16:37.649S 143:34.353W

So einen Wind hätten wir uns die letzten drei Tage gewünscht. Ost mit Stärke 4-5, in Böen 6. Das ist optimal. Nur leider heißt das für uns, dass wir ihn nicht nutzen können. Jetzt müssen wir Segel wegnehmen, damit wir nicht in der Nacht am Pass von Makemo ankommen. Unsere Tidentabelle legt nahe, dass gegen 11 Uhr Stillwasser im Kanal ist. Also reduzieren wir die Fahrt auf 4-5 Knoten, reffen die Genua gewaltig, das Groß kommt weg. Leider bringt der Wind auch ordentlich Welle mit. So wird es eine schaukelige Fahrt. Wir halten etwas östlicher auf die Ostspitze des Makemo-Atolls zu. Dort drehen wir auf Vorwind und segeln die Küste entlang. Vor dem Pass ist ordentlich was los. Das Meer schäumt wie wild. Wirbel und Schaum sind zu sehen. Ganz offensichtlich ist kein Stillwasser. Warten? Nein, keine Lust. Wozu hat man denn einen starken Motor. Wir fahren mit 2.000 rpm in den Kanal ein. Kurs halten ist gar nicht so einfach. Immer wieder dreht die Outer Rim nach links oder rechts weg … hin zu den Korallenbänken. Thomas ist konzentriert am Ruder, ist aber auch fasziniert von den Strömungen um uns herum. Teilweise sind 6 Knoten gegen uns. Da kommt man dann kaum mehr vorwärts. Aber wir hätten ja immer noch etwas Reserve, der Motor fährt noch nicht Vollgas. Nach eine Viertelstunde sind wir um das letzte Riff herum und können den Ankerplatz ansteuern. Nach drei Tagen und 21 Stunden fällt der Anker vor dem Dorf des Atolls. Wir liegen auf türkisem Wasser, sehen unter uns Korallenköpfe. Fische schwimmen um uns herum, und unweit plätschern sanft Wellen gegen einen Palmen-gesäumten Strand. Wir sind im Südseeparadies?