Bahamas - Azoren, 19.Tag

Ranja
Martin Keller
Mon 24 May 2010 12:23
34:50N 45:14W
 
Mo, 24.5.10;    Etmal: 118.8nm;       1725 von 2555nm,
 
Zmi:  Penne Cinque P  Zna: Couscous mit Stew
Zwipf: Sonntagsmuffin  Zmo: Müesli, Apfel
 
Gesichtet: 2 Frachter, ein paar Vögel und Galeeren, Wal
 
Bis am Mittag fahren wir noch unter Motor. Wir nützen die Gelegenheit, dass die Batterien voll sind und schauen uns eine DVD an. Wir sind froh, dass wir nach dem Mittagessen die Segel setzen können. Im Verlaufe des Nachmittags nimmt der Wind ständig zu. Es ist eine Schande. Wir segeln mal wieder hart am Wind und nicht direkt aufs Ziel. Der Himmel ist bedeckt und wir ziehen uns in den Salon zurück. Wegen der starken Krängung ist es unbequem. Diese Verhältnisse schlagen echt auf die Stimmung. Nach dem Büchsenznacht überlegen wir noch, ob wir die Sturmfock setzen sollen. Nach Gribfile sollte der Wind aber über die Nacht wieder nachlassen, also lassen wir es wie es ist. Kurz nachdem Martin sich schlafen gelegt hat, taucht neben uns ein riesiger Wal auf. Wir sehen nur den imposanten Rücken und die kleine Rückenflosse. Er schwimmt eine Weile neben uns her. Dies ist spannend aber auch ein bisschen unheimlich, weil man ja oft von Walkollisionen hört. Ein zweites Mal muss Martin raus aus der Koje, weil wir immer mehr krängen und der Wind ständig auffrischt. Wir setzen die Sturmfock. Bei diesem Manöver erwischt uns eine Welle direkt von der Seite. Die Welle durchnässt uns beide, füllt das Cockpit und überschwemmt den Navitisch. Nach dem Trocknen, verkriecht sich Martin wieder in den Schlafsack und ich fröstle mich durch die verbleibende Schicht. Kurz vor Schichtwechsel piept das AIS. Ein Frachter passiert uns schlussendlich mit 0.8nm Abstand, das ist wirklich nah.
Ich bin froh, dass ich mich in den warmen Schlafsack verziehen kann und Martin nun übernimmt. Der Wind nimmt während der ganzen Nacht nicht ab. Heute Morgen werde ich bei der Wende wach. Wir halten nun wieder Nord um hoffentlich morgen den Wind von hinten zu bekommen.
Die einbrechende Welle hat im Schiff nasse Spuren hinterlassen. Wir hoffen, dass heute mal die Sonne durchdrückt, damit es trocknen kann.
 
 
Spruch des Tages:
Siehst du Abends einen Wal, wird die Nacht zu einer Qual.