Azoren - Gibraltar, 7. Tag

Ranja
Martin Keller
Sun 13 Jun 2010 11:56
37:06N 09:33W

 

So, 12.6.10    Etmal:  141.1 nm;       noch 161  von 1050nm

 

Zmi: Eierschwammerlnsuppe mit Brot  Zna: Chilli mit Couscous   Zwipf: selbstgeröstetes Popcorn     Zmo: Cornflakes mit Früchten

Gesichtet:  10 Frachter, ein paar Vögel, ein toter Kalmar an Deck  

Geangelt:  - , ausser Betrieb

 

Der Wind ist böig wie noch nie. Martin rauft sich beinahe die Haare aus beim Kurshalten. Das Wetter ist wieder ziemlich wechselhaft, mit gelegentlichen Regenschauern. Dieses Wetter lockt uns wieder nicht ins Cockpit. Darum bleibt auch der Angelhaken drin. Mein Versuch Tücher zu trocknen scheitert kläglich. Wir haben es uns gemütlich eingerichtet im Mitschiff. Die selbstgemachten Popcorn sind ein willkommener Zeitvertreib. Auch über die Nacht muss ich den Kurs ständig anpassen. Erst in Martins Schicht pendelt sich der Wind langsam ein. Je näher wir uns der Küste nähern, desto mehr Frachter entdecken wir. Momentan fahren wir durch die Einreihungszone des Verkehrstrennungsgebiets um das Kap Sao Vincente an der Südwestspitze Portugals. Die zahlreichen Frachter ordnen sich wie durch einen unsichtbaren Kamm, in die verschiedenen Bahnen des Verkehrstrennungsgebiets ein. Wir können dieses Geschehen live am AIS-Bildschirm mitverfolgen und am Funk hören wir Radarcontrol.

Als nächste Hürde müssen wir das gefürchtete Kap umrunden. Wir merken jetzt schon, dass die Wellen zickiger werden. Zum Glück sind die Windprognosen nicht allzu wild.

Unser anvisiertes Ziel, die Strasse von Gibraltar werden wir ohne Zwischenstopp durchfahren, falls wir von Ron (Zahara), unserem persönlichen Wetterberater positiven Bescheid erhalten. Er hat fünf Jahre als Meteorologe für die Royal Air Force in Gibraltar gearbeitet und wird uns aus St. Lucia beraten.

 
Spruch des Tages: 
Reihen sich die Frachter ein
muss die Strass von Gibraltar nahe sein.