14. August 2017 - von Nazaré nach Péniche

Niki.schmidt.warc
Mon 14 Aug 2017 19:10
39:20.82N 009:22.480W
Nach einem wunderbaren portugiesischen Nachessen verbringen wir eine ruhige
Nacht.
Geplant war eigentlich, dass wir am Morgen ausschlafen und danach an den
Strand gehen würden. Die Etappe heute wird nicht sehr lange werden. Als ich
erwache, ist es draussen wieder neblig und vorallem hängen die Wolken sehr
tief. Die Aranui ist vom Nebel tropfnass und auch sonst ist es nicht gerade
‘Morgenstund hat Gold im Mund’.
Nach dem Morgenessen besuchten wir den lokalen Markt, da morgen ja Feiertag
ist. Wie meist in südlichen Ländern, war dieser Besuch wieder mal ein
Erlebnis für sich.
Am frühen Nachmittag fahren wir aus dem Hafen raus. Folgendes wäre hier noch
erwähnenswert. Hinter dem roten Leuchtturm wurde der Weltrekord im
Wellenreiten gemacht vor ein paar Jahren, die Welle war 30! m hoch!
Bald schon melden sich die hungrigen Mägen der Crew, also ab in die Küche
zum Sandwiches machen.
Segeln und motoren wechseln sich ab heute, aber es gibt nicht viel Wind.
Gegen 1800 laufen wir in Peniche ein und möchen gerne am Hauptsteg
festmachen, aber da ist leider alles besetzt. Der einzige Platz, wo wir im
Päckchen liegen könnten wäre die andere X-Yacht vom CCS (Schweiz), aber
leider liegt da schon ein Boot. Alle andern Boote sind entweder zu klein
oder sie lassen uns zumindest nicht längsseits kommen, aus Angst vor dem
‘zerdrückt’ werden (was heute Nacht sicher kein Problem ist, da der Wind
nicht so stark ist und längsseits weht). Also fahren wir wieder in den
grossen Hafen hinaus. Ein Boot des Zolls nähert sich und wir fragen, ob wir
im Hafen Ankern dürfen (was laut Pilot-Buch der Region nicht erlaubt ist).
Die bejahen und wir lassen den Anker fallen (gleichzeitig melden sie sich
an, dass sie vorbeikommen wollen). Es ist allerdings etwas eng hier zwischen
all den lokalen Booten. Ankerwachen Apps sind also angesagt. Wir lassen auf
6m Tiefe 20 m Kette fallen. Es scheint wie wenn der Anker hält.
Nun zum Alkohol. Mir kommt plötzlich in den Sinn, dass wir zuviel Alkohol an
Bord haben. Schnell drei Flaschen öffnen und etwas ausleeren, wenn die
Zöllner wirklich an Bord wollen!! (was für eine Schande, aber wegen diesen
Flaschen Zollprobleme zu bekommen, will ich auch nicht).
Und siehe da, die Zöllner kommen doch nicht an Bord. Sie erledigen den
ganzen Papierkram indem sie mit ihrem Schlauchboot längsseits gehen und der
Zöllner versucht im schwankenden Boot zu schreiben...
Wir sind zu müde um unser Dinghi (Schlauchboot) aufzublasen und bleiben auf
der Aranui. Es gibt Älplermacronen mit Apfelschnitzen. Das Wetter ist genau
so wie es zu diesem Menu sein sollte; Wind, Wolken, grau.

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