11. Jan. 18 - Tag 6 – Viel Win d und eine windstille Ankunft in Santa Marta

Niki.schmidt.warc
Fri 12 Jan 2018 18:29

11:14.500N 74:13.000W

Ja, mit Wache einteilen wurde dann nicht so viel. Um 0200 übergab ich an Thomas. Um 0430 kommt er  plötzlich zu mir in die Koje, weil wieder mal ein Alarm losgegangen ist. Es ist ja bald Schichtwechsel und ich ziehe mich an, Zähneputzen und Gesicht waschen, obwohl es mich fast durch die Toilette wirft, Schwimmweste anziehen und dann raus. Übrigens immer in Shorts und T-Shirt, es ist auch nachts warm. Wir lösen das Alarmproblem, und ich sage zu Thomas, dass ich gleich die nächte Schicht übernehme. Das war aber offenbar nicht die Idee des Weckens. Thomas ist pudelmunter wach und will die Nacht eigentlich durchmachen. Umso besser für mich, ich fühle mich nämlich wie gerädert (keine Ahnunng warum) und bin blitzschnell wieder in meiner Koje. Es ist da zwar nicht viel bequemer als draussen, und es wirft mich überall hin und her. Der Wind nimmt zu.

20-28 Knoten Wind gibts heute durch die Nacht. Wir haben die Genua halb gerollt und das zweite Reff drin. Gegen Morgen nähern wir uns der Küste und der Wind ist immer noch am Zunehmen. Offenbar ist es bekannt, dass hier kurz vor Santa Marta die Winde stark zunehmen und mit Fallböen bis 40 Knoten zu rechnen ist. Das ist etwas viel Wind und deshalb ziehen wir sogar noch ein 3. Reff ein und wechseln auf die Fock. Wir sind also gut vorbereitet, möge kommen was will. Je näher wir zur Küste kommen, desto weniger Wind! Wind gibt es und als wir um die Ecke kommen, geht der Wind auf 2 Knoten zurück. Es ist Flautensegeln angesagt und wir segeln mit 3.9 Knoten wahrem Wind, 3.8 Knoten schnell. Aber das ist bald vorbei und wir dümpeln mit 0.5 Knoten... vorwärts, oder auch rückwärts.

Wir sind noch 2 Seemeilen vor dem Ziel vor Santa Marta entfernt und der Kopf lässt es uns nicht zu, jetzt, nach 870 Seemeilen den Motor anzustellen. Es war eine wunderbare Überfahrt mit ziemlich viel Wind und mit einer super Crew, die trotz Grippe und teils gewissen Wissenslücken im Segeln diesen Abschnitt bravurös gemeistert hat.

Jetzt liegen ein paar Unterhaltsarbeiten an. Markus kümmert sich um den Generator, Immeller und Filterwechsel etc. und wir unternehmen eine kurze Putzaktion,  aussen wie innen. Ich komme eindlich mal dazu, die Karten zu sortieren: Ich habe etwa 160 Karten rund um die Welt, die auf einem Stapel liegen, und jedesmal wenn ich eine neue brauche, dann muss ich durch den Stapel gehen. Seit heute morgen gibt es jetzt ein Nummerierungssystem, sie müssen also nur noch sortiert werden.

Wir werden ein paar Tage in Santa Marta bleiben, vor wir Richtung San Blas Inseln und Panama Kanal aufbrechen.

Der nächste Blog Eintrag kommt am 17. Januar. Bis dann wüsche ich Euch eine gute Zeit.