56:09.261N 00:39.799W Der drittstärkst e Mahlstrom der Welt: Corryvreckan

SY HIGH YIELD
Dr. Hanns Ostmeier
Fri 22 Jul 2016 23:42
Mit stolzen 7 (!) Knoten Strom von achtern brausen wir den "Sound of Jura" herunter. Hier ist das Reich des "Corryvreckan", eines der stärksten und gefährlichsten Mahlströme der Welt (angeblich der drittstärkste). Wir passieren ihn bei exzellenter Sicht und ruhigem Wetter. Trotzdem wir selbst High Yield mit ihren fast 10 Tonnen Gewicht nicht selten aus dem Kurs gedrückt. Man mag sich gar nicht vorstellen wie es hier bei schlechtem Wetter und bei der "falschen" Tide zugehen kann. Die in den Seekarten vermerkten 7 Knoten Stromstärke mochte ich zunächst gar nicht glauben. Jetzt bin ich eines Besseren belehrt! 

Landschaftlich werden die Berge jetzt etwas kleiner. Waren sie im "Great Glen" (Glen heisst übrigens Bergtal) noch über 1000 m hoch, so sind sie hier noch zwischen 300 und 500 Meter. Manchmal ist auch noch ein Peak mit knapp 800 Metern dabei. Ist aber eher die Ausnahme. Wettermässig verbessern wir uns gen offene See mächtig. Die dicken Regenwolken verhaken sich in den hohen Bergen, voraus ist es freundlich, (weit) hinten regnet es noch immer. Ein netter Gentleman aus England der in Cuxhaven neben uns gelegen hat bemerkte als wir Ihn über unseren Plan, den Caledonischen Kanal zu befahren in trockener englische Manier: "It will be all drizzle and rain". Bis auf den Dienstag, an dem die Hitzewelle Schottland heimgesucht hat, hat er Recht gehabt.

Ansonsten bewegen wir uns noch mitten im "Whiskey Land". In Oban, der Heimat der gleichnamigen Spirituose gestartet, kommt an unserer Steuerbordseite langsam die Insel "Islay" auf. Hier gibt es mit "Caol Ila" and der Ostseite und "Bowmore" an der Westseite der Insel zwei weitere weltberühmte Classic Malt Destillen. Ob und inwieweit  weitere Erzeuger auf Islay, wie z.B. die Brennerei mit dem schönen Namen "Bunnahabain" noch bessere Produkte zu bieten haben wird uns verborgen bleiben. Uns bleibt leider keine Zeit mal eben anzuhalten und es selbst zu testen. Für den internationalen Vertrieb sind diese lokalen Brennereien viel zu klein. Sie werde ehern nur national vertrieben, können aber von erlesener Qualität sein. Wenn man das herausfinden will, kann man sogenannte "Whiskey Trails" buchen, auf denen dann zwei Wochen von Destille zu Destille reisen und den Schottischen Nationalschnaps probieren kann. Danach braucht man wahrscheinlich eine Kur.

Am Nachmittag werden wir dann den "Mull of Kintyre" erreichen. Paul McCartney lässte grüßen, bevor wir dann zum Sprung über die Irische See nach Belfast ansetzen.

Beste Grüße

High High Yield