11.Tag auf See - die Ereignisse ueberschlagen sich

Santa Isabella
Gerda und Ralph Heilig
Thu 3 Dec 2009 15:12
11.Tag auf See - die Ereignisse ueberschlagen sich

Position : 17:51.00N 41:49.00W

Datum: 03.12.2009

Uhrzeit: 1200 UTC

Kurs: 244 Grad

Geschwindigkeit: 5 SOG

Wind: 16 Knoten 

Wellen: 1 Meter

Luftdruck: 1015 hPA

 

Hallo vom Atlantik,

 

nun also zur Fortsetzung von Gestern. Die Probleme begannen, als wir versuchten unser Grosssegel zu setzen. Dieses hat sich derart im Mast verklemmt wie es die meisten von uns noch nie gesehen haben. Unter Einsatz aller Mittel und vieler Tricks, konnten wir es dann nach einigen Stunden ausrollen und bergen. Dann kam natuerlich ein Problem nach dem Anderen. Probleme beim Setzen, beim Einschaekeln, eine neue Grossfall musste gesetzt werden, dann war die Leine beim Ausroller zu kurz aufgewicklet, etc., etc. Alle Details wuerden den Rahmen des Blogs und meine Schreibgeduld sprengen.  Als eines der Hauptbrobleme wurde gestern das neue Grossfall vermutet, das noch nicht entsprechend "ausgereckt" ist.  ("ausgereckt" ist ein Seglerbegriff fuer "ueberspannt" bzw. "ausgereizt"). Ganz im Gegenteil zu unseren Nerven, denn die waren Gestern mehr als "ausgereckt". In jedem Fall war das Problem fuer uns Gestern Abend gegen 2200 Uhr erfolgreich geloest und unsere Nerven haben sich wieder "entreckt". An dieser Stelle moechte ich ein ganz herzliches Dankeschoen an alle an Bord aussprechen, denn nur durch die Summe der Einzelfähigkeiten (z.B. Andies Wagemut und Geschicklichkeit, Klaus sein Erfindungsreichtum, Iris Ihre Nähkuenste, etc.) war das Problem loesbar.

 

 

(Bild: Problembehandlung mitten auf dem Atlantik - bis spaet in die Nacht)

 

Seit heute Spaetnacht haben wir es mit weiteren Squalls zu tun. Interessant ist, das Sie uns bisher immer nur dann treffen, wenn ich am Ruder bin. Ich sollte das wohl die nachesten Tage bleiben lassen. Ich werde das mal in einem Vieraugengespraech mit unserem Skipper andeuten, erwarte aber nicht dass meinem Dienstfreistellungsantrag stattgegeben wird. 

 

In jedem Fall bringen diese Squalls ( das kann man Sich wie ein lokales Gewitter nur ohne Blitz und Donner vorstellen) je nach Intensitaet heftig Wind und Regen.

 

Waerend unsere profunden Segelspezialisten noch im Laufe des heutigen Vormittags mannigfaltige Ursachen unseres Grosssegelversagens diskutieren, ueberfaellt mich ein uebler Gedanke. Ich vermute, dass Inge auf Gaensebluemchen seit Vorgestern (also dem Tag als wir in Sichtweite kamen), unser Grosssegel mit Karibischem Voodoo Zauber maltretiert, um zu vermeiden, dass Theobalds sportliche Segelambitionen geweckt werden. Inge will gemuetlich rueber!

 

Meine Vermutung bekommt sofort Unterstuetzung als beim ersten Versuch heute Mittag unser Grosssegel wieder zu setzen, dieses spoten wieder verweigert. Nun ist Schluss mit Lustig. Ab jetzt verzichten wir auf die Gross und baemen unsere Genaua wieder aus.

 

Als Nachtrag noch zu unserer Bergfestwette. Wir haben den 38sten am 01.12.2009 um 2030 UTC ueberschritten und somit hat Klaus die Wette gewonnen und ich verloren.

 

Die Ereignisse der letzten 2 Tage habe auch unserer Seglerfraktion keine Zeit gelassen, Ihrem Hobby nachzugehen und das Boot mit Frischfisch zu versorgen. Somit bleibt der Fischfangstand bei:

 

Fischstand total: Andreas :Joerg : Klaus / 2:5:3

 

Heute moechte ich ganz herzliche Gruesse an Michael und das gesamte H&S Team schicken. Von Martin weiss ich dass er diesen Blog liest und Christian wartet ja noch auf den Bericht ueber St. Lucia.

 

Ralph

 

PS: Liebe Gruesse an meine heimliche blonde Verehrerin aus Marl. Die Nachricht ist gut angekommen und ich habe mich sehr darueber gefreut, dass mein Blog ein Erfolg ist. 

PPS: Greetings to Watsonville, California! Wolf thank's for your message. I'm sorry but time does not allow a english translation! I hope Frank will translate it for you.