Bei unserer Abfahrt mussten wir unsere “Mittags-Mail” auch wirklich um 12 Uhr Bordzeit schreiben. Je weiter wir nach Westen segeln, desto weiter verschiebt sich dieser Zeitpunkt nach vorne. Nichts zeigt die zurückgelegte Strecke so deutlich. Mittlerweile haben wir die Bordzeit schon sechs Mal um eine halbe Stunde angepasst. Jetzt schreiben wir unsere Mail schon kurz nach dem Mittagessen. Auch der Stand der Sonne hat sich deutlich geändert. Hatten wir zu Beginn der Fahrt die Sonne Mittags deutlich im Süden, so steht sie nun fast senkrecht. Wir sind um 8° nach Süden gefahren und die Sonne hat sich deutlich vom südlichen Wendekreis nach Norden entfernt. Entsprechend heiß ist es an Bord. Und da wir auf einem Vorwindkurs fahren, ist die Kühlung durch den Fahrtwind verschwindend gering. Seit gestern zeigt das Unterliek unserer Genua deutliche Schäden. Die Einfassung des Lieks ist gerissen. Es kommen immer wieder Wellen aus Südost, die das Boot gründlich durchschütteln. Dabei lässt der Druck im Segel nach, das Segel fällt ein und kommt dann mit einem Knall wieder steif. Dass das auf die Dauer nicht gut sein kann wussten wir. Wir konnten aber nichts dagegen tun. Anderen Seglern zerriss der Schwell sogar das Segeltuch selbst. Das ist bei uns noch nicht passiert. Der Wind ist noch ok, soll aber im Laufe des Tages immer weiter nachlassen. Damit werden die letzten 300 Meilen noch mühsam. Aber das Ziel scheint jetzt in greifbarer Nähe.