9. April 2018 - alles in Butter!

Niki.schmidt.warc
Tue 10 Apr 2018 17:12
16:39.300S 145:27.400W
WARNUNG<<< dieser Blogg wird unter Rindsfilet- (Panama, 1.5 jährig) und Rumeinfluss (Zacappa, 32 jährig) geschrieben!
Kleine Aufregung um 4.23h....es regnet und der Kapitano eilt durch die Aranui um die Luken zu schliessen....was mich nicht hindert noch eineinhalb Stündchen weiter seelig bei 33 Grad zu schlafen. Gegen 6h stehe ich auf und suche die Zutaten für den verspäteten Sonntagszopf zusammen.....Mehl....aus vier angefangenen Büchsen....zwei Eier....2 Briefchen Trockenhefe....zwei Eier....1.5 Kaffeelöffel Salz (da der Butter ja gesalzen ist), zwei Kaffeelöffel Zucker und Milch und Anke (oder Butter)...hier sei der Richtwert der Bäckermeisterzunft erwähnt “wie ist Butter zu ersetzen im Zopf? Durch mehr Butter!!!!”. Also habe ich 250 Gramm Butter untergeknetet. Nach 30 Minuten schweisstriefendem Kneten war der Teig reif zur Ruhe und ich gab mich dem morgendlichen Bade hin. Herrlich! Da meine Amour zwischenzeitlich auch aus dem Schlafe erwacht ist (sie schlief im Cockpit und liess sich auch durch den einsetzenden Regen nicht stören) begleitete sie mich im Bade. Danach schauten wir dreiviertel Stündchen “Dances with Wolfs, mit Kevin Costner” auf meinem Handy und um 7h wurde der buttertriefende Zopf dann ausgebacken. Die Bäckerstubendüfte weckten auch noch die letzten nicht schon wachen Schiffsbewohner. Um 8 Uhr gaben wir uns dem heiss dampfenden Zopf hin und M. LeBlanc gab sogar etwas von seiner körnerfreien Confi ab. Ich hielt mich an die mitgebrachte und selbstgemachte Konfi meiner Tante Hedi (Gruss und Dank). Nach der Frühstückstärkung fragten wir uns, wieso auf allen anderen Booten die Dingis fehlten....sie waren alle schon am Riff und in der Südpassage am Schnorkeln. Also beeilten wir uns es auch zu tun. Die Strömung floss ins Atoll, was uns zu einem starken Stromgegenschwimmen zwang. Die Papageienfische, die Schmetterlingsfische und und und waren überwältigen. Wir schwammen wie in einem Aquarium. Was vor allem unsere weiblichen Crewmembers freute, waren die zahlreichen Schwarzflossenhaifische, die uns bei unserem Ausflug begleiteten. Diese Haifische waren ca. einen bis eineinhalb Meter lang und umkreisten uns freundliche ohne zuzubeissen. Beim heimischen Restaurantbesitzer, der diese niedlichen Fischen mit seinen Fischabfällen fütterte, erhielten wir die Angaben, dass diese “Haustiere” ca. 40 Jahre alt werden und schüchtern sind. Nur wenn man sie reizt, greifen sie an. Wir schnorchelten zwei Stunden im Südkanal und sahen nebst vielen Haien, ganze Fischschwärme und auch einen blaugepunkteten Rochen. Wunderbar! Wir sind im Paradies angekommen! Nebst unseren drei Tahitiperlen an Bord, zusammen mit dem weissen Korallenstrand und den Kokospalmenwäldern im hellblau bis tiefblauen Wasser, habe ich so was paradiesisches noch nie gesehen. Wobei meine Amour mir die Freude quadriert. Nachdem wir beim Beizer für morgen Mittag reserviert haben (einziges Restaurant im Umkreis von 30 Seemeilen), fahren wir auf die Aranui zurück. Hier erwartet uns einen kleinen Imbiss mit dem Rest des Zmorgenzopf und einem fein aufgeschnittenen Salzis vom Metzger Schmed in Brigels (Brails) und Essiggürkchen und alten Socken (sprich Artischocken) aus dem Glas. So gestärkt beschliessen unsere Südseebeautys einen Landausflug (supportet mit dem Taxibot vom Capitano). Die männliche Crew nahm sich der Reparatur der Aranui an und wechselte in einem Kraftakt den Bolzen des Grossbaums, einschliesslich der Einsetzung der zwei rausgefallenen Umlenkungsrollen. Der Captiano war seeeehr zufrieden. Nachdem die Landcrew wieder zurück an Bord war versank schon die Sonne am Horizont und gab das Signal um den Grill zu befeuern. Bald bruzelten feine Filethäppchen achtern auf dem überhängenden Grill, welcher durch das abtropfende Oel ein paar grosse Schwarzflossenhaie anlockte. Nach dem fachmännischen Grillen in allen Garstufen von saignant-rot-bis infrarot, gaben wir uns einem wiederum excellenten Dinner hin. Interessanterweise viel die Crew samt dem Captiano ein und verzog sich nach dem Leeren der Läckerlihusbox und einigen Rums in die Kojen. Nur der Schreiberling wacht noch dem Rauschen des Meeres und dem sanften rhythmischen Atmens aus den Kojen bei einem oder zwei weitern Glässchen Rum....bevor er auch seine Segeln streicht und sich in die Koje zu seiner Amour zurückzieht um morgens um 6h aufzustehen und den geplanten Schnorchelausflug um 7.15h in der einfallenden Brandung zu geniessen. Das Rumglas ist leer...der Blogg geschrieben....die Wellen schaukeln uns sanft....und meine Amour wartet süss.....was Herz willst du mehr.....”Glück” hat eine neue Dimension gefunden....Bonne Nuit an Euch alle da draussen.....hier ist alles in Butter!!!