WG: Sommer 2015

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 17 Aug 2015 14:18

 

Sommer 2015  42.24.44N 18:44.68E

Für Familie, Freunde und Bekannte, die alle unseren blog lesen bzw. ihn vermisst haben

To whom it may concern

In der ersten Woche April wurde TeApiti für 10 Tage auf’s Trockene gesetzt um einerseits das Unterwasser zu reinigen und andererseits dem Rumpf über der Wasserlinie einen neuen Anstrich zu verpassen.

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Am 28. Mai starten wir Richtung Montenegro, diesmal mit Auto, und „kleinem“ Umweg über Leiblfing in Bayern. Eine halbe Stunde nach dem Start- Auto wie immer voll beladen- fährt uns jemand hinten auf. Sein Auto sieht sehr viel desolater aus, aber beide Wagen können noch fahren. Bei uns Kofferraumhaube eingebeult, Stossstange kaputt, rechtes unteres Hecklicht und gestauchte  rechte Auspuffrohre. Noch 1400 km to go! Audiwerkstatt unterwegs klebt ein bisschen tape und sagt, wir sollen weiterfahren.

Erste Übernachtung in Straubing und gemeinsames Nachtessen mit Michael. Um 14.30 landen wir in Trieste. Unser Heckschutzblech ist inzwischen geschmolzen. Das Hotel ist ein altehrwürdiger Kasten, auf dem Balkon gibt’s später einen sundowner mit Blick auf den Hafen und einen Kran! (für die Zürcher).

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Die Stadt ist sehr nett, das Hotelrestaurant aber strahlend leer, so dass wir uns eine andere Örtlichkeit fürs Nachtessen suchen.

Am Morgen können uns die Gäste eines Kreuzfahrtschiffes praktisch auf den Balkon spucken.

 

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Um 8.30 Uhr starten wir, zunächst Richtung Split, später Richtung Dubrovnik. Wir müssen über diverse Grenzen: Italien, Slovenien, Kroatien, BIH, Kroatien, Montenegro. Stopp and go und das nochmals wg. „peage“, Autobahngebühr.

Um 18.30 sind wir  Zuhause, sprich Montenegro. Der Komplex rechts des Hotels ist fertig und sieht nett aus. Die Tanke ist weiter nach draussen verlegt und wir liegen auch in der zweiten Reihe, d.h. wir haben nicht mehr den abendlichen Ausblick auf die vorbei flanierenden Passanten. Sind aber bald zufrieden, dass wir doch mehr Privatheit haben. Die „Aaabeit“ beginnt. Das Übliche: Putzen, einräumen, ausräumen, covers verstauen, waschen, Segel holen und anschlagen bzw. weitere Gegenstände aus dem Container herbeischaffen, wo sie den Winter verbracht haben. Im Hafen liegt die „Shamrock V“, ein wahnsinniges Schiff. Alle Beschläge sind bruniert. Renoviert und restauriert von der bekannten Frau Meyer.

Wir fahren am Samstag auf den Markt nach Kotor. Stellen fest, dort ist alles doppelt so teuer wie bei uns, ausserdem nerven die Besucher der 4 Kreuzfahrtschiffe. An meinem Geburtstag ist arbeitsfrei (! Ich bestehe darauf) und wir machen eine Rundfahrt über die Halbinsel vor unserer Haustür auf der gegenüber liegenden Seite. Fast wieder zuhause ist die einzige Strasse gesperrt bis abends um 20 Uhr und wir müssen den ganzen Weg wieder zurück. Man rät uns, doch einfach bis 8 Uhr zu entspannen, zu essen und zu trinken. Das tun wir nicht. Im „One“ sind wir mit Wanja verabredet. Wir pusseln an dem Schiff herum bis zum 18. Juni. An dem Tag fliegen wir nach Belgrad, wo wir Heiri und Hans treffen. Wir wohnen im alten ehrwürdigen Hotel „Mosqwa“. 2 Tage Stadtbesichtigung. Das Wetter ist eher etwas kühler als in Montenegro.

Am 20. Juni starten wir mit dem Zug von Belgrad Richtung Baar in Montenegro. Es gibt keinen Speisewagen (gottlob hat der vorsorgende Heiri für einen Imbiss gesorgt) und es gibt Probleme mit der Reservierung unserer Plätze im 1. Klasse Abteil. Nach einigen Telefonaten und einiger Aufregung dürfen wir dann doch einsteigen, es sind auch die allerletzten freien Plätze. Unsere Reservation hat angeblich nur für die 2. Klasse gegolten. Der Zug ist fast pünktlich in Bar. Wir werden mit Taxi abgeholt und nach Porto Montenegro, (Tivat) gefahren. Die Strecke dieses Zuges ist wahnsinnig! Der schönste Teil ist der in Montenegro: Traversen, Viadukte und Schluchten. Eine atemberaubende Landschaft. Wirklich sehenswert! In Porto Montenegro gehen wir noch eine Pizza essen. Es gibt ein Gewitter, alle Fenster sind offen. Unser Heimweg gestaltet sich etwas schwierig, alle und alles patschenass.

Den Sonntag vertrödeln wir in Porto  Montenegro. Am Montag starten wir zu einer 2tägigen sightseeing-tour mit Schwarzem See in Zabliak, der Tara- Schlucht, dem Stausee bei Pluzine, uam. An einer kleinen Nebenstrasse treffen wir auf eine Beiz mit Schinken, Käse und Joghurt, alles selber gemacht, wie uns die Besitzerin voll Stolz auf holprigem Englisch erklärt. War wirklich überraschend gut.

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Den Abschluss unserer Kurztour bildet ein Besuch in Kotor mit einem heftigen Gewitterguss und einer dicken Cremeschnitte.

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Kotor, die beleuchtete Befestigungsmauer spiegelt sich im Wasser

Am 25.6.  – nachdem der Name bzw. der Heimatort ans Heck geklebt worden ist – wird gesegelt. Ziel ist das Fischrestaurant in Bigova. Die haben inzwischen Bojen ausgelegt und als Service werden wir abgeholt, müssen also nicht unser eigenes Dingi erst parat machen. Wunderbar! Am nächsten Tag ist Segeln vom Feinsten angesagt, morgens um 6 Uhr. Wir haben um 8 Uhr einen Termin in Porto Montenegro. Der „Maltese Falcon“ liegt im Hafen. Auch sehr imposant. Während Peter am Abend noch auf einen Handwerker wartet, essen wir- Heiri , Hans und ich- uns durch die Starter-Liste. Gab auch viel leckeren Wein!

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Am nächsten Vormittag liefern wir unsere beiden Gäste am Flughafen Podgorica ab, haben 3 Stunden Zeit, dann picken wir Jürg auf. Die Wartezeit verbringen wir in einem gekühlten Shoppingcenter. Am Sonntag, den 28. Juni starten wir nach Kroatien. Cavtat, das übliche Einklarierungs- Procedere. Orte, die wir noch nicht kannten, sind Scradin mit einem wunderbarem Wasserfall, den wir umrunden, und Sibenik, wo wir für 2 Stunden im Stadthafen anlegen. Ein nettes kleines Städtchen mit herrlicher Kathedrale und  wo wir im alten Klostergarten eine Erfrischung zu uns nehmen. Erstehen sogar ein Bild. In Zadar hat der Wein von Jürg Kork, der Ober meint „aber die Chefin sagt, der sei ganz frisch von heute morgen“. No comment! Jürg holt seine Tochter vom Flughafen ab und gemeinsam segeln wir durch die kroatische Inselwelt bis zum 15. Juli. Jürg und Tochter müssen nachhause.

Wir machen TeApiti während 3 Tagen wieder winterfest. Am 18. gehen wir mit Alan essen. Er holt uns mit seinem Sportwagen ab. Super. Auf dem Heimweg ist ein schwerer Unfall in der Nähe des Flugplatzes. Stopp and go mit Wahnsinnigen, die die Umfahrung noch mehr verstopfen, weil sie überholen und sich nicht die Bohne um den Gegenverkehr kümmern. Das alles auf einem schmalen Weg, auf dem sich mancher nicht traut, an einander vorbei zu fahren. Waghalsige verrückte Manöver. Alans Ortskenntnis kommt uns zugute.

Am 19. Juni starten wir morgens um 7 Uhr Richtung Schweiz. Zwischenziel ist Opatija, Hotel Miramar. Eine Empfehlung von Heiri. Super!!! Ein wunderschönes altes Hotel – kleine österreichische Familienkette- Sissi war natürlich auch mal da. Das Nachtessen auf der Terrasse ist Spitze! Das Frühstück ebenso. Am Gotthardt müssen wir nur eine Viertelstunde warten. Um 19 Uhr sind wir zuhause.

Zwei Tage wird gewühlt und geräumt. Am 22. sind wir zum Nachtessen bei Heiri eingeladen. Am 23. holen wir ganz in der Nähe „OSKAR“ ab, ein Welpe, 10 Wochen alt, „Petit Basset Griffon Vendéen“.                            

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 Er soll mal ein Jagdhund werden! Seitdem steht unser Haushalt Kopf, unsere Wohnung gleicht einer Festung, aber Hundeschule hat begonnen und Oskar macht Fortschritte in seiner und unserer Erziehung. Ist noch ein langer langer Weg mit Höhen und Tiefen. Oskar ist natürlich der Grund, warum wir nur so einen kurzen Sommer auf TeApiti hatten.

Allen Lesern weiterhin einen schönen Sommer wünschen Peter, Gisela und Oskar.

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