00:40.351S 80:33.221W

Je näher man an die Küste kommt, desto anstrengender wird die Fahrt. Es gibt immer mehr Fischer und sonstiges, was man beachten muss. Kurz nach Mitternacht sind wir gerade am Leuchtturm auf der Isla de la Plata, wir ändern Kurs. Jetzt liegt die Einfahrt zu Puerto Amistad fast direkt voraus. Thomas macht zwei kleine weiße Lichter in einiger Entfernung aus. Scheinbar zwei Fischer. Den einen davon lassen wir weit an backbord, der andere soll an steuerbord bleiben. Doch plötzlich wir das Schiff langsamer. Was ist los? Thomas erkennt einen stark leuchtenden Streifen beidseits des Rumpfs, der sich bogenförmig nach hinten ausdehnt. Wir haben uns ein Netz eingefangen und die Algen im Wasser lassen es blau-grün leuchten. Wenn es nicht so dramatisch wäre, könnte man sich an dem Anblick glatt erfreuen. Natalya hat von unten das Kratzen am Rumpf auch schon gehört. Wir überlegen was zu tun ist. Erst mal Segel weg. Aber auf Vorwind werden wir immer weiter in das Netz gedrückt –auch ohne Segel. Motor an ist auch nicht wirklich eine Option. Zu groß die Gefahr, dass sich das Netz um den Propeller wickelt. Während wir noch überlegen und diskutieren schafft die Outer Rim Fakten und drückt das Netz unter sich durch. Wir sind wieder frei. Der leicht nach achtern geneigte Kiel ist doch sinnvoll. Jetzt wissen wir aber nicht, ob das Netz kreisförmig oder gerade war. Also setzen wir etwas Segel und suchen den Ausgang … aber wir haben Glück. Es kommt keine weitere Hürde. So viel Spannung braucht man nach über zwei Wochen auf See nicht. Der Rest der Nacht ist ruhig, nur wenige Fischer.