12. und 13. August 2017 - von Porto nach Figueira da Foz und nach Nazaré

Niki.schmidt.warc
Sun 13 Aug 2017 17:38
39:35.42N 009:04.630W
Wir verlassen Porto am Morgen früh und machen uns auf den Weg nach Figueira
da Foz. 60 Meilen stehen an. Der Wind steht auch, leider. Wir müssen den
grössten Teil des Weges motoren. Zwischendurch kommt mal kurz eine Briese
auf, welche wir natürlich sofort nützen. Segel rauf, Motor aus und segeln,
aber schon bald schläft der Wind wieder ein.
Heute gibt es dafür ein Delphinspektakel nach dem andern. Es wimmelt hier
nur so von Delphinen, die einen riesen Spass haben uns unter dem Bug zu
folgen, um dann plötzlich mit zwei oder drei Schwanzflossenschlägen in einem
ungeheuren Tempo nach Westen oder Osten zu verschwinden. Kurze Zeit später
sind sie wieder da. Manchmal sind es zwei oder drei, aber dann plötzlich
auch mal fünf oder 10. Einer kommt mal sogar mit einem Jungen vorbei.
Kurz vor Figueira da Foz kommt wieder mal eine leichte Briese auf. Wir
setzten die Genua (nur Genua, kein Gross), weil uns dieser nicht
existierende Wind langsam zermürbt hat, aber innerhalb von 10 Minuten
frischt das Windlein auf einen ausgewachsenen Wind an: 30 Knoten oder
Windstärke 7. Das Wasser und die Wellen schäumen. Wir rauschen mit 9 Knoten
Richtung Hafeneinfahrt. Die Hafeneinfahrt ist aber fast zugemauert mit
kleinen fischenden Booten. Deshalb runter mit der Genua und dann schön
langsam rein in den Einfahrtskanal.
Nach unseren vielen Motorenstunden sollten wir wieder einmal Diesel bunkern.
Wir legen also an der Dieseltankstelle an und machen fest... nur um kurz
später zu serfahren, dass die Tankstelle erst am Morgen um 9 wieder öffnet.
Abends spazieren wir durch ein Städtchen, das wie ausgestorben ist. Kaum ein
Restaurant lässt sich finden und haben eigentlich schon beschlossen zurück
aufs Boot zu gehen. Da findet sich vorne am Hafen doch noch ein echt
portugiesisches Restaurant, ‘spezialisiert auf brasilianische Gerichte’.
Wir genissen unter anderem Feijoada (schwarze Bohnen) mit Farofa etc. Der
Hauswein ist allerdings nicht nach unserem Geschmack. Sylvia hat ein Glas
Weisswein probiert und ich ein Glas Grünwein! (das gibt es offenbar hier
wirklich – schmeckt wie saurer Most ohne Zucker). Das Essen ist wirklich
erstklassig (3 Personen für 50 Euro).
Als wir morgens aufwachen herrscht rund um uns herum stockdicker Nebel. Man
sieht gerade mal etwa 40 m weit bis zur Hafenmole. Dann ist Schluss.
Wir frühstücken ausgiebig (mit Eiertest – sie schwimmen noch...) und machen
uns dann auf den Weg zur Tankstelle. Wir bunkern 340 l Diesel und kaum bin
ich am Bezahlen, stehen die Boote hinter uns Schlange. Es hat immer nur für
ein Boot Platz zum Tanken. Ich kaufe im Tankstellenshop noch Bier, Tonic,
Wasser und Gas (endlich mal ein Laden, der sehr nahe am Boot ist!) und
bezahle, während Fabienne alles auf die ARANUI trägt. Draussen werden die
Wartenden schon ungeduldig, nur was sie nicht wissen ist, dass nicht die
Einkäufe das Warten in die Länge ziehen, sonder der Tankwart, der zuerst
gemütlich die Hände wäscht, dann die Brille sucht, dann den PC mal
aufstarten musst... so geht es weiter.
Aber als wir dann mal bezahlt haben, legen wir zügig ab. Der Nebel hat sich
schon etwas gelichtet und die Sonne drückt durch den Nebel. Wir fahren aus
dem Hafen raus in den Kanal ein Richtung Meer. Die Sicht ist jetzt schon ein
paar hundert Meter weit, aber zur Sicherheit schalten wir seit langem zum
ersten Mal wieder den Radar ein. Er visualisiert alles auf dem
Kartenbildschirm mit kleinen roten Punkten, was im Weg steht. Sogar
heranziehende Gewitterböen, aber die sind weit und breit nicht in Sicht.
Nicht viel Wind, aber die Delphine kommen wieder und sind heute sogar
sprungfreudig. Wieder kommt einer mit einem jungen Delphin in Begleitung.
Die heutige Strecke bringen wir ziemlich schnell hinter uns ohne viel Wind,
dafür kommt er von allen Seiten. Zwischendurch fahren wir mal fast hart am
Wind, dann wieder räumlich, dann eben wieder mit Motor.
Um 1530 kommen wir in Nazaré an, wo wir von einem sehr freundlichen
Hafenmeister begrüsst werden. Der Hafen ist alt, aber sehr praktisch und wir
liegen gut geschützt am äussersten Ende. Allgemein scheint man hier im
Gegensatz zu Spanien, die Touristen und Besucher sehr zu schätzen. Die
Nordspanier in Galicien und im Baskenland erinnern mich etwas an die
Korsen...

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