum Geburtstag zu gratulieren und Zinsi allzeit "guten Rutsch" zu wünschen. Man riecht sich demnächst!

 

Grüße vom heissen Atlantik (besonders an S.+L.+L.)

 

Matrose Tom

 

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