11. März 2019 - Sonne und Regen, Wind und Flaute

Niki.schmidt.warc
Tue 12 Mar 2019 06:04
00:35.500S 042:32.200W
Heute morgen erwache ich erst um 1000, es piepst und ich merke erst nicht warum. Dann realisiere ich eben, es ist 1000, Karen sitzt am SSB Funk und der piepst meistens wenn man nicht gerad spricht (rauschen und piepsen). Ich stehe auf und nach dem Frühstück, ausgiebig mit Spiegelei, Schinken und Birchermüsli, nehmen wir uns den Watt and Sea Hydrogenerator vor, der zurzeit so laut vibriert. Wir wissen nicht warum. Ich habe gestern noch ein paar Scharten mit Schmirgelpapier ausgeebnet, und vielleicht sind die Flügel jetzt nicht mehr genau gleich, was eine Unwucht kreieren könnte. Um das zu prüfen, montieren wir unseren kleineren Propeller, der ist noch neu, leistet aber nicht soviel Energie. Leider kein Erfolg. Andreas hat alles demontiert und wieder montiert und trotzdem vibriert das Ding nach wie vor. Wir ziehen noch alle Schrauben nach, aber auch das hilft nichts. Also muss er raus aus dem Wasser. Die Vibrationen übertragens sich wie auf einen Schallkörper - nur, dass dies das Boot ist und wir drin oder drauf sitzen. So geht das nicht. Ich schicke ein mail an den Hersteller, ob er noch eine weitere Idee hat.
Als nächstes versuche ich mit ausgekochten Randen, resp. dem roten Wasser, zu eruieren, wo das Wasser reinkommt, welches mir auf den Kopf tropft bei Regen oder bei Spritzwasser auf Deck. Auf den Kopf tropft es nicht mehr, seit wir einen Teil der Verkleidung abgeschnitten haben. Wir haben das Leck von 15 m bereits auf 13 m eingegrenzt, man ist froh um jedes Auschlusskriterium....
Ich giesse den roten Saft in die Wantenpüttinge, an die Genuaschiene und an die Silikondichtung, dort wo ich denke, dass es reinkommen könnte.... aber leider kommt unten beim Kasten kein roter Saft raus... ?? Die Suche geht weiter.
Heute haben wir sicher 10 mal die Segel gewechselt, resp. von Segel auf Motor oder umgekehrt. Es hat auch schon etwa 4 mal geregnet und unsere Freunde hats so richtig in einer Böe erwischt, dass das Boot zum Ruder rausgelaufen ist. Wir haben heute Glück gehabt, bis jetzt ging alles gut, ausser dass es einfach zuwenig Wind hat.
Der Regen am Nachmittag war unter Deck fast nicht aushaltbar. 35 Grad und 80 Luftfeuchtigkeit, aber oben hat es nur so niedergeprasselt, leider mit fliegendem Wasser. Also am einfachsten auf Deck am Duschen!
Gegen Abend wird es dann etwas kühler. Wir essen meist schon um 1730, damit wir noch Licht haben. Und wir stellen die Uhren nicht um, deshalb die ewas komischen Zeitpläne. Heute gab es Penne mit selbstgemachtem Pesto aus dem Gefrierer. Hat sehr gut geschmeckt.
Die Dunkelheit meldet sich mit einer Portion Regenschauer an. Andreas ist im Cockpit und wird so richtig durchgenässt. Man sieht kaum die Hand vor dem Gesicht. Der Squall kommt und Andreas fällt um 30 Grad ab, es geht alles so schnell, dass man nicht mal die Zeit hat die Grossschot zu fieren. Und dann ist er wieder vorbei. Diesmal war der Squall etwa 30 Sekunden lang (von 13 auf 26 Knoten Wind).
Die Sterne leuchten, das Kreuz des Südens ist wunderbar sichtbar, aber der Mond ist irgendwie verloren gegangen in den letzten Tagen.