Fiji - Vanua Levu - Savusavu

Blog von Outer Rim
Thomas
Fri 28 Jul 2017 05:18

16:46.660S 179:20.167E

 

Wir sind über die Datumsgrenze rüber! Ab jetzt sind unsere Positionsmeldungen östlich des Null-Meridians. Das erste Mal auf unserer Reise.

Dienstagmorgen ging es los, wir verließen die tongaisch Ha’apai-Gruppe. Mit moderatem Südost-Wind ging es unter Genua aus dem Archipel heraus. Alles noch in geschützten Gewässern, d.h. ohne Welle. Rings herum immer wieder Riffe, auf die wir aufpassen mussten. Die Tage vorher waren noch recht windstill gewesen, so dass der jetzt aufkommende Wind auch mit einer Kaltfront verbunden war (wobei kalt natürlich relativ ist). Also kamen auch ein paar Wolken und leichter Regen dazu. Ölzeug auspacken hieß dass dann. Kaum waren wir am letzten Riff vorbei kamen auch ein paar Schwell-Wellen aus Süden – richtig schön langezogen und nicht unangenehm. Den ganzen Tag segelten wir auf raumem Kurs oder teilweise Vorwind. In der Nach drehte dann der Wind immer weiter auf Süd. Mit ausgebaumter Genua kam der Skipper dann nicht optimal an den Wind heran. Eigentlich hätte der Baum ausgebaumt werden müssen, aber in der Nacht will keiner auf das schaukelige Vordeck, und außer dem Skipper schläft die Crew ja eh und wird ungerne geweckt. Also nahmen wir in Kauf, etwas weiter nach Norden zu kommen als geplant. Am Mittwochmorgen konnten wir dann anluven und auf Halbwindkurs gehen. Bei 12-13 Knoten Wind erreichten wir dann 8-9 Knoten. Auch mal nicht schlecht. Leider reichte die Geschwindigkeit dann doch nicht, um die Oneata-Passage bei Tageslicht zu durchfahren. Wenn man sich die Karte von Fiji ansieht, dann fallen die vielen kleinen Inselchen, Riffe und Atolle im Osten auf. Das ist die Lau-Gruppe, auf der man leider nicht einklarieren darf. Man muss sich einen Weg durch die vielen Inseln suchen und ohne Stopp durchfahren. Schade eigentlich. Na jedenfalls hatten wir die 2-3 Meilen breite Oneata-Passage auf unserer Strecke. Wenn Riffe und Untiefen in der Gegen sind, dann fahren wir gerne auf Sicht und verlassen uns ungerne nur auf die elektronischen Navigationshilfen. Und das insbesondere, da die Karten von Fiji dafür bekannt sind, manchmal gegenüber der Realität verschoben zu sein und die ein oder andere Untiefe nicht kartografiert ist. Thomas hat aber im Vorfeld per Satellitenbild die Durchfahrt schon mal geprüft. So konnten wir einigermaßen sicher unter Radar und mit elektronischer Seekarte die Passage wagen, wenngleich immer mit einem etwas flauem Gefühl. Und dann ist ja dann immer noch der empfindliche Tiefenmesser. Der funktioniert nur bis so ca. 150 Meter Wassertiefe. Darüber zeigt er „---„ an. Nur gerade bei so kritischen Stellen wie solchen Passagen kommt es zu Fehlechos, da wohl verschiedene Wasserschichten zu Reflektionen der Echolot-Signale führen. Dann springt dann plötzlich die Anzeige auf Werte zwischen 15 und 5 Metern. Sehr unangenehm, wenn man im Cockpit sitzt, draußen ist alles schwarz und plötzlich signalisiert der Tiefenmesser eine Flachstelle. Einmal hatten wir fast 2 Minuten lang Werte von 5 bis 6 Meter. Da muss man dann schon gute Nerven haben. Wir sind aber gut durch gekommen und konnten dann nach der Passage etwas abfallen. Auch war hier die Welle noch weniger, so dass wir eine sehr ruhige restliche Nacht hatten. Der Donnerstag war dann Raumwind- oder Vorwind-Segeln bei leichtem Wind. Geschwindigkeiten von 4 bis 5 Knoten führten dann immer wieder zu Rechenübungen bzgl. der Ankunftszeit. In Fiji gibt es heftige Zusatzgebühren für Einklarieren außerhalb der Arbeitszeiten. Die wollten wir vermeiden. Daher musste mal für 2 Stunden der Motor ran. Aber letztlich hat dann der Wind gut gereicht, dass wir am Freitagmorgen in Savusavu ankamen. Über Funk wurden wir an den Quarantäne-Steg geleitet. Steg ist allerdings zu viel gesagt. Das Stückchen Steg ist 4 Meter lang. Das reicht natürlich für unsere Schiffsgröße nicht. Es gibt dafür eine Heckboje, mit der man das Schiff sichern kann. Wir bekamen dann recht schnell Besuch von vier Beamten … Gesundheit, Biosicherheit, Immigration und Zoll. Alles kein Problem, nur ein riesiger Berg von Formularen. Letztlich hat es keinen interessiert, dass wir frisches Gemüse an Bord hatten und viele Muscheln. Da wird zwar danach gefragt, aber die Antwort ignoriert. Und wir hätten auch nicht mühsam unseren Wein-Vorrat verstecken vor dem Zoll verstecken müssen. Es hat sich keiner die Mühe gemacht, überhaupt ins Innere des Bootes zu kommen. Aber das weiß man ja vorher nicht. Und so sind wir jetzt ordnungsgemäß einklariert und haben den Ort heute schon erkundet. Das Beste ist natürlich der Gemüsemarkt … so viel Auswahl  bei so niedrigen Preisen hatten wir seit Südamerika nicht mehr. Heute gibt es Tomatensalat. Und Morgen gehen wir indisch essen …