8. Februar 18 – (E) Immigrations prozedere und Abendsegeln nach L as Perlas

Niki.schmidt.warc
Sat 10 Feb 2018 01:23

08:54.800N 79:31.600W

Langsam wird es Zeit zum Weitersegeln. Die Tage in Panama haben wir sehr genossen. Gutes Essen, gute Unterhaltung und wunderschöne Bilder von der Panama Skyline werden uns in Erinnerung bleiben.

Die zwei Tage, welche ich alleine auf der Aranui war habe ich mit Basteln und Verproviantieren verbracht. Pius und Christian haben zwar super eingekauft, aber ich habe mich heute noch aufgemacht, den Gemüsemarkt zu besuchen (es war der Grossistenmarkt, aber die verkaufen meist auck kleine Mengen). Ein eindrückliches Erlebnis: Die meisten Stände verkaufen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Peperoni (sicher 50 Stände). Dann gibt es separate Ananas Händler. Daneben sind alle andern Stände, die weitere Früchte und Gemüse verkaufen. Nur einer hatte Mangos (wollte aber nur einen 20kg Sack verkaufen) und nur einer hatte Avocados (die waren so teuer, dass ich darauf verzichtet habe) und nur einer hatte Randen – Randen halten sich super unter diesen Bedingungen. Ich habe mich mit Tomaten, Peperoni, Zwiebeln, Stangenselerie, Ananas, Passionsfrüchten, Papaya und Bananen verschiedenen Reifegrades eingedeckt.

Im Supermarkt finde ich für 15$ pro kg noch wunderschöne Rindsfilets und gefrorenen Fisch. Ich kaufe fast 10 kg Fleisch und Fisch. Dann hoffen wir doch mal, dass der Freezer nicht wieder aussteigt.

Gestern habe ich einen netten Taxifahrer kennengelernt, den William, und der hat mich heute rumchauffiert zu einem vernünftigen Preis. Er versprach, dass er einen Mangobaum pflanzen würde und ich diese dann in 10 Jahren (er wollte wissen wann ich wiederkomme) von ihm kaufen könnte. Gegen Abend kamen dann Pädi aus der CH und Arjen aus Holland an. Nach einem gemütlichen Aperitiv und einem kleinen Nachtessen, beschliessen wir doch nochmals in die Stadt zu gehen, da für sie dies ja eine einmalige Chance ist. Wir machen einen kurzen Besuch in der Altstadt auf einer Roof-Top Terrasse mit wunderschöner Aussicht und in einer Rum Bar (das gehört einfach dazu). Und William freut sich natürich wieder unser Chauffeur sein zu dürfen.

Jetzt brauchen wir nur noch die Emmigrationspapiere (hier spricht man natürlich nur von Immigration, aber eigentlich brauchen wir ja die Emmigration). Der Agent Roy sollte in den Hafen kommen, die Pässe abholen und uns die benötigten Stempel besorgen, sonst können wir in Galappagos nicht einklarieren. Keine Antwort von Roy....

Am Morgen rufe ich ihn an und leider musste er vor uns noch nach Colone (auf der Atlantikseite). Das kann dauern. Langsam wird es mir etwas ungemütlich, weil William gestern erwähnte, dass viele Behörden am Mittag schon schliessen, schliesslich fängt hier in 2 Tagen der Carneval an. Wir waschen noch Gemüse, füllen die Tanks, machen Einführungen und gehen noch zum Diesel tanken. Wir brauchen nicht viel aber immerhin 100 L haben Platz.

Um 1010 kommt Roy dann tatsächlich die Pässe holen und um 1040 ist er wieder da mit den wichtigen Stempeln und unserem ZARPE: das ist das Dokument, welches die ARANUI ausklariert. Ohne dieses, kann man nicht ins nächste Land mit einem Boot, und unser nächstes Ziel ist ja Galapagos welches zu Ecuador gehört

Wir nehmen die Pässe freudig entgegen und legen ab. Zuerst überhaupt kein Wind, aber nach etwa 20 Minuten kommt er. Wir setzen die Segel und dann wird es vor uns plötzlich dunkelblau mit vielen Schaumkronen. Also sofort ein Reff einbinden. Die neue Crew ist noch nicht voll gebrieft und deshalb ist es mir lieber etwas mehr Zeit dafür zu haben. Kaum ist das Reff drin, kommt der Wind auch schon und wir segeln die nächsten 4 Stunden mit wunderschönem räumlichem Wind mit 7-8 kn nach Las Perlas. Auf der ganzuen Fahrts sehen wir springede Tunas und vor allem springede Manta Mobiles. Diese kleinen Mantas springen auf und drehen sich manchmal in der Luft – Backflip!

Die letzten zwei Meilen hinter den Inseln motoren wir und Pädi und Arjen blasen das Dinghy auf. Um 1630 fällt der Anker vor Condora. Wir wassern das Dinghy und versuchen uns mit dem Motor, aber der gibt den Geist nach 3 Minuten auf mitten auf dem Weg zum Land. Wähend Pädi weiterversucht und zum Laufen zu überreden, bin ich am Rudern. Ich möchte gerne noch am Briefing teilnehmen bez. den Regulationen für Galapagos. Gegenwind etwa eine Meile....

Wir sind fast am Ufer angekommen, da läuft auch der Motor wieder perfekt (der Stecker am Benzintank war nicht richtig drin - ich wusste gar nicht, dass der rausfallen kann....). Ich erreiche das Briefing im Strandhotel just in dem Moment, als die Türe sich öffnet und alle rausströmen.... Na ja, ich kann mir die News auf einen Memorystick laden. Ich geniesse bei wunderschöner Aussicht ein Bier und funke dann Pädi an, dass er mich wieder abholt am Strand. Und siehe da, das Problem des Aussenborders scheint wahrhaftig gelöst zu sein.

Um 1900 gibt es ein BBQ am Strand. Die Lichter der ca. 35 ARC Boote tanzen draussen auf dem Wasser. Es ist eine wunderschöne Stimmung. Um 2300 fahren wir mit dem Dinghy zurück, leider mit einer Brandungswelle, welche uns nicht ganz ungeschoren davonkommen lösst. Wir sind nass bis zum Bauch und das Glück will es, dass ich das Natel ausnahmsweise mal in einen wasserdichten Beutel gesteck habe. Ich bereite noch den Teig für frisches Brot vor, habe ja den Franzosen schliesslich versprochen, dass ich Ihnen vor dem Start frisches Brot liefere. Auf diesem französischen Boot, ist das Gas sehr rationiert: 500 gr. Gas pro Person pro Woche, genau kalkuliert.... Also kein Brot und alles nur aus dem Dampfkochtopf...

Eine schöne und ruhige Sternennacht vor Anker.