4. Dez. 17 - Tag 16 – Segeln – S chütteln – Flicken – Jassen - e in ganz normaler Ferientag

Niki.schmidt.warc
Mon 4 Dec 2017 22:04

14:22.330N 49:48.500W

Zwischendurch muss man(n) den Mannen wieder mal sagen, dass das hier kein Ponyhof ist und wir uns in einer Regatta, pardon Raelly, befinden und dazu noch an erster Stelle in unserer Kategorie. Aber die Stimmung ist im Hoch, sicher höher als die Disziplin und so hoffen wir mit diesem Stimmungshoch das Disziplintief zu neutralisieren, was bisher nicht schlecht gelang.

Heute Morgen wurde kräftig die Aranui geputzt, nötig hätte sie es ja schon lange, aber gestern war ja Sonntag und da sollten (gewerkschaftlich oder kirchlich?) keine anstregenden Arbeiten ausgeführt werden. So haben wir die Fidelei auf heute verschoben. Nach dem frisch gebackenen Vollkornbrot (leider hat es fast nur noch Vollkornmehl, das Weissmehl ist deutlich beliebter) ging Martin mit dem Handstaubsauger durchs Schiff und Adi und Hämpe nahmen sich in verdankenswerter Weise den Toiletten an. Da die Temparaturen immer noch auf lieblichen 33.5°C stehen und die Luftfeuchtigkeit zugelegt hat, habe ich eine Tenüerleichterung beim Kaptiano durchgebracht. Neu kann auch in der Badehose an Deck angetreten werden. Das sieht, vor allem in Kombination mit dem Guccitäschli sehr adrett aus. Ach ja, seit gestern kann (durch den Kapitano eingeführt und hiermit verdankt) die schwere Schwimmweste tagsüber abelegt werden und duch die ‘Schwimmweste light’, eben diesem kleinen, leger um die Hüfte getragenen Täschli (genannt Gucchitäschli) ersetzt werden. Hätten wir noch Orchideen ins Haar gesteckt, fühlten wir uns zu 100 % bereits in der Caribbian-Sea. Aber bekanntlich ist die Vorfreude die schönste Freude!

Ja und dann wollte der Kaptiano (nachdem wir seinen herrlichen Cous-Cous-Salat zu Mittag gegessen hatten) den Wassermacher anwerfen, welcher aber den Dienst kläglich versagte. Eigentlich gehörten solche Apparaturen, welche nicht zuverlässig schuften wollen, fristlos entlassen. Aber der Wassermacher kriegte nochmals seine Chance und nachdem die ganze Koje von Martin und Serge ausgeräumt wurde (wir berichten hier nicht, was alles gefunden wurde), konnte sich der Kapitano höchst persönlich seinem Deliquenten widmen. Irgendwie hat dieser sich beim Selbstreinigungsritual verschluckt und Luft in das falsche Rohr angezogen. Nachdem der Chef-Mech (genannt Kapitano) sich des Problems fündig wurde, war dann auch bald der Wassermacher wieder im Dienst.

Nach Erhalt der neuesten Wetterdaten von unserem Wettergott Sebastian (von Wetterwelt.de) diskutierten unsere Scheff-Strategen Adi und Martin die Segelstrategie für den final run....vorest mal so weiter.... – uns Hauptgegner zur Linken, die Mar-Jolie soll in Schach gehalten werden.

Ich mache mir natürlich sorgen um das Wohlergehen meiner gut gehüteten und fürsorglich betreuten Kabisköpfe unter meiner Matratze. Sind sie doch die einzig verbliebenen Frischprodukte, abgesehen vom ein paar verschrumpfelten Rüebli und einem Stangensellerie, und daher höchst gefährdet durch die baldige «Verkochung». Nun, heute werden sie noch begnadigt vor dem Heisswassertod, habe ich doch beschlossen, auf unserem schönen Heckkorbgrill ein schönes Stück Fleisch aufzulegen und dazu passt nun der Kabis definitiv nicht. Es wird Risotto mit Eierschwömmli als Sättigungsbeilage dazu gereicht.

So, langsam will ich nun den Blog schliessen für heute, bevor noch mehr Blödsinn aus meiner Feder, pardon Fingern kriecht und allenfalls noch ungewollte Interas verbreitet werden. In freudiger Erwartung auf die baldige Anladung in Saint Lucia und die Kontaktaufnahme mit der dort hiesigen Bevölkerung (2 Sack Glasperlen für den Handel liegen bereit) werde ich mich heute seelig in den Schlaf schauckeln lassen. Nicht ohne in den letzten Gedanken meine schöne Amour einzuschliessen, übertrifft sie doch die zu erwarteneden Inselschönheiten bei weitem....wie alle unsere bezaubernden, zurückgelassenen Frauen!