Las Palmas vom 12.-17.11

sytinati
Thu 19 Nov 2009 16:48
 

Mittwoch 11. November 2009


Die ganze Nacht haben wir durchgeackert, Taschen wurden gepackt und wieder ausgepackt, weil sie zu schwer waren. Am Flughafen hatten wir dann genau die erlaubten 30 kg pro Person. Da wir die ganzen Bücher im Handgepäck hatten, wog dieses jeweils wahrscheinlich auch nochmal jeweils 15 kg. Gut, dass hier keiner nach gewogen hat.

Über Nürnberg ging´s mit Air Berlin nach Las Palmas de Gran Canaria, wo auch tatsächlich alle unsere 5 Gepäckstücke ankamen. Unsere Nachbarn von vor 4 Wochen waren noch die gleichen. Das ARC-Schiff, das dort wohl liegen sollte, hatte abgesagt.

Nachdem wir die ganzen Taschen an Bord gebracht und teilweise ausgepackt hatten, ging es erst einmal ins ARC-Office, um uns anzumelden.Wir erhielten die Startnummer 232 und jede Menge nützlicher Informationen, Coupons für diverse Events, für Ermäßigungen in Geschäften etc.

Abends gab es gleich ein Seminar für „double-handed“ crews mit anschließendem Abendessen im Yachtclub, wo wir einige der anderen Zweier-Crews kennen lernten.

Todmüde fielen wir abends ins Bett. Vorher schrieb ich allerdings noch eine sms an Tom und Susi, um zu erfahren, wo sie sind. Prompt kam die Antwort, dass sie gerade aus Morro Jable/Fuerteventura Richtung Las Palmas ausgelaufen seien.


 

Donnerstag 12. November 2009


Nach Ausschlafen und Frühstück mussten wir erst einmal Passfotos für den ARC-Ausweis machen lassen. Wir fanden einen kleinen Laden, der mit 3 Personen bereits überfüllt war, und Fotos, Kopien, Künstler- und Bürobedarf und vieles mehr anbot. Die Dame im Laden hatte alle Hände voll zu tun. Hinter uns wartete bereits eine lange Schlange.

Wieder zurück besuchten uns Tom und Susi, die früh morgens angekommen waren. Wir freuten uns riesig über das Wiedersehen und hatten uns natürlich einiges zu erzählen.

Zwischendurch kam Wilhelm Greiff zum Sicherheits-Check. Es war viel lockerer, als wir befürchtet hatten und die Mängelliste nur kurz und nur mit Kleinigkeiten, die schnell erledigt sind.

Abends ging es kurz zur ARC Happy Hour und anschließend zu uns an Bord, wo wir Tom und Susi zum Krake-Essen galizisch eingeladen hatten. Sehr lang wurde der Abend nicht, denn allesamt waren wir noch etwas müde.


Freitag 13. November 2009


Noch vor dem Frühstück ging es zur Hafenmole, um unter Anleitung von Chris Tibbs die Handhabung vom Sextanten zu üben. Ich fand es gar nicht einfach, die Sonne überhaupt zu finden und werde unterwegs sicher öfter mit dem Sextanten üben. Zeit ist ja genug...

Nach ein wenig räumen und einkaufen beim Schiffsausrüster pumpten wir unser Schlauchboot auf und besuchten Tom und Susi am Ankerplatz. Da Toms Eltern am Montag kommen, wollten sie ein Auto mieten und so zogen wir sie mit dem Dinghi zu uns, um im ARC-Büro nach einem Auto zu fragen. Leider hatte die Autovermietung schon zu und so ging es nochmal zum Ausrüster und ins Café „Pier 19“, wo es Wlan geben sollte. Nur leider ging das nicht mit unserem Netbook. Ob das nun an uns lag oder am überlasteten Netz??

Abends ging es zur ARC Willkommensparty im Pueblo Canario, veranstaltet von der Gemeinde Las Palmas, eine Super Party mit Cocktails, leckeren Tapas und Rahmenprogramm. Nach einer Akrobatikeinlage sorgte die Karnevalstruppe von Las Palmas mit Sambarhythmen für Stimmung, ebenso wie die Trommler und schließlich die Transvestiten, die in ihren Glitzerkostümen und Schuhen, in denen ich nicht einmal laufen könnte, eine Tanz- und Gesangsshow lieferten. Wir lernten einen Kollegen von mir aus Augsburg kennen, der jedoch seine Praxis vor 2 Jahren verkauft hat und darüber sehr glücklich war. Er ist mit seiner Frau mit einer Hanse 531 unterwegs. Später haben wir uns noch mit Manfred Kerstan unterhalten, der bereits über 20 mal die ARC mit gesegelt ist.

Gekrönt wurde der Abend schließlich noch von einem Feuerwerk und um halb 2 morgens fielen wir müde in unsere Koje.


Samstag 14. November 2009


Morgens kamen Tom und Susi, um mit Gerald noch einmal nach dem Auto zu fragen, das dann für Montag reserviert wurde.Am späten Vormittag erschien „Jerry The Rigger“, bei dem wir uns angemeldet hatten, um unser Rigg zu überprüfen. Einige Splinte sollten wir ersetzen, den Relingsdraht an den Stützen möglichst mit Tape o.ä. vor dem durch scheuern schützen und unser Backbord-Unterwant ist angeknackst. Das restliche Rigg ist jedoch ok. Da das Steuerbord-Unterwant nach seinem Bruch auf der Biskaya vom Rigger in Sada leider nicht ausgetauscht sondern nur um das gebrochene Stück gekürzt wurde, haben wir kurzerhand beide Unterwanten zum Rigger zum Austausch gebracht. Montag sollen sie fertig sein.

Um 14:00 Uhr waren wir bei Tom und Susi auf der Aorai zum Mittag eingeladen zu leckeren „Papas arugadas con mojo“ (Kanarische Kartoffeln), eine meiner Lieblingsspeisen, und Hähnchen.

Abends war wieder einmal Happy Hour angesagt und anschließend ein Eigner Umtrunk im Real Club Nautico, einem super luxuriösen Club mit Tennisplätzen, einem Pool mit olympischen Ausmaßen und einer riesigen Terrasse. Diesmal haben wir uns endlich etwas näher mit unseren Nachbarn aus England unterhalten. Es war wieder ein netter Abend, der diesmal allerdings nicht so spät wurde, denn schließlich müssen wir zwischen all den Parties auch noch irgendwann etwas am Schiff tun!


Sonntag 15. November 2009


Heute gab es die offizielle ARC 2009 Eröffnungszeremonie, ein großes Ereignis, bei dem sämtliche Teilnehmer mit den jeweiligen Landesflaggen angeführt von einer Kapelle einmal um den ganzen Hafen marschierten. Einige Teilnehmer haben sich hierfür sehr originelle Kostüme ausgedacht. Die Italiener z.B. erschienen mit grünen Hüten und künstlichen Bärten, die Spanier ganz in Gold mit einer selbst gebastelten Freixenet-Flasche. Es war schon spannend, Teil einer solchen Veranstaltung zu sein.

Am Ziel am Ende der Mole wurden dann schließlich nach diversen Reden von Andrew Bishop (ARC), dem Bürgermeister von Las Palmas, dem Tourismusvertreter von St. Lucia, die Fahnen sämtlicher 31 teilnehmenden Nationen an den Fahnenstangen feierlich gehisst.

Anschließend starteten die hart Gesottenen zum Dinghirace. Wir schauten lieber von unserem Dinghi aus zu.

Dhinghirace??

Worum es genau ging, war nicht klar, auch nicht wer warum gewonnen hat oder nicht. Aber in erster Linie ging es wohl sowieso nur um den Spaß und darum, möglichst viele Gegner mit Farbbeuteln zu bewerfen, nass zu spritzen oder ins Wasser zu schmeißen. Auch hier waren sehr phantasievolle Gefährte dabei.

Nachdem wir endlich einmal etwas am Boot gearbeitet hatten, ging es abends zu Don Pedros Grillparty. Anschließend fuhren wir noch zur Aorai, von wo aus ich mit Susi, Tom und Bernd zur Womad, dem hiesigen Musikfestival, ging. Gerald war zu müde. Von einer Band hörten wir gerade noch die letzten Takte, dann ging es eine halbe Stunde später auf einer anderen Bühne weiter mit einer afrikanischen Band. Die Musik war zwar anfangs nicht schlecht, jedoch viel zu langsam, so dass keine richtige Stimmung mehr aufkam. Und da Tom und Susi sowieso morgen um 9:00 Uhr bei der Autovermietung sein wollten, verabschiedeten wir uns bald.


Montag 16. November 2009


Um 9:00 Uhr standen Tom und Susi vorm Schiff, um mit uns zur Autovermietung zu gehen. Wir nahmen die Gelegenheit war, gleich anschließend zur angeblich größten hiesigen Ferreteria (eine Art Baumarkt) zu rollern. Wir brauchten Kabelbinder und Farbe, wurden auch schnell fündig, haben aber mindestens eine halbe Stunde an der Kasse warten müssen, weil die Kassiererin nicht gerade die Schnellste war. Nach dem anschließenden Lebensmitteleinkauf wurde endlich um 11:00 Uhr gefrühstückt.

Der weitere Tag wurde dringenden Arbeiten am Schiff gewidmet. So mussten die Steckschotten mit Leinen gegen Verlust auf See gesichert, die Batterien fest gelascht, der eine Außenlautsprecher repariert, Birnen gegen LED´s getauscht werden und vieles mehr. Ich schaffte es endlich einmal, trotz Hitze eine Runde um den Hafen zu joggen und eine Waschmaschine voll zu machen.

Jetzt warten wir langsam auf die fast tägliche ARC Happy Hour mit Cocktails, Bier und Wein. Der heutige Abend wird wohl nicht so lang, denn morgen ist wieder volles Programm mit diversen Seminaren über Verproviantierung, Kommunikation etc. angesagt:


Dienstag 17. November 2009


Heute Morgen wurden wir vom strömenden Regen wach! Und so blieb es mit kurzen Unterbrechungen mit blauem Himmel auch den ganzen Tag. Immerhin konnten wir unsere Aufgaben erledigen, für den Sicherheitscheck, die Unterwanten abholen und montieren, sowie eine kleine Bestellung an Bier, Wein und stillen Wasser machen.