19. Mai 2017 – hüt heds gschrupp ed (oder gstruppered wie die Zür cher sagen...)

Niki.schmidt.warc
Fri 19 May 2017 22:07

52:20.500N 5:7.938E

Heute morgen sind wir erwacht, weil die Aranui mit ziemlich viel Krängung im Hafenbecken lag. Eigentlich nicht möglich so im Hafen drin, aber draussen war wirklich der Bär los und wir liegen zwar sehr prominent am Hauptquai (einziger Platz der noch frei war), aber eben quer zum Wind. Es windete morgens um 8 Uhr mit 28 Knoten im Hafen drin... – Das wird kein gute Segeltag, dachten wir alle.

Also dann eben mal erst frühstücken und dann sehen wir weiter. Beim Frühstück haben wir soviel Lage im Hafen drin, dass die Teller ins Rutschen kommen.

Nach dem Frühstück beschliessen wir die Aranui einer gründlichen Reinigung zu unterziehen, falls wir morgen früh losfahren und dann in Amsterdam keine Zeit mehr haben, auch in der Hoffnung, dass der Wind (wie auch laut Wetterbericht) etwas nachlässt. Und tatsächlich, gegen Mittag wird es etwas besser und der Wind im Hafen drin ist nur noch etwas über 20 Knoten.

Wir beschliessen nach dem Mittagessen noch zu Tanken und dann aufzubrechen. Wir fahren raus und dann geht es erstmal in die Schleuse um auf das Level des Markermeers zu kommen. In der Schleuse drin weht ein heftiger Seitenwind, der uns wirklich ungeschickt gegen die Schleusenwand drückt, aber die Fender halten.

Als wir aus der Schleuse rausfahren steht das riesige Markermeer vor uns und der Wind kommt genau von vorne 22 Knoten. Das gibt ein paar deftige Kreuzschläge. Wir setzen das Grossegel, aber nur mit einem dritten Reff und die Fock. Es ist unglaublich, aber die Aranui läuft wie auf Schienen trotz dem starken Wind. Wir segeln einen langen Schlag, alles auf dem gleichen Bug. Mit der Zeit nimmt der Wind auf 16-18 Knoten ab und wir reffen aus (2. Reff). Ein herrlicher Abschluss unseres zweiwöchigen Törns und trotz dem schruppigen Wind, geniessen wir die Stimmung, den Wind, die Wellen und das rauschende Wasser.

Gegen 1800 laufen wir in Muiderzand (Amsterdam) ein und belegen unseren vorgebuchten Platz A11.

Barbara zaubert aus den Resten einen riesigen Apéroz. Die letzten Büchsen Bier und das letzte Glas Wein werden geleert und zum Schluss wird tatsächlich noch die Pütz (Eimer) im Hafen versenkt. Es gibt Leute, die meinen ein Palstek sei ein Palstek, aber es war dann doch nichts....

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die ganze Crew, es war super mit Euch und ich habe wieder mal viel gelernt. Es war ein langer Törn, wir haben in 2 Wochen 1054 Meilen gemacht (der Korrektheit halber, nur 1004 können dem B-Schein angerechnet werden, weil Ijsselmeer-Meilen laut CCS nicht zählen...). Das negativste an diesem Abschnitt war, dass die Kaffee-Pads für die Espressomaschine schon nach 6 Tagen aus waren (trotz 160 Pads)!

Ab morgen reisen wir retour in die Schweiz und wer Lust hat ist ab dem 3. Juni wieder dabei auf diesem Blog.

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