17.-21. November

sytinati
Sun 22 Nov 2009 11:14
 

Dienstag 17. November 2009


Heute Morgen wurden wir vom strömenden Regen wach! Und so blieb es mit kurzen Unterbrechungen mit blauem Himmel auch den ganzen Tag. Immerhin konnten wir unsere Aufgaben erledigen, für den Sicherheitscheck z.B. die Batterien sichern, Licht und Pfeife am Lifesling montieren, die Unterwanten abholen und montieren, sowie eine kleine Bestellung an Bier, Wein und stillen Wasser machen. Zwischendurch waren wir bei den Seminaren „Verproviatierung“ und „Kommunikation“, beides sehr interessant, aber nun kam das erste Mal Panik auf, ob alles so klappt, wie wir uns das denken – vor allem mit dem Satellitentelefon – und ob wir bis zum Start auch alles schaffen.

Nachdem wir einen Großteil unseres Arbeitspensums absolviert hatten, machten wir den versprochenen Besuch bei Manfred Kerstan auf der Albatros, einer Swan 62, ein „klein wenig“ größer als die TinaTi. Nach einer Führung durch das – für unsere Verhältnisse – riesige Schiff, klönten wir aufgrund des Regens im bequemen Salon bei Wein und Bier, bis es Zeit zur obligatorischen ARC Happy Hour war.

Nachdem Gerald dann zurück an Bord beim James Bond Film eingeschlafen war und ich weiter am Bericht schrieb, klingelten Tom und Susi an, die vor dem Tor standen und eigentlich nur fragen wollten, ob wir morgen zum Picknick an den Strand kommen, was mit einem weiteren Glas Wein bei uns an Bord endete.

Nachts gab es dann noch ein Mal einen richtigen Wolkenbruch, bei dem es durch unser Gitter am Niedergang ordentlich ins Schiff rein regnete.


Mittwoch 18. November 2009


Während Gerald auf die Lieferung der alkoholischen Getränke (Bier und Wein) wartete, die dann allerdings doch nicht kam, ging ich zu den Seminaren „Route und Wetter für die Atlantiküberquerung“ und „Rückkehr nach Europa“. Zurück an Bord war Gerald bei der Arbeit an seiner Keule für das Kostüm für die heutige „Fancy Dress Party“ mit dem Motto „Childrens Television“. Außerdem wurden noch ein paar Regale für die vielen Dinge, die noch untergebracht werden müssen, gebaut.

Beim Tausch unserer Gasflaschen an der Tankstelle fanden wir dort eines der Riesenschiffe beim Tanken vor. Wir mussten dreimal auf die Tankanzeige schauen und konnten es selbst dann noch nicht glauben: Als wir die Tankstelle verließen, waren bereits 5.000 (!!) Liter getankt und es ging noch weiter. Ob die über den Atlantik motoren wollen??

Um 14:00 Uhr machten wir uns dann auf zum verabredeten Picknick am Strand mit Susi und Tom und Toms Eltern. Tom und Susi waren etwas missgelaunt, denn offensichtlich hatte während der Nacht einer der Tanker seine Bilge gesäubert und die Aorai und das Dinghi waren voller Teer, eine ziemliche Schweinerei. Das Picknick war trotzdem nett und es kamen noch ein paar Segler dazu.

Als wir zurück kamen, kam endlich die ersehnte Getränkelieferung. Eigentlich hatten wir anschließend Manfred Kerstan im Gegenzug zu gestern Abend zum Mexikanischen Essen eingeladen, aber wider Erwarten kamen seine ersten Chartergäste bereits heute und nicht erst morgen. So hatten wir aber dafür mehr Zeit, um uns für die abendliche Kostümparty vorzubereiten.

Wir gingen als Fred und Wilma Feuerstein und obwohl einige unverkleidete Gäste kamen, gab es doch eine ganze Menge mit sehr originellen Kostümen. Uns hat am besten eine Truppe als „Ghost Busters“ verkleidet gefallen, die passender Weise vom Schiff „Ghost“ kamen. Die „Flintstones“ gab es auch ein zweites Mal, aber mit unserer Riesenkeule haben wir gleich klar gemacht, wer die wahren Feuersteins waren... Alles in allem war es eine richtig tolle Party!


Donnerstag 19. November 2009


Nach dem Frühstück pilgerten wir mit den anderen ARC-Teilnehmern zur Mole, um der Vorführung des SAR-Hubschraubers zuzusehen. Leider war es gegen die Sonne und so konnte man nicht all zu viel erkennen, außer dass irgendetwas/-jemand abgeseilt und wieder hoch gehoben wurde. Das anschließende Abfeuern von Signalmitteln und Einsteigen in die Rettungsinsel schenkten wir uns dann, da wir dies unter erschwerten Bedingungen bereits im Februar beim Sicherheitstraining im Ausbildungszentrum der Marine in Neustadt geübt hatten.

Wir machten lieber endlich Bestandsaufnahme unserer vorhandenen Lebensmittel, einen Essensplan und eine Liste für den anschließenden Einkauf bei Hiperdino. Drei volle Einkaufswagen schoben wir durch die Kasse, einer davon allein voll mit Wasser. Als Segler erhielten wir 5 % Rabatt und kostenlose Lieferung bis ans Schiff, was auch wunderbar klappte. Da standen wir nun aber mit all den Dingen und wissen auch jetzt immer noch nicht richtig, wohin damit auf dem kleinen Schiff.

Nachdem nochmals der Mensch für den Sicherheitscheck da war und das Schiff nunmehr offiziell abgenommen wurde, rollerten wir schnell zum „Corte Ingles“, der hiesigen Kaufhauskette, und kauften ein paar Plastikkörbe und -kisten, in denen wir morgen die Lebensmittel verstauen werden.

Außerdem müssen wir uns morgen auch noch um das ganze Obst und Gemüse kümmern, das dann ja auch noch irgendwo hin muss... Auf dem Rückweg übersah ich ein Loch im Gehweg und machte mit dem Roller eine satte Bauchlandung. Außer einem aufgeschlagenen Knie ist aber Gott sei Dank nichts passiert.

Das Iridiumtelefon ist inzwischen auch freigeschaltet und Gerald hat schon ausprobiert, ob der Empfang der Wetter-Grib-Files damit funktioniert. Es klappt!!!


Freitag 20. November 2009


Nach dem Frühstück ging es ans Stauen: Wir packten eine Kiste für jede Woche und eine verschließbare Kiste mit Mehl und ähnlichen Dingen, die nicht feucht werden sollten. Unter anderem mussten ca. 125 Flaschen Wasser, 10 kg Mehl und Brotbackmischungen, 5 Kisten Wein, ein 20l-Karton Wein, 3 Paletten Bier, Reis, Nudeln, Kartoffelbrei... verstaut werden. Erstaunlicherweise bekamen wir alles gut unter und es ist sogar noch ein wenig Platz.

Daraufhin machten wir uns auf zum Markt, um noch frisches Obst und Gemüse zu bestellen. Leider waren wir etwas spät, durch die Glastüren sahen wir aber die Mitarbeiter am Einpacken für andere ARC-Teilnehmer. Eine Frau schob uns einen Bestellzettel unter der Tür hindurch. Wir füllten ihn aus und schoben ihn zurück. Per Zettel vereinbarten wir noch den Liefertermin für morgen ab 16:00. Das hat ja prima geklappt.

Weiter gings zum Corte Ingles. Ich wollte für den Notfall noch einen kleinen Weltempfänger kaufen, außerdem brauchten wir noch ein paar Kleinigkeiten wie Senf, Aufbackbrötchen etc. Aus den Kleinigkeiten wurde etwas mehr, aber auch das bekamen wir alles gut unter und die Koje vorne, die wir noch für Lebensmittel eingeplant hatten, ist sogar noch frei.

Abends stieg die Abschiedsparty. Eingeladen hatte das Tourismusbüro zur Cocktailparty. Die Cocktails musste man allerdings bezahlen, umsonst waren nur Bier und Wein, und letzteren gab es nach ca. einer Stunde auch nicht mehr. Dafür gab es reichlich Tapas. Wir lernten wieder ein paar neue Leute kennen, unter anderem einen Tasmanier mit einem Privileg-Katamaran, einen äußerst unangenehmen Deutschen mit einer Beneteau 57, der „das Ding gewinnen wird, wir würden schon sehen“, segeln aber eigentlich doof findet und einige von Manfred Kerstans Crew, die in den letzten Tagen eingetrudelt sind. Es war wieder ein netter Abend, wenn ich auch nach den bisherigen super Parties etwas enttäuscht war, denn als Abschiedsparty hatte ich mir ein etwas größeres Highlight vorgestellt.


Samstag 21. November 2009


Mitten in der Nacht wachte ich mit Bauch-, Hals- und Ohrenschmerzen auf und musste unseren Arzneikoffer konsultieren. Morgens war ich daher ein wenig groggy. Vermutlich ist meinem Ohr die offene Luke im Vorschiff nicht bekommen und hat zu viel Zug abbekommen. Super timing!! Hoffentlich geht es mir morgen besser. Ein Start mit dickem Kopf wäre nicht so toll!