25.5.2017 - SCHIFFSÜBERNAME IN HADERSLEV

Niki.schmidt.warc
Tue 25 Apr 2017 20:44

55:14.57N 9:30.13E

Endlich ist es soweit... Heute morgen bin ich im Schneegestöber in Haderslev in Dänemark angekommen.

Mein ‘harter Elch mit Flip-Flops’ (so nennt man offenbar in der Pfadi Luzern einen Volvo 4WD mit Sommerpneus im Schnee) hat mich sicher nach Dänemark gebracht (ich höre im Radio noch, wie offenbar mehrere Lastwagen auf eine stehende Kolonne aufgefahren sind).

Ein eiskalter Wind so um die 0 Grad pfeifft mir um die Ohren und es ist an der Zeit, Daunenjacke und Wollmütze zu montieren.

Die ARANUI liegt im Wasser und zuoberst im Mast sitzt tatsächlich jemand und zieht gerade noch ein Reservefall ein, während ihm der Wind dort oben mit 25 Knoten um die Ohren pfeifft - die Leute von der Werft scheinen sich das hier gewohnt zu sein. Wie man so sagt; es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung...

Ich treffe Eugen, den Schweizer X-Yacht Agenten, der mir in den nächsten 3 Tagen das Boot bis ins letze Detail erklären und mir am Schluss die ARANUI übergeben wird. Er ist seit vorgestern hier am Testen und es scheint, dass alle Systeme an Bord, soweit sie hier getestet werden können, auch funktionieren (es ist unglaublich, was hier an Kabeln, Leitungen und Röhren alles so unter dem Boden und hinter den Verkleidungen durchgezogen wurde).

Was leider nicht klappt ist die Montage und die Einführung ins Kurzwellen Funkgerät. Der Lieferant – Jörg Drexhagen -, der eigentlich dieses Gerät heute morgen hätte montieren müssen, war eben im oben beschriebenen Stau. Er kam mit einer Hirnerschütterung und einem Totalschaden am Auto davon. Ich wünsche ihm gute Genesung.

Gegen Abend - es ist zwar immer noch eiskalt, aber dafür scheint die Sonne - kann ich die ersten Ladungen voll Material vom Auto ins Boot bringen; Stauraum ist etwas Mangelware oder umgekehrt gesagt, vielleicht ist es die Menge an Material die zu gross ist – nur, es geht eben auf eine Weltreise und nicht nur gerade in die nächste Bucht zum Ankern.

Das Schlauchboot, produziert in Russland für die russische Navy, ist leider unauffindbar. Ich rufe also den Lieferanten an: Der lacht laut am Telefon und sagt, er hätte es doch selber vorbeigebracht und vor dem Boot hingelegt. Ich werde mich also morgen mal auf die Suche machen.

Diese Nacht verbringe ich noch nicht an Bord, sondern auf einem Dänischen Bauernhof.

Ein sehr ereignisreicher Tag.

 

 

 

 

 

JPEG image

JPEG image