Festgelegte Segelroute ab 2021

SUFFISANT
Marina Passet
Sun 11 Nov 2018 11:25

Die Segelroute ab Santa Lucia bis Tahiti habe ich nun definiert und die Einklarierungsbestimmungen durchgearbeitet.

Die Einreisebestimmungen sind zum Teil sehr massiv, so müssen mit hohen Gebühren z.B. Galapagos, Cook Island, Niue, Fiji etc. gerechnet werden. Diese Kosten wollen viele nicht übernehmen, so auch ich nicht. In Französisch Polynesien, Cook Islands, Tonga, Fiji usw. müssen die Mitsegler zudem über ein Rückflugticket verfügen und es wird allenfalls auch ein sogenannter „Bond“ (Kaution) verlangt. Bei der Einreise dürfen z.B. des weiteren auch die Schiffe nicht verlassen werden, bis die Immigration, der Zoll, die Gendarmerie, die Leute von der Quarantäne etc. nicht das okay  gegeben haben. Man darf in dieser Zeit, bei der man auch mal länger warten muss, bis die kommen, auch nicht ins Wasser steigen. Alles was Frischgemüse, Frischfleisch, gefrorenes usw. noch an Bord ist, muss vor Einlaufen vertilgt werden. Hier gilt es genauste Berechnungen für den täglichen Bedarf vorzunehmen. Auch Alkohol kann nicht masslos mitgenommen werden. Gibt man die falsche Menge an, muss mit sehr hohen Bussen rechnen. Was zu viel mitgebracht wird, kommt unter Zollverschluss, bis dass man den Ort verlässt.

Ein weiteres Problem gestaltet sich: da der Pazifik in der Region um den Äquator auch Windstille (sogenannte Doldrums), Gewitter, starker Regen und Squals haben kann, ist zum heutigen Zeitpunkt nicht vorausschaubar, wie lange man z.B. für die Segelstrecke von den Galapagos bis Marquesas benötigt.

Ich habe mir reiflich überlegt, ob ich Mitsegler ab Santa Lucia mitnehmen sollte. Die Anforderung meinerseits an die Segler ist sehr hoch, vor allem was die Navigation betrifft. Auf der gesamten Strecke ist das Tragen von Rettungsweste Pflicht und zwar zu jeder Tageszeit. Die handelsüblichen elektronischen Seekarten sind für den Pazifik nur teilweise tauglich Etliche Inseln sind nicht kartographiert, auch die Atolle haben nur wenige Angaben, wo sich die Korallenstöcke befinden. Die Navigation erfolgt vor allem bei Inselgruppen und den Atollen mit Radar, GPS, Seekarte, Augenapfel-Navigation usw.

Das heisst, nur Segler, die genügend Zeit und auch das nötige Kleingeld haben, nehme ich vielleicht mit. Wer wissen will, was den so was kostet, so kann ich dies nur mit viel, sehr viel, beantworten. Ich werde im laufe der Zeit die Kosten zusammenstellen. Dies geht vom Bootskauf über Ausrüstung, Einklarierungsgebühren, Versicherungen bis zum täglichen Leben mit Speis und Trank hin. Ich habe mich deshalb entschieden, ab Santa Lucia die Welt Single handed ohne Crew einmal zu umsegeln und zwar wie folgt:

Santa Lucia, West Indies

-       Bonaire, Leeward Antilles

-       Curaçao, Leeward Antilles

-       Santa Marta, Colombia

-       Puerto Velero, Colombia

-       Carthagena, Colombia

-       Shelter Bay, Colon, Panama

-       Turtle Bay Marina, Panama

-       Porvenir, San Blas Islands (Kuna Yala), Panama

-       Linton Bay, Panama

-       Shelter Bay, Colon, Panama

-       Panama-Kanal, Panama

-       Balbao oder Flamenco Marina, Panama-City, Panama

-       Islas las Perlas, Panama

-       Galapagos, Ecuador

-       Marquesas, French Polynesia

-       Tuamotus, French Polynesia

-       Iles de Societé, French Polynesia

-       Southern Cook Island (Rarotonga)

-       Niue

-       Tonga

-       Fiji

-   Vanuatu

-       New Caledonia

-       Australien Eastcoast

-       Australien Darwin

     Indonesien (Lombok, Bali, Jawa)

-       Christmas Island, Australien

-       Cocos Keeling, Australien

-    Rodrigues Island (Mauritius)

-       Mauritius

-       Reunion

-       Madagaskar

-       Mozambique

-       South Africa

-       St. Helena

-       Brazil

-       Grenada

-       Santa Lucia

Je nach politischer Situation, Wetterbedingungen etc. muss die Route auch anders geführt werden. 

Die Bestimmung der Route hatte mich tagelang in Anspruch genommen. Literatur wurde gewälzt, Earth Google Pro angesehen, einschlägige Seglerberichte (auch von solchen, die gegen das Riff raufgeknallt sind) und die zum Teil sehr strengen Bestimmungen der Behörde studiert. Die Tidentabellen für die Tuamotus beziehen sich nur auf eine oder zwei Inseln und sind für andere Atolle nicht brauchbar. Sie geben lediglich einen Anhaltspunkt für die weitere Berechnung. In diesem Zusammenhang müssen auch die Strömungen in den Passagen befahren werden. Oftmals stehen bis zu 8 oder mehr Knoten Strömung an. Ein Einfahren bedeutet das sichere Zerschellen an den Riffkanten der Passage. Die Passage selber ist erst kurz vorher erkennbar. Ich denke, es wird einige besondere „Challenges“ auf dieser Reise geben.

Zwischenzeitlich ist der Hydrovane (Windfahnensteuerung), der Hydrogenerator und sonstiges Krimskrams bei mir angekommen. Die Werft ist zur Zeit an der Ausarbeitung der von mir zusammengestellten Liste. Die Kurzwellenfunke mit Pactor hole ich im nächsten Jahr ab. Bestellt, bezahlt ist es ja.

Marina

SY-Suffisant