10. August 2017 - von Muros zwischen malerischen Inseln du rch nach Baiona

Niki.schmidt.warc
Fri 11 Aug 2017 08:41
42:07.47N 008:50.55W
Muros war ein wunderschöner Fischerhafen mit einem Hafenmeister, der sich
unglaublich bemüht hat. Wenn man den Schlüssel für das Tor hervorzog, dann
kam er gewiss bereits von der anderen Strassenseite gerannt, um einem das
Tor zu öffnen. Die Capitanerie war liebevoll eingerichtet, mit einer
Aufenthaltsstube mit Bibliothek. Man merkt, dass dies alles mit sehr
begrenzten Mitteln gemacht wurde, aber mit viel Liebe. Leider ist es so
schön an Bord, draussen zu sitzen und zuzuschauen wie die Sonne untergeht,
dass man diese Aufenthaltsstube gar nicht benützt.
Am Morgen gibt es wieder frisch gebackenes Brot zum Frühstück. Die Nacht war
so kalt, dass wir sogar die Lüftungsluks geschlossen haben. Trotzdem wird am
Morgen kurz die Heizung angestellt. Der Wind pfeifft bereits wieder durch
den Hafen und es gibt wieder ein spannendes Ablegemanöver. Sylvia und
Fabienne geben vom Steg aus die Leinen los und springen dann blitzschnell
auf Deck. Dann tüchtig Retourschub mit dem Motor damit wir das andere Boot
nicht touchieren beim rausfahren. Gut geglückt - meine zwei Matrosinnen
machen das perfekt!
Wir motoren ca. 1 h und setzen dann die Segel. Der Wind kommt nach wie vor
von Norden mit einer leichten Strömung nach Süden. Er frischt soweit auf,
dass wir irgendwann ein Reff einbinden müssen. Die Wassertemperatur ist
übrigens durch das Tief im Nordwesten von uns wieder gesunken, draussen auf
dem Atlantlik weht es in Sturmstärke und wirbelt das kalte Wasser nach oben.
Die Wassertemperatur beträgt gerade mal 15.5 Grad!
Am Mittag gibt es trotz Wellengang die Resten der letzten zwei Tage:
Carbonara- und Tomatenspaghetti. Die letzte Toblerone muss sich ebenfalls
ergeben!
Dann frischt es wieder auf. Wir fahren den ganzen Nachmittag zwischen 8 und
10 Knoten mit räumlichem bis achterlichem Wind. Es ist wunderbar und dazu
nicht einmal allzu kühl. Der Wind nimmt auf über 20 Knoten zu.
Irgendawann scheppert und klirrt es unten... Diesmal ist der Schaden etwas
grösser, neben vier Frühstückstellern zerspringt sogar eine Plastikschale,
welche genau dazu gekauft wurde, dass sie auch mal runterfallen darf! Die
Schlösser der Schubladen resp. die Schubladen haben sich selbstständig
gemacht und zusätzlich ist es diesmal nicht ein Schapp, welches aufgegangen
ist, sondern die Teller haben sich einfach durch das nicht verschlossene
Schiebetürlein selbsständig gemacht. Hmm, das muss ich mir wohl selber
zuschreiben!
Wir segeln mit schönem Wind zwischen den sehr schönen und malerischen Inseln
‘Sias’ und ‘do Sur‘ durch. Auf der Karte sind sie als Naturreservat
eingezeichnet, aber es hat auf beiden Inseln einen Campingplatz und viele
Leute an den wunderbaren Sandstränden. Der Begriff Naturreservat wird hier
etwas locker gehalten.
Gegen Abend fahren wir in den Hafen von Baiona ein. Wir rufen den
Hafenmeister auf Kanal 9 auf, aber weder im ‘Königlichen Yachtclub’, noch im
Sportboothafen gibt jemand Anwort. Wir schauen etwas rum, ob uns ein
Motorboot entgegenkommt, welches uns einweisen würde aber auch da kommt
niemand. Also legen wir uns seitlich an einen Steg, und auch dann kommt
niemand.... (also bleiben wir da). Trotz Mittagessen haben alle schon wieder
Hunger. Es gibt Spaghetti Bolognaise mit Salat.
Baiona hat eigentlich eine schöne Altstadt, aber leider vollgestopft mit
Touristenrestaurants und Bars. Wir spazieren etwas durch die Stadt und in
Richtung vorgelagerter Burg, sind aber nach einem kurzen Bier und Tonic bald
wieder mal auf dem Boot und schauen dem Eindunkeln zu.

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