II. Wellington bis Napier

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 9 Apr 2012 06:49

09.04 2012  Teil II Wellington bis Napier

Drei Stunden Fährfahrt vergehen im Nu. Das Wetter hat sich gebessert, trotzdem sind wir kaum draussen, wir haben ja unlimitiertes internet auf der Fähre und müssen uns sputen: Post und  Blog und Bilder….             

Cook Strait

Über Lower und Upper Hut, reine Schlafstädte von Wellington, düsen wir auf der Nr. 2  bis wir uns in Featherton  kurz nach 18 Uhr eine Lodge suchen. Das Office ist schon zu, aber nach einem Telefonat kommt der nette Manager. Alles wie immer sehr sauber und gut ausgestattet mit Geschirr, Wasserkocher, Tee und Kaffee. Eigentlich gibt es auch immer eine Mikrowelle. Vor der Tür zu unserm Cottage Fleissige Lieschen in voller Blüte.

Nachtessen im Hotel, ein etwas älteres Gebäude, das Steak und das gegrillte Gemüse sind vorzüglich. Der Koch kommt aus Deutschland. Auf der Rechnung stand: „Guten Appetit“

Freitag, der 6.4. Die Sonne scheint, der Manger empfiehlt uns zum Cape Palliser zu fahren, da sei es sehr nett. Es ist die Südspitze der Nordinsel. Er selber sei auch Fischereiaufseher, muss kontrollieren, dass jede Person nicht mehr als 10 Paua-Muscheln und 6 Lobster fängt. Über Kahutara, Pirinoa, Te Kopi, schlängeln wir uns auf einer Küstenstrasse durch bis nach Ngawi, ein Fischerdorf. Über zwanzig Fischerboote stehen auf Anhängern, gross und klein, und davor gespannt sind alte ausgediente Bulldozer in verschieden Grössen und Farben. Sieht lustig aus.

 

Am Cape Palliser steht auf den Klippen ein Leuchtturm von 1898. 250 Treppenstufen führen steil nach oben und der Ausblick ist gewaltig. Auf den vorgelagerten Steinen ruhen Seehunde. 

 

 

 

 

Über 20 alte bulldozer ziehen die Fischerboote aus und ins Wasser

 

            

Cape Palliser und 250 Treppen

Zurück geht es nach Martinborough. Die Stadt wurde von einem Mr. Martin um

einen rechteckigen grossen Platz gegründet und die Strassennamen spiegeln all die Orte wieder, die dieser Mann in seinem Leben besucht hat: New York, London, Dublin…..

Martinborough

Hier ist auch wieder Weingegend, wir befinden uns auf der nördlichen Weinroute. In Greytown sagt Lonely Planet, das sei die erste geplante inländische Stadt, hat auch nette ältere Häuschen. Wir folgen der Nr. 2 über Masterton nach Woodville. Dort liegt die

 

      

 

Te Apiti Windfarm. Obwohl Karfreitag halten eine Menge Autos auf dem Besucherparkplatz, vielleicht sind sie durch eine Umleitung hierher geführt worden, denn die normale Strasse, an einer gorge/ Schlucht gelegen, ist gesperrt. Auf alle Fälle ist dies die erste neuseeländische Windfarm gewesen, sie ist seit 2003 in Betrieb. Wie kommt es zu dem Namen? Ist uns noch ein Rätsel.

Zurück auf der Nr. 2 durchfahren wir Dannevirke, eine dänische Gründung, sieht aber auch nicht anders aus als die vielen kleinen langgezogenen Dörfchen ohne ganz viel Pep.

Takapau, Waipukurau,Waipawa, ab Richtung Osten nach

Elsthorpe und Kairakau Beach. In einem kleinen Laden fragen wir nach Te Apiti Station. Auf der gleichnamigen Strasse hoppeln wir auf gravel bis zum Ende der Strasse. Peter erkennt nichts wieder. Er war vor 40 Jahren hier, als die Farm noch seiner Mutter und deren Schwestern gehörte. Ein altes Farmhaus war auch damals schon abgebrannt und dort, wo das beachhaus stand, stehen jetzt jede Menge Wochenendhäuser.( und ein Campingplatz!)

 

Peter fragt in einem der Häuser und erwischt tatsächlich den Verwalter. Te Apiti gehört dem Staat „Landcorp Te Apiti Station“, hat noch 2000 ha Land, 7000 sheep und 1000 cattle.

Die Windfarm gehört auch dem Staat, vielleicht kam der Gründer/ Investor or whoever von der Farm. Alles reine Vermutung.

  

 

 

Te Apiti Farm, am beach und Weideland

 

Drizzle lässt uns von Elsthorpe weiter nach Havelock North fahren. Die Lodge ist auch nicht sehr voll, entgegen aller Prophezeiungen. Wir haben nirgends reserviert. Zum Dinner fahren wir in der Dunkelheit in die Stadt und landen in einem engl/ irischen Pub, knüppeldickevoll und sehr englisch mit über 15 polierten Zapfhähnen und einer Batterie von Flaschen am Tresen. Hausmannskost und das einheimische Bier Tui (Ale etwas wie Altbier) sind nicht schlecht. Die Stadt selber entpuppt sich überraschend als ausgesprochen „posh“: wohlhabende, grössere Häuser und edle Geschäfte, alles sauber gepflegt und ordentlich und nicht so langweilig wie sonst. Offensichtlich hat der Wein rundherum Wohlstand gebracht. Es stehen auch einige grössere Weingüter in der Gegend, teilweise italienisch angehaucht.

 

Samstag, 7.4. Von Havelock North fahren wir zurück an die Küste nach

Waimarama. Dort gibt es den nördlichen Teil der Te Apiti Road. Zwischen den beiden Strassen liegen relativ hohe und steile unüberwindliche Hügel.  Vermutlich hat diese Strasse die ehemalige Farm begrenzt. Vielleicht käme man mit einem 4wd durch, haben wir aber nicht und es regnet. Wir fragen noch nach einer anderen Farm, Bekannte von Peter. Die Leute, die wir fragen, wohnen ewig weit landein bei einem Golfcourse (!) und laden uns spontan auf einen Kaffee ein. Erstaunt stellen wir fest, dass unsere Gastgeber auch entfernt mit Peter verwandt sind. Sie sind mit einer Telefonnummer der Bekannten behilflich, wir erreichen aber niemanden.

 

Paulette und John waren sehr behilflich

 

Hastings durchfahren wir, in Napier ist aussteigen ein must. Die Stadt wurde 1931 durch ein Erdbeben zerstört und anschliessend dem Zeitgeschmack entsprechend wieder aufgebaut. D.h. heute ist das eine nett anzusehende Art Déco- Stadt mit Jubel und Trubel und vielen Touris, wie uns.

 

Weingut bei Hastings

      

 

    

Napier

 

 

Art Déco, sogar die Gullys