Wellenreiten und schwimmende Dinge

Mantima
A.H.-K.
Wed 10 Dec 2008 21:13
10.Dezember 2008, Tag 18

Die Wellen sind größer geworden. Das merkt man sowohl an den
achterbahnähnlichen Bewegungen des Schiffes, als auch an dem Vibrieren, dass
alle paar Sekunden durch den Rumpf geht. Das entsteht durch das
Überschreiten der maximalen Rumpfgeschwindigkeit beim Surfen der Welle, wenn
der Wasserdruck gegen das Ruderblatt arbeitet. Unbeschreiblich
"abgefahrenes" Gefühl, wenn 15 Tonnen Schiff mit 12 Knoten Geschwindigkeit
ins surfen kommen. Die Wellenkämme erreichen durchweg Höhen von drei bis
vier Metern. Auf den Fotos kann man das leider nur erahnen, aber hinter dem
Kapitän ist wirklich eine blaue Wand, die ihn steil um zwei Meter überragt
und das andere Foto ist eine Aufnahme vom Heck des Schiffes während eines
Surfs mit Schräglage und Highspeed. Ansonsten ist das Wetter toll und wir
machen nicht nur dank der Wellen gute Fahrt. Ständige Kontrollen der
Tackelage gehören zum täglichen Geschäft, genauso wie das fast durchgängige
Grinsen vor Lebensfreude. Das kann auch durch die Sicherheitsmeldungen der
ARC nicht getrübt werden:

Securite:
Yacht 197 has reported a large semi-submerged metal object "the size of a
bus" floating at approximate position 15 34.5N 44 27.0W at 0950UTC 10/12/08.

Yacht 230 has reported an empty 6m rubber boat drifting in position
N 14 16 584 W 46 06 053, at 13:00 09/12.

Yacht 194 has reported a large floating yellow buoy with antennas on top
09/1208 11:00 UTC at position 14.20N 46.01W
MRCC has been informed.
ENDS.
ARC Control

Auch wenn wir diese Positionen bereits überschritten haben oder nie
erreichen werden, da zu weit südlich, haben wir den ganzen Tag nach Bussen,
Gummibooten und Bojen Ausschau gehalten. Man merkt, die Küste kann nicht
mehr weit sein. Hauptsache wir haben nachts keine Begegnung mit
irgendwelchen Zeichen der Zivilisation.

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