Hide and seek

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 6 Oct 2011 01:50

05.10.2011 Anchorage Nr. 7  18:41.98S 174:01.77W  Hide and seek oder die Nadel im Strohhaufen

Von Anchorage Nr. 11 fahren wir zu Nr. 16, eine wunderschöne Bucht, Phönix ist schon da, sie kommen später und bringen uns gepflückte riesige Zitronen vorbei. Wir gehen an Land und klettern über einen schmalen Trampelpfad durch Urwald auf die andere Seite der Insel: Sandstrand aber flaches Wasser mit Korallen, nicht ganz so günstig zum Schnorcheln. Das machen wir im Pass bei Flut. Ich bin wir immer etwas vorsichtig und traue mich nur bis zu den sich brechenden Wellen, denn die Strömung erscheint mir etwas stark. Sehe aber auch Fische verschiedenster Art und dicke kräftig blaue Seesterne. Peter schwimmt in den Pass hinein. Die Korallen sind rosa, blau oder gelb und manch andere Farben in allen verschiedenen Formen. Richtig sich bewegende Polypen haben wir eigentlich noch nicht gesehen.

Nach dem Mittagessen Aufbruch zu der privaten Insel Mounu. Dies ist nun wirklich ein Paradies. Wir umrunden zu Fuss die Insel, sie hat je separat vier nette Holzhäuschen, die man mieten kann. Mit eigenem kleinen Strand. Die Wege sind mit Sand bestreut und mit jungen Kokospalmen als Begrenzung bepflanzt. Viele Blumen, alles sehr gepflegt und liebevoll hergerichtet. Das Hauptgebäude ist ein Restaurant, geführt von dem Gründer der hiesigen whale watching company  Alan und seiner Frau. Wir legen uns an eine der beiden Bojen, eine deutsche Ketsch „Akka“ aus Hamburg, sie sind aber eigentlich aus Hannover, liegt an der anderen. Zum sundowner fahren wir an den blendend weissen Strand, sitzen auf der Terrasse bis es Zeit wird zum Dinner. Hinter Teapiti und einer anderen Insel versinkt die Sonne im wolkenlosen Himmel. Keine Mücken und nur schön.

Nächsten Morgen 8.30 Uhr werden wir von Bord aufgepickt zum whale watching. Ein sehr seltsames Aluboot, das uns bei der etwas kabbeligen See recht durchschüttelt, wird von Alan und seiner einheimischen Hilfe Martha, die auch schon abends serviert hat, gefahren. Er erklärt uns ein bisschen etwas über die Wale, sie kommen hierher zum Kalben und gehen danach zurück in die Antarktis. Ein ausgewachsener Wal kann bis zu 40 Tonnen wiegen, die Jungen trinken 120ltr. Milch am Tag, die sehr fett ist. Sie singen. Wir können nicht alle Töne hören, aber es trägt 5000km. Muss man sich mal vorstellen: mehr als quer über den  Atlantik oder den Pazifik. Je nach Gebiet haben sie verschiedene „Dialekte“. Die „russischen“ beim Nordpol  haben wieder ganz andere Töne. Die Seitenflossen sind bis zu 5 m lang und „die boys are here because of the girls“.

 Wir gehen erstmal ein ganzes Stückchen hinaus Richtung offenes Meer und dann beginnt seek and hide. Wo sind die Wale? Aufgrund ihres blows sind sie zu erkennen, sie müssen wohl alle 20 Min. blasen. Wir sehen welche und folgen ihnen, wobei sie dann doch auf Tiefe gehen. Das muss nicht immer so sein, bekommen wir erklärt. Zweimal sind wir in unseren Tauchoutfits und ready to go, aber die Wale tauchen ab. So geht das den ganzen Vormittag, wir grasen ein riesiges Gebiet ab. Nur einmal haben wir einen relativ nah am Boot. Auf dem Heimweg, als wir schon fast wieder in der Inselwelt sind, sehen wir nochmals welche und hüpfen ins Wasser. Wir sehen sie nicht, aber wir hören sie!!!3 verschiedene Töne sind zu unterscheiden, einer scheint ein Junges zu sein, einer ist tief dunkel. Wahnsinnig. Die Sonnenstrahlen durchdringen das Wasser bis ça 10 m und aus der Tiefe herauf hören wir laut und deutlich die Gesänge verschiedener Wale. Unbeschreiblich.

Gegen 15 Uhr werden wir wieder auf TeApiti abgesetzt und verholen nach Nr.7, eine wunderschöne Palmenbucht mit Sandstrand. Wir gehen an die letzte freie Boje, allerdings liegt fast ein Dutzend Schiffe hier. Trotzdem ist es traumhaft. Das Wasser ist wieder so klar, wir können deutlich den Boden sehen und viele Fischchen.

Ziemlich müde und etwas sonnenverbrannt vom whalewatching liegen wir sehr früh in den Kojen.

Nach dem Frühstück –Mittwoch- fahren wir mit dem Dingi in eine nahegelegene Höhle. Wir sollen feste Schuhe und eine Taschenlampe mitnehmen, hat Amy von „gruffalo“ empfohlen. Wir machen Nina in der Höhle fest, ein bizarres Gebilde mit ganz vielen Schwalben an der Decke. Ich bin ja nicht ganz so mutig- war ja ausser in der Segeberger Kalksteinhöhle und zwei drei anderen mit tausend anderen Leuten noch nie nur zu zweit in so einer Höhle. Wir gehen ins Wasser und schwimmen ganz langsam Richtung Eingang: vor uns ein riesiger Schwarm nicht sehr grosser Fische, wie Sardinien. Zuerst ist es ein Haufen, dann teilt er sich ganz sachte vor uns und wird ein Kreis. Sieht toll aus. Im Eingang der Höhle hat es gestreifte und blaue Fische und etwas weiter fällt der Grund unten weg und verschwindet im Nichts...so tief. Zurück am Dingi versenke ich zunächst mal meine Taucherbrille und das kommt so. Ich nehme sie vom Kopf und werfe sie ins Dingi ohne zu bemerken, dass ich wohl zu weit geworfen habe. Sie muss im Wasser gelandet sein, weg ist sie. Und ich habe immer gedacht die Dinger können schwimmen.

Wir schwimmen dann zu einer Spalte, wo wir weiter in die Höhle hinein klettern können. Es sieht aus als wenn dort ein tiefer Brunnen sei. Leuchtet man hinein, sieht man, es ist flach und mit Wasser gefüllt. Wir klettern weiter hinein bis wir in einer grossen Halle mit Lichtloch gelangen. Diverse Bootscrews haben sich verewigt, der Boden ist voller Sand und angespülter Kokosnüsse. Der Fischschwarm ist wirklich beeindruckend gewesen.

Ich finde diese Gegend nach den Tuamotus am allerschönsten. Und könnte wirklich länger bleiben. J

 

 

Zitronen  und die Lodge auf Mounu Island 

 

 Gisela und TeApiti beim "Sundowner"

 

Der abtauchende Wahl und der Eingang zur Höhle