Karibisches Flair und neue Versuche

Mantima
A.H.-K.
Mon 8 Dec 2008 15:30
08.Dezember 2008, Tag 16

Letzte Nacht hatten wir bei sternenklarem Himmel das erste Mal den Plan mit
Genacker durchzusegeln. Schlechte Idee, wie sich herausstellte. Der Wind
hatte sich bei angenehmen 14 Knoten eingependelt und die wachhabenden Jo und
Tim waren gerade gemütlich am Sabbeln, als eine heftige Böe wie aus dem
Nichts in den Genacker knallte und die Mantima so in Schräglage brachte,
dass die beiden sich auf dem Fußboden des Cockpits wiederfanden. Das Schiff
lief aus dem Ruder und zog mit Höchstgeschwindigkeit in den Wind. Der
Kapitän hatte bis dahin gut geschlafen, wachte aber aufgrund der Schräglage
plötzlich mit den Füßen auf der Schrankwandtür stehend auf. Der Grund für
die Böe war eine winzige Wolke, die man normalerweise nicht für ernst nehmen
würde. Sie stand auf Luv am Himmel und hatte vielleicht einen Durchmesser
von einer Meile. Also wirklich klein im Vergleich zu Schlechtwetterwolken
über der Ostsee. Nach 10 Minuten stärkerem Wind und schnellem Einholen des
Genackers war alles wieder normal. Den Rest der Nacht fuhren wir dann aber
doch lieber nur unter Groß und Genua bei etwas reduzierter Geschwindigkeit
weiter. Am Tag zeigte sich die Sonne auch heute von ihrer besten Seite und
schmorte uns bei über 30 Grad auf Deck. Die Wassertemperatur beträgt
inzwischen 32 Grad! Es war ein herrlicher Segeltag, wenn auch mit etwas zu
wenig Wind. So wurde eine neue Art der Besegelung getestet. Mit Groß, Genua
UND Genacker versuchten wir neue Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Das
Unternehmen war zwar nicht sonderlich erfolgreich, hat aber Spaß gemacht.
Falls jemand einen guten Namen für diese Art von Besegelung hat, bitte auf
Mantima {CHANGE TO AT} mailasail {DOT} com schicken! Ansonsten war es ein schöner,
unspektakulärer
Tag. Jo hatte einen Riesenfisch an der Angel, der es schaffte, das
Stahlvorfach zu durchbeißen - irgendwie waren wir dann doch froh, den
"Hecht" nicht an Deck gezogen zu haben. Aber Jo trauerte den ganzen Tag
seinem Discoköder nach, der jetzt als Piercing die Unterlippe eines sehr
großen Fisches ziert. Leider war das nicht nur unser bester Köder, sondern
auch das letzte Stahlvorfach. Dierk baute dann noch seine Außenbordtoilette
zu
einer Art Pützdusche um und verschaffte sich somit die nötige Frische, um
uns
abends mit einem leckeren Essen zu verwöhnen.

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