27. Juli 2017 - von Santander nach Gijon

Niki.schmidt.warc
Thu 27 Jul 2017 20:03
43:32.78N 005:40.26W
Ich mache mich auf den Weg in die Stadt. Die anderen sind vor 3 h bereits
vorausgegangen. Ich habe von der Capitaneria ein kleines Plänchen bekommen,
welches eigentlich einen masstäblichen Eindruck macht. Ich laufe also los
zur Bushaltestelle.... Aus dem Spaziergang wird dann ein stündiger Marsch
rund um den Flughafen herum. Am Schluss kommt der Bus nicht mal und ich
sitze in einem Taxi. Der Marsch tat mir gut, wir sind ja nicht allzu viel
gelaufen in der letzten Zeit.
Santander ist eine sehr schöne Stadt an der Nordküste Spaniens. Kühle Gassen
mit kleinen Tapasbars und grosse Flanierzonen vorne am Meer, resp. an der
Bucht welche ins Meer raus geht. Mittags bis um 1600 scheint die Stadt wie
verlassen und dann erwacht sie plötzlich zum Leben. Wir geniesen einen
herrlichen Abend in Santander, wenig Touristen, viele Einheimische und gute
Sommerstimmung.
Zurück in der Marina, welche gleich neben dem Flughafen liegt, gehen wir
früh schlafen. Um 5 gehts los.
Morgens um 5 gleiten wir fast lautlos aus dem dunklen Hafen raus. Etwas
Nebel, Kühle und unglaublich viele Leutfeuer und Richtfeuer, welche da
funkeln. Santander liegt in einer breiten Flussmündung. Sehr hilfreich ist
der Track (das ist die vom Navigationssystem eingezeichnete Route, auf
welcher wir reingekommen sind). Wir müssen ihn einfach retour fahren und
dabei noch sicherstellen, dass wir keine im Fluss liegenden Fischerboote
überfahren, welche morgens, teilweise auch ohne Licht, am Fischen sind.
Vor der Mündung zu Santander liegen verschiedene hell beleuchtete grosser
Frachter, die auf die Einfahrt warten. Wir ziehen an ihnen vorbei und schon
bald mal wird es Tag. Heute wird es nicht viel Wind geben, wenn überhaupt.
Wir motoren dahin und diejenigen, die noch unten sind versuchen zu schlafen.
Motoren ist für die einen ein Horror (zum Schlafen) und für die anderen ein
Einschlafmittel. Die gesamte Küste zwischen Santander und Gijon ist sehr
gebirgig, man sieht sogar noch Schneeflecken. Steil abfallende Hänge, Felsen
oder Berge wechseln sich ab mit kleinen dazwischen geschobenen Stränden.
Zwischendurch sieht es aus wie im Entlebuch.
Mittags gibts frischen Zopf mit Honig. Herrlich! Zwischendurch scheint sogar
mal die Sonne. Plötzlich gibt es einen Ruck durchs Schiff während Rolf ruft;
Achtung Netz... und bereits hängt das Netz hinten am Ruder der
Selbststeueranlage. Wir stopen unsere Fahrt und versuchen das Netz
abzunehmen. Es ist ein Teil eines alten Netzes, welches schon lange im
Wassser liegt. Wir bergen es zur Entsorgung.
Was noch festzuhalten wäre, Herr Stalder schlägt des Öftern den Kopf an –
inkl. blutende Schnatte im vollen Haar. Man kann nun sagen, die Luke am
Niedergang ist falsch montiert oder es liegt an.....
Am Nachmittag kommen ab und zu Delphine und spielen ein paar Minuten vor dem
Bug. Es ist fantastisch mit was für einer Eleganz die durch das Wasser
zischen.
Rolf bekommt nochmals einen Job: Er justiert den Kompass mit den kleinen
Magneten, welche zur Einstellung (Kompensation) vorhanden sind. Endlich muss
ich nicht mehr versuchen zu erklären, warum die Abweichungen so gross sind!
Nach einigen!! Stunden motoren, kommen wir am Ziel an: Gijon, ein kleiner,
alter und einladender Hafen in einer riesige Stadt. Wir sind positiv
überrascht, nachdem die Silouette von Gijon nicht gerade einladend war;
alles hohe Geäude and der Uferpromenade.
Ich melde mich wieder am Sonntag.

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